Kaum gestartet gibt es schon Probleme: Facebooks Social-News-App Paper, über die schon vor deren offizieller Vorstellung viel geschrieben wurde, sorgt bei den Machern einer bekannten Zeichen-App für Unmut.
Durchweg positive Reaktionen zum Start
Paper ist irgendetwas zwischen News Republic, Feedly und Flipboard inklusive personalisiertem Newsfeed: Social-News-Reading in schick und mit den Empfehlungen von Freunden. Bislang gibt es die am Montag veröffentlichte App nur in den USA – und da kommt sie richtig gut an: 4,5 von 5 Sternen gibt es im App Store, es hagelt positive Rezensionen und auch die US-Tech-Medien finden überwiegend positive Worte.
Trotzdem gibt es schon Probleme: Denn der Name „Paper“ dürfte einigen App-Storelern durchaus geläufig sein. Die kleine Zeichen-App Paper wurde 2012 von Apples Redaktion zur „App des Jahres“ für das iPad gekührt und ist auch nach wie vor sehr populär. Gemacht wurde sie von drei Freunden aus New York, deren Firma, FiftyThree, hinter der App steht. Co-Gründer und Chef von FiftyThree, Georg Petschnigg, fühlt sich ungerecht behandelt und hat seinem Unmut in einem sehr unaufgeregten Blogpost Luft gemacht. Er schreibt etwa:
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„Wir glauben, Facebook hätte den selben Aufwand, den sie in die App gesteckt haben, auch in einen eigenen Namen investieren können. Eine App über Geschichten sollte nicht mit der Geschichte von jemand anderem anfangen.“
Ausgang unklar
Er fordert Facebook zudem auf, den Namen der neu gestarteten App zu ändern. Dass die Chancen darauf relativ gering sind, wird ihm aber wohl auch klar sein. Eine Anfrage bei Facebook hat nur eine Entschuldigung gebracht, dass man sich nicht früher gemeldet habe. Petschnigg dazu: „Eine ehrliche Entschuldigung sollte mit der Namensänderung einhergehen.“ Er ist insbesondere deswegen enttäuscht, weil Facebook und die FiftyThrees Paper bislang eng zusammengearbeitet hatten.
Der Ausgang der Geschichte ist bislang unklar. Facebook wird von sich aus wohl keine Anstalten machen, den Namen aus Fairness-Gründen zu ändern. Die Initiative muss nun also eher von FiftyThree kommen. Heißt: dem Netzwerkriesen Druck machen. Ob das gelingt, wird sich zeigen.
Bild: Screenshot Paper