Facebook hat mal wieder den Algorithmus für den Newsfeed und die Sichtbarkeit von einzelnen Postings verändert. Daraus ergeben sich sowohl für Seitenbetreiber als auch für private Nutzer fünf Konsequenzen.
Konsequenz 1: Seitenbetreiber müssen kreativer werden
Reine Status-Updates werden künftig nicht mehr so gut sichtbar dargestellt. Seiten-Betreiber sollten sich also darüber Gedanken machen, wie sie ihre Postings am besten ausschmücken können. Wahlweise mit Links, Bildern oder Videos. Aber: Man sollte einen Beitrag nicht nur nach Likes und Interaktionen ausrichten. Passt eben kein Medium dazu, sollte auch keines verwendet werden.
Konsequenz 2: Links nicht in Text einbetten
Wenn aber Links auf einer Fanseite geteilt werden, dann sollten sie nicht nur wie in diesem Beispiel in ein Status-Update eingebunden werden:
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Besser ist, den Link nicht als Status-Update, sondern tatsächlich auch als Link zu teilen. Früher gab es dafür einen eigenen Button, heute muss man sich manuell behelfen. Dazu kopiert man einfach den Link in das Textfeld und wartet, bis Facebook das Vorschaubild und die Überschrift anzeigt. Anschließend kann man den Link wieder löschen und eine eigene Botschaft dazu schreiben. Ein Beispiel:
Konsequenz 3: Personen sollten Status-Updates nutzen
Ganz im Gegensatz zu den Seitenbetreibern eignen sich reine Status-Updates – also Postings ohne Bilder, Videos und Links – für private Nutzer am besten. Facebook hat herausgefunden, dass reine Updates bei den Freunden den Effekt hervorrufen, ebenfalls mehr Updates zu teilen. Im Schnitt sollen das im Testzeitraum etwa neun Millionen Postings mehr pro Tag gewesen sein. Wer also als privater Nutzer mehr Freunde erreichen möchte, kann Medien getrost vernachlässigen.
Konsequenz 4: Nichts geht über regelmäßige Interaktion
Zugegeben: Vieles, was Facebook nun umstellt, ist für wirkliche Facebook-Pros nicht wirklich neu. Aber all das hilft nichts, wenn die Nutzer nicht regelmäßig mit den Beiträgen interagieren. Ein Beispiel: Ignoriert Nutzer A die Beiträge einer Seite ständig, schlussfolgert Facebook irgendwann, dass sie nicht mehr von Interesse sind und lässt sie im Newsfeed weg. Nutzer B hingegen interagiert ständig mit den Postings der Seite, kommentiert, liket und teilt: Facebook weiß nun, dass ihn die Beiträge interessieren und pusht sie im Newsfeed. Dagegen helfen auch keine Bilder oder schicker eingebundene Links.
Konsequenz 5: Facebook ist ein gewinnorientiertes Unternehmen
Was man bei all dem heißen Internet-Scheiß nicht vergessen darf: Auch Facebook ist ein börsennotiertes – und damit auch gewinnorientiertes – Unternehmen. Sagt Facebook den Seiten-Betreibern, dass deren Postings künftig weniger Aufmerksamkeit bekommen und bietet ihnen im selben Atemzug ständig irgendwelche Werbeanzeigen an, ist die Strategie dahinter so leicht zu durchschauen wie Wendlers vorzeitiges Dschungelcamp-Aus. Facebook will Geld dafür sehen, dass man seine Botschaften verbreitet. Gut für große Unternehmen mit dicken Marketingbudgets, schlecht für kleine Projekte oder Start-ups mit wenig Geld.
Bilder: Facebook; Screenshot
Bei Facebook ist nichts mehr „frei“. Die Maßnahmen zeigen doch wieder nur zu gut, wie facebook versucht seine Nutzer in einer zensierten virtuellen Welt gefangen zu halten, ähnlich wie beim Fernsehen.
Bald bestimmt alleine Facebook, was das Internet ist.
Konsequenz 6: Lieber öfters und kurz statt wenig und lang?
Würde mich mal interessieren wie du das siehst. Lieber kleine und häufigere Beiträge die dann einfach als Bombenwurf Strategie schon irgendwen treffen oder kann man durch hochwertige und längere Beiträge die dann oft kommentiert, geliked und geteilt werden noch mehr Personen erreichen?
Ich würde sagen, eher weniger und qualitativ hochwertig, da die Postings – insofern sie zeitlich zu nahe beieinander liegen – irgendwann mit sich selbst konkurrieren. Schau mal in deinen Newsfeed, da siehst du relativ selten mehrere Postings von ein und derselben Seite ganz oben. Richtig? Von daher: Weniger ist mehr.
Man sollte den menschlichen Faktor nicht unterschätzen. Wenn überall empfohlen wird grade auf facebook zu interagieren und den Leser z.B. mit Fragestellungen zu Reaktionen zu verleiten, fühle ich mich schon bei der 3ten Seite mit diesem „Trick“ unendlich genervt und nicht mehr persönlich angesprochen. Kurz, knapp, Inhalt, useful content… am Ende lese ich das was mich interessiert. Und wenn ich danach suchen muss. Fazit: Inhalt. Information. Dafür sind wir ja hier.
Dass es für Unternehmen im Online/Social-Media Marketing nichtsmehr „umsonst“ geben wird habe ich schon in meiner Jahresvorausschau geschrieben. (http://www.divia.de/2014/01/allgemein/die-web-vorausschau-2014/)
Ich finde das auf der einen Seite richtig, denn profitorientierte unternehmen können und sollen ruhig dafür bezahlen dass sie Facebook als Werbekanal nutzen. Das einzige was mich daran stört ist dass FB hier keine Unterscheidung zwischen „profit“ und „non-profit“ Organisationen macht. Ich betreue seiten für vereine, meine eigene (kleine) Band und andere „Hobby“ Projekte – Auch hier ist die Reichweite extrem zurückgegangen. Aber da es nur „Hobby“ ist will ich hier nicht wirklich Geld investieren.
Es zeigt nur einmal mehr dass man sich nicht auf Facebook allein verlassen darf und sich am besten jetzt schon andere Netzwerke suchen und aufbauen sollte.
Es ist halt auch für ein solches Unternehmen nicht leicht, hier die richtige Balance und Wege zu finden, um den laden zu finanzieren. Gerade jetzt, wo sie an der Börse sind, wächst der Druck stetig.
Richtig gute Tipps! Ohne Link Button wurde und wird sicher sehr oft noch die URL mit gepostet, auch von mir, da ich mir unsicher war, ob es sonst überhaupt klappt.
Hallo Tobias,
Du schreibst in Deinem Artikel, man solle bei Facebook einen Link nicht mehr in den Text einbinden, sondern tatsächlich den Link teilen. Das Problem ist dabei nur, wenn der Link ein Foto enthält, dann wird dieses nicht vollständig angezeigt, sondern beschnitten. Und das wirkt voll daneben.
Das Foto, das eigentlich der Eye-Catcher sein wollte, wird zum Abtörner. Gibt es eine Alternative?
Valery
Was mir einfallen würde: Ein Plugin installieren, dass diese Meta-Infos verarbeiten kann und dann im Beitrag selbst festlegen, welches Bild (nämlich ein passendes) ausgewählt werden soll). Grüße!
Hallo Tobias,
das klingt gut! Nur wie geht das? Gibt es ein solches Plugin auch blogspot.com?
Grüße