Wenn man über Crowdfunding-Projekte redet, dann fällt meist zuerst der Name Kickstarter. Kickstarter hier, Kickstarter dort. Gerade im Gaming-Bereich ist Kickstarter mittlerweile das Synonym für Crowdfunding geworden. Einen weiteren Platzhirsch vergisst man dabei gerne mal: Indiegogo. Damit die Amis nicht im Kickstarter-Hype untergehen, starten sie bald eine Offensive, um ihre Plattform attraktiver zu machen: Indiegogo Outpost.
Neue Ideen für mehr Reichweite
Indiegogo bezeichnet sich selbst als „the world’s largest crowdfunding platform“. Ob das so stimmt, bezweifelt zum Beispiel „TechCrunch“. Aus meiner Sicht würde ich sagen, dass Indiegogo – zumindest in unseren Breitengraden – unbekannter als der Mitbewerber Kickstarter ist. Aber: Ob das so stimmt oder nicht, ist eigentlich nebensächlich. Denn eines ist klar: Indiegogo ist nicht die einzige Crowdfunding-Plattform der Welt, mittlerweile füllt sich der Markt. Damit man hier nicht untergeht und weiterhin zu den Bekanntesten und Größten zählt, bedarf es neuer Ideen. Eine davon hat Indiegogo eben frisch verkündet: Man will das Geschäftsmodell ausweiten und das Embedding-Tool Indiegogo Outpost im Frühjahr veröffentlichen.
Damit soll es möglich sein, die Kampagnen, die bisher exklusiv auf Indiegogo liefen, auch parallel kostenlos auf der eigenen Website einzubinden. Bei diesem Embedding sollen User das Aussehen bestimmen und auf die Marketing-Materialien wie Social Media und Newsletter zugreifen können. Nicht nur das: Indiegogo will bei seinen „Außenposten“ auch den Einsatz eigener Tools wie beispielsweise Google Analytics, KISSmatric oder Facebook Retargeting erlauben.
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Mit diesen Funktionen können Kampagnen individualisiert werden und außerhalb des Indiegogo-Kosmos laufen. Das klingt zuerst nach einem Knieschuss und einer Verzweiflungstat. Denn so könnte der Crowdfunding-Plattform Traffic verloren gehen. Andererseits: Schwarmfinanzierte Projekte leben von Freunden, Bekannten und Fans – und die holt man nun mal am besten auf seiner eigenen Website ab. Hier ist das Vertrauen und die Bereitschaft zum Spenden am Höchsten. Somit könnte Outpost zwar zu einem Besucherverlust auf Indiegogo selbst, aber zu einem Anstieg der Pledges führen.
Bald neue Abzock-Methoden?
Ein kluger Schachzug? Scheint so. Nicht nur deswegen. Denn durchs Embedden wird analog zu Youtube-Videos oder Google-Maps-Karten die Marke Indiegogo schnell, einfach und viral verbreitet. Vielleicht wird so in ein paar Monaten dann nicht mehr Kickstarter als Synonym für Crowdfunding stehen, sondern Indiegogo?
Eine Sache sollte man aber noch bedenken: die Kehrseite der Medaille. Wenn es sich etabliert hat, dass Indiegogo-Kampagnen auf allen nur erdenklichen Webseiten stattfinden können, wird das sicherlich auch schwarze Schafe magisch anziehen. Ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir: Abzocke und Trojaner durch gefälschte Indiegogo-Seiten.
Dagegen hilft dann wie immer eine Prise Menschenverstand und Misstrauen. Und sicherheitshalber ein Besuch der Indiegogo-Webseite, wo alle Projekte gespiegelt werden.
Bild: Screenshot
Jeder der das bei sich einbaut sollte auch wissen ob er das überhaupt darf oder welche Zusatzmaßnahmen man ergreifen muss um das erst möglich zu machen. Wer sich einen solchen Embed-Code in die eigene Webseite einbaut der funkt dann ja wieder automatisch Daten (IP, …) von seinen Nutzern nach Übersee. Heißt: Einbau muss datenschutzkonform erfolgen. In Folge dessen wird man wohl ggf. einen Rechtsanwalt hinzuziehen müssen. Die entsprechend richtigen Klauseln schon alleine für die Datenschutzbestimmungen werden sich wohl nur die wenigsten aus dem Ärmel schütteln können.
Diese Seite ist wirklich toll. Komplimente…
Also ich denke die integration in die eigene webseite ist eine sinnvolle erweieterung, genauso wie die plattform übergreifende verbreitung