Wirtschaft

CES: Yahoo steigt mit eigenen Online-Magazinen ins Mediengeschäft ein

geschrieben von Tobias Gillen

Man muss zugeben: Was Marissa Mayer bei Yahoo auf die Beine stellt, beeindruckt. Neben den fast schon zur Gewohnheit gewordenen Shopping-Ausflügen in die Startup-Welt, will sie nun auch noch klassischen Medienhäusern die Stirn bieten. Den Anfang machen zwei redaktionell betreute Magazine.

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Es ist schon auffällig: Mayer kauft und kauft und kauft. Wie eine Frau im Schuhladen oder ein Mann im Elektronikmarkt (damit wir auch brav alle Klischees erwähnt haben), bedient sie sich ohne Ende bei allen möglichen Startups und Tech-Unternehmen an Kompetenzen, Ressourcen und Patentrechten. Doch während das Kapital beim privaten Shopping-Trip irgendwann aufgebraucht ist, scheint Mayer schier unendliche Geldressourcen zu haben, haut eine Million nach der anderen raus – und expandiert unaufhaltsam weiter.

Während man hätte erwarten können, dass Mayer Microsoft, Apple oder Facebook auf den Pelz rücken möchte, verfolgt sie dabei offenbar ein anderes Ziel. Wie sie auf der CES in Las Vegas erklärte, wird es ab sofort zwei digitale Magazine geben. Die Marschrichtung: Yahoo will mehr auf Inhalte setzen.


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Klare Werbetrennung fraglich

Die Themen sind klar: Technik und Essen. Umgesetzt werden die beiden Seiten mit Hilfe von Tumblr – durch Yahoo im Mai 2013 für 1,1 Mrd. US-Dollar übernommen. Beide Seiten sind optisch ähnlich aufgebaut und erinnern ein bisschen an Microsofts Kacheldesign bei Windows 8. Klickt man einen Artikel an, klappt er sich nach unten auf. Geleitet wird die Technik-Seite von David Pogue, dem Ex-„New York Times“-Kolumnist.

Finanziert wird der ganze Spaß über Werbeanzeigen, die ebenfalls im Kachel-Design eingebunden werden. Hier bleibt zu prüfen, ob die Kennzeichnung und somit die Trennung zwischen Redaktion und Werbung ausreichend ist (siehe Bild). Auf nervige Pop-ups und blinkende Banner werde man aber verzichten, so Mayer.

Werbetrennung

Man kann die beiden Seiten wohl als ein Experiment sehen. Mit zwei Themengebieten – und je nur englischsprachiger Umsetzung – wird Mayer Yahoo nicht in diesem Bereich etablieren können. Die Chefin kündigte allerdings schon weitere Themenschwerpunkte an, eine Expansion in andere Länder ist bislang noch unklar.

Bilder: Screenshots

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

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