Windows 8 beziehungsweise 8.1 scheint langsam Tritt zu fassen. Inzwischen liegt der Marktanteil des Microsoft-Systems bei rund 10 Prozent. Und auch der Windows Store kann inzwischen mit einem Angebot von mehr als 140.000 Apps aufwarten – ein Sprung um mehr als 100.000 Anwendungen innerhalb eines Jahres. Künftig könnte sich der Laden allerdings noch schneller füllen. So haben die Redmonder erst kurz vor Weihnachten ein kostenloses Tool namens „Project Siena (code name)“ veröffentlicht, mit dem sich nach Vorbild des im August erschienenen „Windows Phone App Studios“ ohne Vorkenntnisse kleine Anwendungen erstellen lassen.
Leichter Einstieg
Project Siena – kurz Siena – ist also ein Mini-Baukasten für Windows-8-Apps, der sich an Hobby-Entwickler richtet. Hier muss keine Zeile Code getippt werden, stattdessen kann man sich seine App mit vorgegebenen Modulen zusammenklicken. Doch leidet darunter nicht die Qualität? Was taugt das Tool? Wie leicht kann man damit eigene Apps entwickeln? Und könnte Siena dem schwächelnden App Store nun eine Flut an erstklassigen User-Generated-Apps bescheren? Um all diese Fragen zu beantworten, habe ich mir einmal die Beta-Version für Windows 8.1 angeschaut.
Los geht’s: Siena kostenlos herunterladen, installieren und starten – typisch Windows-App ist der erste Kontakt einfach und komfortabel. Beim Start wird man mit der typischen Tristesse dem schlichten Design modernen MS-Programme empfangen.
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Ein paar Klicks später war mir klar: Siena will mit einer schnellen Zugänglichkeit punkten, denn es bietet nur wenige Möglichkeiten. Perfekt für Einsteiger, finde ich. Nachdem ich mich mit den Optionen vertraut gemacht habe, ging es ans „Entwickeln“ – eher Zusammenklicken – meiner ersten App. Und das sah so aus:
Fazit
Fertig ist sie, meine erste App. Viel kann sie nicht. Doch für eine halbe Stunde Herumklicken bin ich zufrieden. Es steckt zwar noch mehr Potential in Siena, aber ich habe nicht den Eindruck, dass sich damit etwas Spektakuläres vollbringen ließe.
Für ein paar Simpel-Anwendungen reicht es zwar. Das Tool wird im aktuellen Zustand aber weder Programmierer arbeitslos machen, noch den Windows Store um eine Vielzahl revolutionärer Apps bereichern. Etwas anderes habe ich jedoch auch nicht erwartet – schließlich ist Programmieren nicht umsonst ein begehrtes Handwerk. Siena ist eine nette Spielerei – (noch) nicht mehr. Ich bin aber sehr gespannt, was die nächsten Versionen bringen werden.
Bilder: Screenshots
Vielen Dank für den Test!
Meine Erfahrung mit solchen Baukästen war bisher immmer die gleiche.
Für einfachste Anwendungen ausreichend, sobald man jedoch weg von Spielereien möchte sind die Baukästen zu statisch.
Wenn man richtig in die APP->Entwicklung einsteigen möchte, solllte man sich grundlegend mit der PRogrammierung auseinandersetzen. Stichwort C#,XAML HTML5. 🙂
Gruß,
Daniel
ist es nicht so, dass die App, lediglich locale apps produziert? oder ist eine Veröffentlichung im Store möglich?
meinem wissen nach nicht?
Ja, die App produziert nur lokale Apps.
im beitrag klingt das oft, als ob man damit den Windows Store fluten kann
Hallo zusammen, spannend, habe zufällig heute diese Teil entdeckt und auch ein bisschen rumgeübt. Richtig ist nix für Vollblutentwickler, aber ist was für Leute wie mich, die nur etwas kleines eigenes machen möchten OHNE gerade in die tiefen der Programmierung abzutauchen. Danke an Jürgen für den Blog, ich denke das einfache Leute so Lust bekommen und es kostet erst noch nix.
@mini: Ja, ich bin in einer ersten, naiven Erwartung davon ausgegangen, dass man mit dem Tool auch einen leichten Zugang zum Windows Store erhalten würde. Ist aber (noch) nicht so.
Das größte Problem bei Siena ist (neben fehlender Möglichkeit, in den Quellcode einzugreifen) der Umstand, dass die Apps per PowerShell-Script signiert werden – die Entwicklerlizenz hält dann für genau 30 Tage. Danach lässt sich die App nicht mehr betreiben und muss vom Entwickler neu signiert werden (ich habe es hier http://bit.ly/1dD9Hvm beschrieben).
Ungeeignet, um Entwicklungsprojekte zu steuern. Warum Microsoft Probleme hat weg von diesen Stand-Alone-Lösungen wegzukommen hin zu Kollaboration ist mir ein Rätsel. Dieser Artikel beschreibt die Thematik anhand einer Alternative zu Microsoft Project in lustiger und zutreffender Art http://www.hqlabs.de/Blog/Artikel/Microsoft-Project-Alternative. Das kann man auf Siena 1 zu 1 übertragen.
Inzwischen sollten die oben gemachten Kommentare überholt sein. Wie man im entsprechenden Siena-Kurs im MVA erfahren kann, sind die oben genannten „Mängel“ inzwischen Geschichte. Mann kann also Apps erstellen und in den Windows-Store stellen. Man kann Siena nutzen um das Grundgerüst einer App zu erstellen und diese dann in Visual Studio >= 2012 zu importieren und damit auch koplexere Apps zu programmieren.