In der Serie „BASIC steps: So werde ich E-Book-Autor“ berichtet unser Blogger Tobias über seine ersten Erfahrungen im Geschäft mit digitalen Publikationen. Da er kürzlich beim Schreiben seines – im Rahmen der BASIC-thinking-Serie „Tagebuch eines Ahnungslosen: Mein Weg in die Verschlüsselung“ entstandenen – E-Book-Debüts „Verschlüsselt! Wie ich sichere Kommunikation im Netz lernte“ erfahren musste, welche Stolpersteine hier auf Neueinsteiger warten, stammen seine Tipps ausnahmslos aus der Praxis. Sein heimliches Ziel: Eine Festplatte voller E-Books von den Menschen, die sich in den nächsten Wochen tatsächlich ein Herz fassen und ihr erstes Werk auf den Weg bringen.
Teil 1: Überblick zu den zehn wichtigsten Schritten
Teil 2: Muss ich wirklich in die Top 100 der Gesamtcharts kommen?
Ist das erste eigene E-Book fertig geschrieben, lektoriert, ist das Cover erstellt und die ISBN besorgt, muss das E-Book noch in die Stores. Wichtig sind dabei Amazon und der iBookstore von Apple. Aber auch über die vergleichsweise deutlich kleineren Shops – etwa thalia.de, weltbild.de oder hugendubel.de – kommen immer mal wieder ein paar Verkäufe respektive Euro zusammen. Nun dürfte es bei der Vielzahl an Shops eine Menge Arbeit sein, allesamt zu befüllen. Zudem wird das gerade bei den US-Shops zwecks Abrechnung, Steuernummer, etc. unnötig kompliziert. Hilfe bieten sogenannte Distributoren.
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Content Creator Social Media (m/w/d) CSU-Bezirksverband Augsburg in Augsburg |
||
Social Media Manager (Fokus: Community Management Supervision) (w/m/d) – befristete Elternzeitvertretung für 18 Monate Yello Strom GmbH in Köln |
Die Bezahlung der Distributoren
Um deren Arbeitsweise und wichtige Merkmale zu verdeutlichen, möchte ich epubli und XinXii vorstellen – wohl die beiden bekanntesten Dienstleister auf diesem Gebiet. Beide nehmen dem Buchautor die lästige Arbeit komplett ab. Dafür wollen sie aber natürlich auch bezahlt werden. Bei epubli belaufen sich die Kosten bei einem E-Book auf rund 15 Euro pro Jahr, bei XinXii auf 30 Prozent der Nettoerlöse des Werks.
Nun kann sich jeder abhängig vom Preis und der Erwartungshaltung an die Verkaufszahlen ausrechnen, was günstiger ist. Verkauft sich ein Buch voraussichtlich besonders häufig und das über einen langen Zeitraum hinweg, bietet sich epubli an. Möchte man erst einmal ausprobieren, experimentieren und legt auf die Einnahmen am Anfang nicht allzu viel wert, ist man XinXii gut beraten.
Der Support
Wichtig – gerade am Anfang – ist natürlich ein schneller und simpler Support. Hier schlägt XinXii seinen Konkurrenten um Längen. Während man bei epubli zwar ebenso zügig eine Antwort erhält, helfen die Antworten von XinXii auch wirklich weiter. epubli ist im Supportbereich offenbar darauf ausgelegt, Geld zu verdienen. So wird man bei Konvertierungsproblemen immer wieder auf den 60-Euro-teuren Konvertierungsdienst hingewiesen. XinXii hingegen sucht, findet und behebt das Problem – auf eigene Faust, ohne lästiges Hin und Her.
Die Distributionspartner
Natürlich sollte man auch darauf achten, mit welchen Distributionspartnern der Dienstleister zusammenarbeitet. Bei epubli und XinXii sind das soweit alle nennenswerten Shops, bei anderen Diensten fehlen aber womöglich einige Anlaufstellen – und somit potenzielle Einnahmen.
Außerdem wichtig: Kann man selbst auswählen, in welchen Shops verkauft wird? Falls ja, so könnte man etwa Amazon bei der Distribution ausklammern und sein Buch dort über das (sehr, sehr, sehr simple) Kindle Direct Publishing einfach in Eigenregie hochladen. So spart man sich die Abgaben an den Distributor und nimmt den Nettoerlös vom größten E-Book-Markt Amazon allein für sich ein. Bei XinXii ist das übrigens möglich, bei epubli nicht. (Wobei es bei epubli ohnehin nicht wichtig wäre, weil man dort keine Abgaben von Nettoerlös entrichtet.)
Die Statistiken
Gerade für Neulinge (wie mich) ist es spannend zu erfahren, wie häufig sich das eigene Werk verkauft hat. Dazu braucht man natürlich – richtig – Statistiken. Bei epubli fallen die dürftig aus, bei XinXii hingegen sieht man tagesgenau und nach Shops sortiert, wann und wo das E-Book verkauft wurde. Über eine (kostenpflichtige!) App „für Autoren und Verlage“ kann man zudem auch mobil schnell die Einnahmen checken.
Hier ist allerdings Geduld gefragt: Wer denkt, am 1. des Folgemonats ist Zahltag, der hat sich leider geschnitten. Die Amazon-Zahlen brauchen bei XinXii ewig, bis sie angezeigt werden. Auf Anfrage sagte mir eine Support-Mitarbeiterin, sie kämen ab dem 15. des Folgemonats. Das wäre gestern gewesen, bisher ist aber noch nichts zu sehen. Die iBooks-Verkäufe werden hingegen immer schon mit ein paar Tagen Verzögerung angezeigt, alles was direkt über XinXii verkauft wird, sogar in Echtzeit.
Fazit
Was einem beim E-Book-Verkauf wichtig ist und worauf die Prioritäten liegen, muss jeder selbst für sich entscheiden. Für mich sind Preis, Support und Statistiken sehr wichtig, aber auch das Ausklammern von einzelnen Distributionspartnern. Vorschnelle Entscheidungen könnten mitunter viel Geld und noch mehr Nerven kosten – daher: Möchte man über Distributoren publizieren, sollte man sich genügend Zeit nehmen, sie auf Herz und Nieren zu überprüfen und eventuelle Fragen schon mal als ersten Test an den Support zu schicken. In meinem Vergleich (ich habe mit epubli und XinXii Erfahrungen gesammelt) schnitt XinXii deutlich besser ab, weshalb ich mein E-Book letztlich auch dort verkaufe.
Bei den Stores würde ich Google Books nicht außer Acht lassen: Den Löwenanteil meiner Sales bestreite ich darüber, erst danach kommt (für mich ebenfalls überraschend) Amazon.
Ich glaube, das liegt am Thema. Bei meinen eBooks liegt iTunes vorne, gefolgt von Amazon. Mit etwas Abstand folgt Barnes & Noble.
danke für die interessante Serie!
Wie geht es nun weiter?
Bekommen wir noch Einblicke in die Verkaufszahlen/Provision?
Folgt demnächst ein ebook darüber, wie man ebook Autor wird? 😉