Crowdfunding ist „in“. Spätestens seit der erfolgreichen Finanzierung der Pebble Watch und der Android-Konsole Ouya, versuchen immer mehr Kreative und Bastler, auf Kickstarter & Co. ihre Ideen durch den Schwarm finanzieren zu lassen. Nicht jedem gelingt dieses Vorhaben. Ein Crowdfunding-Projekt, das aber erfolgreich verlief, ist die der „Wings Remastered Edition“. Wir haben uns das Remake des Kult-Spiels mal genauer angeschaut.
Klötzchengrafik – super!
Riesige, rote Pixel, die sich zuckelnd über eine grüne Fläche bewegen – wow, wie genial! Nein, das ist kein Anfall von Verwirrung, sondern von verklärter Nostalgie. Denn die beschriebene Situation stammt aus dem Amiga-Spiel „Wings“, das mich vor rund 23 Jahren faszinierte. Als Pilot im Ersten Weltkrieg erhob ich mich damals in die Lüfte, um dem Roten Baron und anderen Himmelsrittern den Geraus zu machen. Die kantigen 3D-Objekte und untexturierten Flächen setzten sich in meiner blühenden Fantasie zu faszinierenden, hollywoodreifen Szenen zusammen. Ja, aus heutiger Sicht ist die Grafik von „Wings“ weder zeitlos, noch hübsch. Damals war sie es aber.
Ob es „Wings Remastered Edition“ auch wieder schaffen wird, dass ich damit ein paar wunderbare Stunden am Monitor haben werde? Vielleicht. Das, was bislang von dem Projekt zu sehen war, ist zwar vielsprechend, aber noch nicht umwerfend. Um nämlich ihre Vision ihrer „Wings“-Neuauflage zu pushen, haben die neu formierten Entwickler unter dem alten Firmennamen Cinemaware zwei kostenlose Demos veröffentlicht; eine für PC, die andere für Android.
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Die PC-Demo konnte mich überzeugen, den Entwicklern Geld zu spenden. Die Grafik sieht natürlich deutlich hübscher als das über 20-Jahre alte Original aus – ein Hingucker ist sie aber trotzdem nicht. Noch nicht. Aber Concept-Artworks versprechen eine schnieke, detailreiche Optik.
Spielt sich wie früher
Was mir aber sofort gefiel: Wie damals sitzt man in seinem gelben Zweidecker, manövriert ihn mit wenigen Tasten durch die Luft und ballert Flugzeuge oder Beobachtungs-Ballone ab. Das gestaltet sich als recht einfach, also mehr krachiges Action-Gameplay statt bierernste Simulation. Wie zu seligen Amiga-Zeiten halt. Und somit eigentlich nichts, was einen im Jahr 2013 noch richtig vom Hocker hauen würde.
Doch ein paar Minuten im „Ach ja, wie in guten, alten Zeiten“-Trip genügten mir, um meinen Geldbeutel zu öffnen. Das Versprechen, dass ich mit dem Revival eines heißgeliebten Kult-Spiels die vergangenen Tage zurückholen kann, klangt einfach zu verlockend. Und das nicht nur bei mir: Knapp 1.400 Interessierte gaben ebenfalls ihr Geld, um dem Kickstarter-Projekt zum Erfolg zu verhelfen. Das mit 85.000 US-Dollar angegeben Minimum-Ziel wurde um 6.380 Dollar überschritten.
Damit erfüllt Cinemaware zwei ihrer Stretch-Goals. Das heißt, neben der PC-, iOS- und Android-Version von „Wings Remastered“ soll es unter anderem auch eine Mac-Fassung sowie fünf zusätzliche Missionen geben. Schade, dass sich nicht noch mehr Unterstützer fanden. Denn bei 180.000 Dollar hätte Cinemaware eine Fassung für Playstation 4 und PS Vita umgesetzt – das hätte ich gerne gesehen.
Übrigens: Wer trotz Ende der Kickstarter-Aktion Cinemaware etwas Gutes tun will, der kann via Paypal weiterspenden. Mal schauen, vielleicht kommt ja darüber noch genügend Geld zusammen, dass die Entwickler eventuell noch eine Ouya-Version springen lassen.
Freude. Und spannungsvolle Vorfreude
Wenn alles gut geht, wird also im Juni 2014 ein neues „Wings“ auf meinen Monitor flimmern. Das hätte ich mir nie erträumen lassen. Aber irgendwie habe ich auch Angst davor. Denn viele Träume sind nur schön, wenn sie nicht erfüllt werden. Die „Wings Remastered Edition“ wird beweisen müssen, ob diese Weisheit Recht behält oder nicht.
Bilder: Cinemaware, Kickstarter