Relevante von irrelevanten Inhalten zu trennen ist ein Kernelement jeder Online-Suche. In Bezug auf interessante Partner gilt das auch beim Online-Dating. Die einschlägigen Plattformen unterstützen den suchenden Single durch entsprechende Vorschläge. In der Regel funktioniert das über den Abgleich von Nutzerprofilen, die Menschen mit gleichen Interessen zusammenbringen wollen. Forscher der Universität von Iowa schlagen nun einen anderen Ansatz vor.
Ähnlich wie bei Netflix soll ein Algorithmus Nutzer aufgrund ihres bisherigen Verhaltens und ihrer Kontakte miteinander zusammenbringen. Wie die Forscher zeigen, kann man durch diesen Ansatz den Dating-Erfolg erheblich steigern.
Massenhaft Dating-Daten
Online-Dating ist zwar nicht gerade neu, es ist aber weiterhin ein riesiger Markt. Entsprechend viele Datensätze liegen mittlerweile vor. Mit einem anonymen Partner haben die Forscher nun 47.000 Nutzerprofile analysiert, 60 Prozent davon von Männern. Fast eine halbe Millionen Erstkontakt-Versuche wurden berücksichtigt. Jeder vierte Erstkontakt wurde dabei von einem Mann in die Wege geleitet.
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Die Regeln des Dating
Egal ob Musikplattform oder soziales Netzwerk, die richtigen Inhalte zählen. Nutzer wie auch die jeweiligen Betreiberfirmen haben ein Interesse an guten Empfehlungen und relevanten Suchergebnissen. Bei den sozialen Netzwerken versucht man dies tendenziell über „Freund zu Freund“ Beziehungen und anderen Eigenschaften des Netzwerks zu realisieren. Auf diese Art und Weise erhält man beispielsweise regelmäßig seine „du kennst bestimmt…“-Liste von Facebook. Dieser Ansatz funktioniert beim Dating offensichtlich eher schlecht, denn Freunde von Freunden spielen eine untergeordnete Rolle.
Andere Plattformen wie etwa bei Film oder Musik funktionieren grundsätzlich nach einem etwas anderen Prinzip. Empfehlungen werden hier eher über das „Collaborative-Filtering-Prinzip“ gegeben – anhand der eigenen Auswahl und der von anderen Nutzern generiert das System Empfehlungen. Da dieses Prinzip auf einer einseitigen Auswahl von Nutzern beruht, ist aber auch das nicht so richtig für Dating-Plattformen zu gebrauchen.
Reziprozität Gewinnt
Dating erfordert Gegenseitigkeit. Es reicht nicht aus, wenn nur eine Seite Interesse bekundet. Zwei Faktoren haben deshalb von vorne herein Einfluss auf die Erfolgschancen: Die Dating-Empfehlung muss den Geschmack des Nutzers treffen und umgekehrt, der Nutzer muss attraktiv für sein Gegenüber sein.
Ob diese Faktoren zutreffen, bestimmen Dating-Plattformen aktuell vor allem über die Profile, die Nutzer nach einem mehr oder weniger ausgefeilten Fragenkatalog eingegeben haben. Ein religiöser, gutverdienender Kuschelbär wird so mit einer dominanten und lebenslustigen Mittvierziger-Dame zusammengebracht.
Grundsätzlich falsch ist dieser Ansatz nicht, er kann aber verbessert werden. Das zumindest wollen die Forscher nun herausgefunden haben. Sie schlagen ein Verfahren vor, dass Empfehlungen abgibt, je nach dem wen der Nutzer in der Vergangenheit als attraktiv befunden hat und wer darüber hinaus auf Anfragen auch reagiert hat.
Nur eine Frage der Zeit
Die Ergebnisse des neuen Ansatzes sind vielversprechend. Der gegenseitige Austausch steigt immens von 25 auf über 44 Prozent. Die Industrie findet das gut, denn sie hat hohes Interesse an besseren Algorithmen. Das können auch die Forscher bestätigen. Nach der Veröffentlichung haben bereits mehrere Firmen ihre Finger nach der „Liebes-Formel“ ausgestreckt.
Bild: Zenera / Flickr (CC BY-SA 2.0)