Auch wenn Smartphones immer leistungsfähiger und die Bildqualität der Foto-Optik deutlich besser werden, so müssen sie doch bei Aufnahmen in der Nacht ohne zusätzliche Lichtquellen fast immer die Segel streichen. Der Aufsatz „Snooperscope“ soll hier Abhilfe schaffen.
Handliche Infrarot-Kamera
Wie andere Nachtsicht-Geräte auch, basiert das Gadget auf der Erfassung unsichtbarer Infrarot-Strahlung. Die Besonderheit: Mit seinen 7,5 Zentimetern Länge und rund 4,5 Zentimetern Durchmesser fällt es äußerst kompakt aus. Mittels eines integrierten Magneten lässt es sich – solange Metall im Spiel ist – zudem einfach an Smartphones oder Tablets anheften. Da das Snooperscope einen eigenen Lithium-Ionen-Akku besitzt, arbeitet es darüber hinaus autark und saugt euch nicht das Telefon leer. Außerdem kann es so auch auf Helmen, Fahrrädern oder einfach in der Hand eingesetzt werden.
Um das Snooperscope nutzen zu können, wird allerdings ein iOS- oder Android-Gerät benötigt, auf dem eine kostenlose App installiert werden muss. Der Datenaustausch erfolgt über WLAN. Bevor ihr nun aber zum Elektronik-Händler eures Vertrauens spurtet: Noch ist Snooperscope nur als Prototyp verfügbar. Deswegen suchen die Entwickler gerade auf Kickstarter nach Unterstützern. Wenn bis zum 25. Dezember mindestens 40.000 britische Pfund (zirka 47.800 Euro) zusammenkommen, geht das Gadget in die Produktion. Aktuell ist knapp die Hälfte erreicht. Laut den aktuellen Planungen könnte im Juni 2014 der öffentliche Verkauf starten. Der Preis soll bei 99 US-Dollar liegen.
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Wird es einen Nackt-Sicht-Modus geben?
Um Interessierte zum Spenden zu bewegen, gibt es einige Promo-Videos, welche die Vorzüge von Snooperscope anpreisen. So wird von tollen Tierbeobachtungen bei Nacht geredet. Oder der faszinierenden Erkenntnis, dass Farben in der Infrarot-Welt anders aussehen und dass man durch bestimmte Flüssigkeiten und Farben durchsehen kann. Oder durch Textilien.
Moment: Durchsicht bei Textilien? Das lässt bestimmt einige aufhorchen. Ist Snooperscope also das Gadget für Spanner? Vielleicht. Denn es gibt bereits diverse Infrarot-Kameras, die einen besonderen Nightvision-Modus für den „Nudie Cam Effect“ bieten. Allerdings darf man getrost bezweifeln, dass dieser tatsächlich auch in Snooperscope integriert wird. Einerseits, weil bei den Personen auf den Promo-Videos keine Durchsicht zu erkennen ist; andererseits will der der Hersteller seine Idee sicher nicht durch ein Schmuddel-Image diskreditieren.
Dass findige Bastler dem Gadget eine derartige Funktion abtrotzen werden, davon gehe ich aber aus. Immerhin gibt es in den Weiten des Internets Anleitungen, wie man schnell und einfach einer Infrarot-Kamera einen „See through Clothes“-Modus entlockt. Ob und wie das mit Snooperscope funktionieren könnte, ist unklar – und zumindest für mich auch nicht wichtig. Mir gefällt das Kickstarter-Projekt schon allein deshalb, weil ich mit meinem Smartphone endlich auch mal Nachtaufnahmen im coolen „Splinter Cell“-Grünstich schießen will. Und wie sieht’s bei euch aus?
Bilder: Snooperscope