Soooo… es ist ein paar Wochen her, seit ich euch das letzte Audio-Produkt vorgestellt habe. Nun ist es mal wieder an der Zeit und dieses Mal habe ich neue In-Ear-Kopfhörer aus dem Hause RHA ausprobiert. Konkret die MA600i.
Schon als ich die In-Ears auspacken durfte, habe ich nicht schlecht gestaunt. Denn RHA mausert sich so langsam zu einem Hersteller, der nicht nur Wert auf Qualität legt, sondern auch auf Design. Die Verpackung vermittelt mit einem magnetischen Klappverschluss, dass ein hochwertigeres Produkt darauf wartet, ausgepackt zu werden. Und auch die Kopfhörer selbst stehen dem in nichts nach. Denn selbst wenn bei der Fertigung natürlich zum Teil Kunststoff verwendet wurde, kommt auch Aluminium zum Einsatz, das sonst für die Fertigung in der Luftfahrt zum Einsatz kommt. Das sieht nicht nur edel aus, sondern macht die In-Ears auch erfreulich leicht. Gerade einmal 20 Gramm bringen sie auf die Waage.
Lieferumfang
Zum Standard gehört bei hochwertigen In-Ear-Kopfhörern heutzutage, dass spezielle Stöpsel in verschiedenen Größen mitgeliefert werden. Das ist auch bei den MA600i nicht anders. Gleich acht Paar in vier verschiedenen Größen stehen dem Nutzer zur Wahl. Das hab ich in dieser Vielzahl bisher bei noch keinen von mir getesteten In-Ears gesehen. Hübsch ist auch, dass eine kleine Transporttasche zum Lieferumfang gehört. Wer seine Kopfhörer also geschützt aufbewahren möchte, erhält das passende Zubehör gleich mit. Fotos dazu findet ihr am Ende.
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Um das Audiosignal von der Quelle in die Ohren zu transportieren wird natürlich noch ein Kabel benötigt, denn auf Bluetooth-Technologie vertraut man bei RHA (noch) nicht. Es ist rund 1,30 Meter lang und doppelt isoliert. Ob die Plastik-Ummantelung nun schön aussieht, ist sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Fakt ist aber, dass sie störende Geräusche, wenn das Kabel zum Beispiel über die Jacke oder den Pulli streift, nicht komplett unterdrücken kann. Der vergoldete Stecker ist im 90 Grad abgewinkelt, sodass er in der Hosentasche nicht als störender Fremdkörper wahrgenommen wird.
Sehr praktisch ist, dass die In-Ear-Kopfhörer auch als Freisprecheinrichtung verwendet werden können. Dafür wurde das Audiokabel nicht nur mit einer dreiknöpfigen Fernbedienung ausgestattet, sondern auch mit einem kleinen Mikrofon. Es sitzt in einer vernünftigen Höhe, sodass die Freisprecheinrichtung ihren Dienst gut verrichten kann. Aber – und das ist mindestens genauso wichtig – die Fernbedienung funktioniert nur an Produkten von Apple ohne Einschränkungen. Das hatten wir zum Beispiel auch schon bei den SA950i von RHA feststellen müssen. Solltet ihr also ein Smartphone auf Basis von Windows Phone oder auch Android verwenden, wundert euch nicht, wenn ihr zwar Telefonate mit den MA600i annehmen könnt, die Fernbedienung ansonsten aber praktisch unbrauchbar ist.
Tragekomfort
Bei In-Ears ist es ja immer so eine Sache mit der Frage „passt mir das Ding überhaupt?“ Nachdem ich schon die Vorzüge von On- bzw. Over-Ear-Kopfhörern genießen durfte, bin ich ohnehin kein sonderlich großer Freund von In-Ear-Modellen mehr. Der Tragekomfort ist einfach deutlich schlechter. Gleichwohl sind die kleinen Ohrstecker natürlich deutlich dezenter, was in so mancher Situation gar nicht so unangebracht ist.
Doch zurück zum Tragekomfort: Durch die mitgelieferten Ohrstöpsel in mehreren Größen sollte eigentlich für jeden Nutzer die perfekte Passform dabei sein. Ich habe mich für die klassische M-Variante entschieden und in den letzten Wochen keinen Wechsel mehr vornehmen müssen. In der Bahn, im Flugzeug, beim Joggen und – pssssst – auch auf dem Fahrrad haben die MA600i ihren Dienst sehr ordentlich verrichtet. Aber: auf dem Fahrrad sind Windgeräusche bei flotter Fahrweise recht deutlich zu vernehmen und beim Joggen halten die Stöpsel leider auch nicht optimal. Es sei denn, man legt das Audiokabel um die Ohrmuschel herum und führt die Stöpsel von oben in den Gehörgang. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, sieht auch etwas merkwürdig aus, sorgt aber für einen spürbar besseren Halt.
Wie bei praktisch allen In-Ears stellt sich auch bei den neuen RHA-Kopfhörern spätestens nach zwei bis drei Stunden ein Druckgefühl im Ohr ein. Das ist aber der Natur der Sache geschuldet, denn wohl niemand dichtet seine Ohren gerne dauerhaft ab.
Soundqualität
Die mitunter wichtigste Frage ist bei Kopfhörern natürlich die der Soundqualität. Ich habe die RHA MA600i in den letzten Wochen wie gesagt auf diversen Ausflügen ausführlich auf die Probe gestellt und mich immer wieder über den satten Bass gefreut. Da ich gerne elektronische Musik und Club-Mixe angesagter DJs höre, haben es mir auch die klaren Höhen angetan.
In Bahn und Flugzeug konnten die Kopfhörer ihr Stärken bei der Geräuschisolierung gut ausspielen. Auf dem Fahrrad sah das wie bereits erwähnt ein wenig anders aus. Aber auf dem Bike soll man ja bekanntlich auch gar nicht Musik hören, sondern sich auf den Verkehr und die Umgebungsgeräusche konzentrieren. 😉
Der Preis
Angeboten wird der RHA MA600i zum Beispiel bei Amazon oder im Apple Store – drei Jahre Garantie inklusive. Der Preis von 69,95 Euro ist sicher kein Schnäppchen, aber Käufer erhalten dafür auch einen rundum guten Kopfhörer, der insbesondere durch einen kräftigen Sound und ein hübsches Design überzeugen kann. Die genauen technischen Spezifikationen könnt ihr unter anderem der RHA-Homepage entnehmen.
Übrigens: In Kürze werde ich euch auch die RHA MA750i in einer Review vorstellen. Das dauert aber noch ein paar Tage, weil ich noch ein bisschen genauer hinhören will, wo denn nun genau die Unterschiede beim Sound liegen. Dürften nur marginal sein, aber ich werde es dennoch auf die Probe stellen.
(Fotos: Hayo Lücke / BASIC thinking)