Twitter macht seinen Musikdienst #music nach wenigen Monaten wieder dicht, und YouTube steht laut Insider-berichten kurz davor, seinen eigenen On-Demand-Service anzubieten. Noch in diesem Jahr könnte es soweit sein, haben zumindest angeblich Eingeweihte gegenüber dem US-Magazin „Billboard“ behauptet.
Sollte dies den Tatsachen entsprechen, würde das Videoportal einen ähnlichen Dienst offerieren wie der Mutterkonzern: Google All Access ist seit Mai in den USA verfügbar und seit August auch in Europa – in Deutschland allerdings noch nicht. Alleiniger Grund dafür dürfte der seit langem schwelende Streit des US-Konzerns mit der GEMA über Nutzungsrechte sein. Und eine Lösung ist hier bekanntlich nicht in Sicht.
Wie Spotify mit Video
Warum also neben All Access noch einen zweiten Musikdienst aufbauen? Vielleicht, weil sich YouTube einfach als etablierte Marke dafür anbietet. Viele Menschen nutzen die Plattform schon jetzt als Musikquelle ihres Vertrauens. Vor allem Jüngere gehören zu diesem Nutzerkreis. Ob es sich tatsächlich um einen separaten Musikdienst handeln würde, ist aber noch völlig offen.
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Halloren Schokoladenfabrik AG in Delitzsch |
Bisher gibt es eben nicht mehr als Gerüchte, die ihrerseits Spekulationen anheizen – etwa zu einer möglichen Verschmelzung mit Google All Access. Allerdings scheinen die Pläne schon sehr konkret zu sein, wenn man den Quellen glauben darf. Angeblich sind bereits Gespräche geführt worden und über Google schon die meisten nötigen Lizenzen verfügbar: Warner, Sony und Universal seien bereits mit an Bord, berichtet „Billboard“.
Demnach sollen über YouTube künftig auch vollständige Alben zum – vor allem mobilen – Hören bereitstehen. Bisher sind ja nur die offiziellen Auskopplungen in Musikvideos und die inoffiziellen Nutzervideos im Angebot. Der Basis-Account soll dabei kostenlos sein und über Werbung finanziert werden. Wer im Monat ein paar Münzen springen lässt, soll von Reklame-Einblendungen natürlich verschont werden und Musik auch offline hören können. Diese Premium-Stufe könnte in den USA knapp 10 Dollar kosten, orakelt „The Verge“.
Und wohin dann?
YouTube selbst hält sich bedeckt. Eine offizielle Stellungnahme gegenüber „Billboard“ verbreitet nur allgemeine Äußerungen:
Wir arbeiten konstant an neuen und besseren Wegen, wie Menschen auf allen Bildschirmen YouTube-Inhalte genießen und unsere Partner besser ihre Fans erreichen können. Im Moment haben wir allerdings nichts anzukündigen.
Sollten die Informationen aber stimmen, dürfte der neue Musikdienst zuerst in den USA starten – genau wie Google All Access. In Deutschland würde die kurzfristige Umsetzung hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit an der bei Youtube schon seit Jahren offenen GEMA-Rechtefrage scheitern.
Selbst Dienste wie Spotify, die schon länger auf dem Markt sind, hängen, wie die Kollegen von netzwertig erst unlängst wieder bemerkten, noch in einer Art Schwebezustand mit der GEMA: Verhandlungen laufen, und es gibt grundlegende Vereinbarungen, aber keine wirkliche Einigung über eine langfristige Partnerschaft. Solange sich daran nichts ändert, bleibt Deutschland für Streaming-Dienste generell ein recht unwirtlicher Ort.
Bild: Sean McEntee / Flickr (CC BY 2.0)