Es ist mal wieder an der Zeit, sich mit aktuellen Kopfhörern auseinanderzusetzen. Nachdem ich zuletzt den Fokus auf On- und Over-Ear-Modelle gelegt habe, soll es heute mal wieder um klassische In-Ear-Kopfhörer gehen. Konkret um die Jax von Sol Republic.
Weiß oder Blau?
Die vielleicht wichtigste Botschaft vorweg: Bei diesen Kopfhörern handelt es sich nicht nur um halbwegs bezahlbare In-Ears, sondern auch um eine Art Lifestyle-Objekt. Denn zu haben sind die Jax nicht nur in Weiß, sondern auch in einem vor allem für die männliche Zielgruppe interessanten tiefen Blau. Erinnert ein bisschen an das Nokia-Blau, ist dann aber doch ein bisschen dunkler.
Zweite sofort sichtbare Auffälligkeit: Es kommen keine runden, sondern flache Kabel zum Einsatz – bei einer recht beeindruckenden Gesamtkabellänge von rund 1,30 Metern. Das soll dazu führen, dass es weniger schnell zu Kabelsalat kommt. Ob das wirklich so ist? Nun, es kommt natürlich darauf an, wie man mit seinen Kopfhörern umgeht. Bei mir kommt es durchaus auch mal vor, dass ich sie einfach in (m)eine Hostentasche stopfe – und selbst da musste ich im Grunde nie zu nervenaufreibenden Entknotungsmaßnahmen greifen. In diesem Punkt halten die Jax also, was der Hersteller verspricht.
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Störgeräusche und mangelnder Halt
Gleichzeitig haben die Kabel mit ihren verhältnismäßig großen Oberflächen aber auch einen ziemlich entscheidenden Nachteil, der mich am Ende wahrscheinlich sogar von einem Kauf abhalten würde: Etwa beim Joggen schleifen die Kabel nämlich munter über die Kleidung und übertragen ziemlich störende Geräusche unmittelbar in den Gehörgang des Nutzers. Mindestens ebenso bedauerlich ist der eher unterdurchschnittliche Halt. Sitzt man nur in Bus oder Zug, halten die Jax noch sehr ordentlich. Ist man jedoch zu Fuß unterwegs, fallen sie (zu) leicht aus dem Ohr heraus. Schade, das gibt Abzüge in der B-Note.
Praktisch ist, dass die Kopfhörer an vielen Smartphones auch als Headset verwendet werden können. Denn die integrierte Fernbedienung, mit der (nur) an iPhones, iPads und iPods die Lautstärke reguliert werden kann, ist auch mit einem Mikrofon ausgestattet. Klingt gut? Ist es auch! Aber leider auch hier nur eingeschränkt. Denn für meinen Geschmack wurde das kleine Mikrofon viel zu tief platziert. Es baumelt irgendwo in Brusthöhe herum, was insbesondere dann ein ziemliches Problem ist, wenn die Jax-Kopfhörer unter Pulli oder Jacke getragen werden. Nun könnte man meinen, Abhilfe schaffen zu können, indem man die Jax-Kabel einmal um den Nacken herumlegt. Doch Pustekuchen! Dann findet sich das Mikro nämlich dummerweise auch nahe des Hinterkopfs wieder, was dem eigentlichen Sinn und Zweck nun wahrlich nicht entspricht.
Und der Sound? Schon bei meinen vorherigen Tests ist mir aufgefallen, dass Sol Republic sehr viel Wert auf einen kraftvollen Bass legt. Das ist bei den Jax nicht anders. Auch wenn ich ein Freund elektronischer Musik bin und deswegen durchaus etwas mit intensiven Bässen anfangen kann, empfinde ich die übertragenen Töne der so genannten i2 Sound Engines (komplett mit Kunststoff ummantelt) in vielen Fällen als etwas zu basslastig, ja, fast schon ziemlich dumpf. Es mag Leute geben, denen das gefällt – ich hätte mir hier ein bisschen mehr Ausgewogenheit gewünscht.
Kostenpunkt: Knapp 40 Euro
Geliefert werden die Kopfhörer übrigens mit Ohrstöpseln in vier verschiedenen Größen. Die für mich passende, damit sie beim Sport nicht einfach so herausfallen, habe ich nicht gefunden. Am ehesten passte noch die zweitkleinste Größe; aber das ist ja von Person zu Person unterschiedlich. Ich persönlich kann schon allein aufgrund des (zu) starken Basses keine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Gleichwohl muss ich an dieser Stelle betonen: Geschmäcker sind verschieden und es wird sicherlich Menschen geben, bei denen die Kopfhörer Glücksgefühle auslösen werden.
Wer (trotzdem) zuschlagen will, erhält die Jax von Sol Republic zum Beispiel bei Saturn oder bei Amazon knapp 40 Euro. Nebenbei bemerkt: Wer auf eine Lautstärke-Fernbedienung verzichten kann, kann sogar aus 16 Farben wählen. Allerdings sind diese Lifestyle-Objekte mit nur einer Taste an der Fernbedienung hierzulande eher schwierig zu bekommen. Über die Homepage des Herstellers erfolgen Lieferungen leider nur nach Kanada und in die USA.
Bilder: Hayo Lücke / BASIC thinking