Microsoft wollte es eigentlich für die XBox einführen und ist dann wieder zurückgerudert. Jetzt macht Valve den Anfang und startet Mitte September den geschlossenen Betatest für das „Family Sharing“-Programm. So können bis zu zehn Geräte kostenlos auf eine Steam-Library zugreifen – entgegen des Namens können auch Freunde mitmachen. Der Wunsch Games teilen zu können, war immer wieder von den Steam-Nutzern geäußert worden. Doch es gibt einen Haken.
Immer nur einer gleichzeitig
Denn was Valve anbieten will, ermöglicht zwar das Teilen von Spielen, allerdings ist das System hinter dem „Family Sharing“ sehr restriktiv ausgelegt. Denn auf eine Steam-Library kann immer nur einer gleichzeitig zugreifen. Noch mal ganz deutlich: Nicht ein Nutzer pro Spiel, sondern ein Nutzer pro Bibliothek.
Der Hauptnutzer hat dabei immer das erste Nutzungsrecht. Sobald er spielen will, erhält der andere Spieler ein paar Minuten Zeit, verbunden mit der Meldung, dass er das Spiel entweder kaufen oder beenden soll. Und er kann verantwortlich gemacht werden, wenn andere Nutzer cheaten oder betrügen.
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Das Sharing kann entweder in den Account-Einstellungen aktiviert werden oder auf Anfrage anderer Nutzer eingeräumt werden. Das Freigeben einzelner Spiele funktioniert nicht, das Sharing läuft nach dem Prinzip „Alles oder nichts“. Regionale Beschränkungen bleiben bestehen, wenn zum Beispiel ein Spiel nur in den USA erhältlich ist, kann ein deutscher Nutzer auch nicht per Sharing auf eine amerikanische Library auf das Spiel zugreifen.
Ein kleiner, erster Schritt
Mit dem Sharing kommt Valve zwar den Kundenwünschen nach, sagt Anna Sweet von Valve – allerdings nur zum Teil:
Unsere Kunden haben immer wieder den Wunsch geäußert, ihre Spiele mit Freunden und Familienmitgliedern zu teilen, genau wie im Laden gekaufte Spiele, Bücher, DVDs und anderen Medien geteilt werden können.
Der wesentliche Unterschied ist, dass phyische Kopien von Spielen und allen anderen Medien durchaus gleichzeitig eingesetzt werden können. Da schiebt Valve einen Riegel vor, und das stößt vielen Gamern sauer auf, wie die Reaktionen auf die Meldung zeigen:
Es ist kein Teilen, wenn ich dann ausgeschlossen werde. Ich kann es verstehen, wenn ein Spiel nur von einer Person gespielt werden kann, aber die komplette Library zumachen ist unentschuldbar. Sorry, Valve, ihr habt Mist gebaut.
Es gibt jetzt schon einen Workaround, der wohl auch fleißig genutzt wird: Games auf einem Rechner installieren, offline gehen, und dann auf einem andere Rechner installieren. Ob das auch beim „Family Sharing“ funktionieren wird, muss man sehen. Der Vorteil beim neuen System? Jeder hat seine eigenen Spielstände und Achievements. Der Nachteil ist offensichtlich. Trotzdem ist es ein Schritt, ein kleiner zwar, aber trotzdem. Mal sehen, ob Microsoft jetzt auch wieder zurückrudert und seine Policies überdenkt. Denn echtes Teilen wäre es wirklich erst, wenn auch mehrere Leute gleichzeitig auf eine Library zugreifen könnten.
Bild: Screenshot
Dass die ganze Library gesperrt wird, ist natürlich Mist. Ich stimme aber der Aussage nicht zu, es wäre erst richtiges Teilen/Ausleihen, wenn alle gleichzeitig spielen könnten. Wenn ich einen physikalischen Datenträger verleihe, kann ich auch oft selbst nicht spielen (wegen Kopierschutz oder der Notwendigkeit, Daten nachzuladen (dass v.a. bei Konsolenspielen). Steam sollte einfach nur das Spiel sperren, das gerade verliehen ist und gespielt wird.