Am Freitag machte ein Gerücht die Runde, das viele überraschte: Jessica Lessin und Amir Efrati, Mitarbeiter des „Wall Street Journals“, posteten auf Lessins Blog, dass Amazon ein eigenes Smartphone auf den Markt bringen wolle.
Und der Post von Lessing und Efrati verkündete etwas noch größeres: Amazon werde das eigene Smartphone kostenlos anbieten – jedenfalls ohne Kaufpreis. Doch das Dementi folgte auf den Fuß: Der Konzern wandte sich am Sonntag direkt an Efrati und widersprach der Meldung.
Angeblicher Fokus auf Marktanteile
Als Quelle hatten Lessin und Efrati zuvor die üblichen „mit der Sache vertrauten Personen“ angegeben. Diese hätten demnach behauptet, Amazon habe mit Mobilfunkanbietern gesprochen und wolle das Gerät über die eigene Website vertreiben. Details stünden jedoch noch nicht fest.
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Zum Hintergrund der Gratis-Strategie hieß es, diese verdeutliche das Bestreben Amazons, aggressiv Marktanteile zu gewinnen – selbst auf Kosten des Profits. Völlig unplausibel wäre dies freilich nicht, macht der Konzern auch mit seinen Kindle-Geräten wenig bis keinen Gewinn. Was traditionell zählt, ist allein die Vermarktung der Inhalte wie Apps, E-Books oder MP3s.
Amazon widerspricht – und lässt neue Spekulationen zu
Doch stellt sich diese Frage in Bezug auf ein Mobiltelefon zumindest vorerst ohnehin nicht mehr. Denn am Sonntag erklärte Amazon unmissverständlich, dass weder in diesem Jahr ein Smartphone geplant sei, noch dieses jemals kostenlos angeboten würde. Auch wenn das Statement alle Gerüchte erst einmal zerstreuen dürfte, lässt es – ob bewusst oder unbewusst – eine Hintertür offen.
Wie eine Absage für alle Zeiten klingt es jedenfalls nicht. Ist etwa der Zeitraum bewusst eng gewählt, oder legen wir da Worte auf die Goldwaage? Schließlich sind die Gerüchte über Amazons Smartphone alt, und sie kommen immer wieder auf.
Ein Smartphone bleibt denkbar
Allerdings kann man ja nicht mal eben so ein Smartphone entwickeln. Von den Hardwareproduzenten bis hin zum Minenfeld der Patente ist es ein aufwändiger Prozess, bevor auch nur ein einziges Gerät das Werk verlässt. Ob kostenfrei oder nicht, Amazon hätte jedenfalls die Möglichkeiten, ein eigenes Telefon anzubieten: Vermutlich auf Basis eines angepassten Android-Systems, wie die Kindle-Tablets, mit nativer Integration der Amazon-Märkte.
Und genau da liegen die Potentiale von Amazon: das Internet-Kaufhaus, die Medien-Vertriebsplattform, die Cloud-Dienste. Aber andererseits: Warum ein Gerät kostenlos unter die Leute bringen, wenn man wie alle anderen auch Geld dafür verlangen kann?
Bild: Bernard Goldbach / Flickr (CC BY 2.0)