Seit neuestem druckt die NASA ihre Raketen ja mit 3D-Druckern. Im Moment allerdings noch auf der Erde. Was ist also naheliegender als gleich den ganzen Druckprozess in den Weltraum zu verlagern? Die NASA hat dafür schon Projekte in der Pipeline. Im Rahmen eines Föderprogramms unterstützt sie deshalb die SpiderFab-Technologie von Tethers Unlimited. Die Firma will einen riesigen 3D-Druck- und Bauroboter konstruieren und ins All schicken. Er soll Teile für Raumschiffe und -stationen ausdrucken und direkt aufbauen. Ganz neue Dimensionen könnten damit erreicht werden.
NASA-Begabtenförderung
Bei Meldungen über NASA-Projekte schwingt oft ein bisschen Größenwahnsinn mit. Nicht zuletzt deshalb sind sie so sympathisch. Bekanntermaßen beschäftigt man sich dort ja quasi beruflich mit der Zukunft.
Mit dem NASA Innovative Advanced Concepts (NIAC) Program unterstützt man demensprechend neue Ideen. Seit 2011 besteht das Programm in dieser Form und hat sich die Förderung visionärer Konzepte auf die Fahnen geschrieben. Projekte in Phase I erhalten ein Jahr lang 100.000 US-Dollar, Projekte in Phase II zwei Jahre lang 500.000 Dollar.
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Sechs Projekte haben es 2013 in die zweite Phase geschafft. Neben dem SpiderFab sind auch andere interessante Konzepte dabei, der Super Ball Bot Erkundungsroboter beispielsweise oder die Propellant-less Spacecraft Formation-Flying and Maneuvering with Photonic Laser Thrusters, einer Art Präzisionsflugmethode.
Große Träume für Weltraumkonstrukteure
Ein Problem der Raumfahrt ist bislang unausweichlich: Alles muss erst einmal von der Erde wegbefördert werden. Das ist nicht nur teuer, sondern limitiert auch das Gepäck. Größere Teile, zum Beispiel für eine Raumstation, müssen in raketengerechten Einzelteilen umständlich Stück für Stück nach oben geschafft und dann zusammengebaut werden.
Mit der SpiderFab-Technologie wird dies nun alles anders, zumindest wenn man Rob Hoyt, dem CEO von Tethers Unlimited folgt. „Trusselator“ soll der erste anwendungsfähige Weltraum-Druckroboter heißen. Große Konstruktionen sollen damit direkt vor Ort ausgedruckt werden können, beispielsweise fußballfeldgroße Antennen, riesige Teleskope oder Sonnensegel. On-orbit fabrication nennt Tethers das Verfahren.
Klare Kostenvorteile
Die Kosten für Weltraum-Missionen würden mit dem Space-Drucker deutlich sinken. Die jeweils zu konstruierenden Projekte könnten in einer kompakten Rohform zum Einsatzort gebracht und direkt per Roboter aufgebaut werden. Das nötige und meist sperrige Material transportiert man einfach im Block oder aufgerollt. Mit Polymer oder Faserverbundstoff könnten dann Projekte in bislang unerreichbaren Formaten verwirklicht werden.
Höhere Präzision der Messergebnisse, höhere Auflösung, Bandbreite und mehr Energie verspricht CEO Hoyt durch die neue Technologie. Wann sie kommt ist jedoch noch unklar, einen konkreten Zeitrahmen nennt Tethers Unlimited nämlich aktuell noch nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Pläne schnell verwirklicht werden.
Bilder: Tethers Unlimited