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Microsoft IllumiRoom: Die optische Spiele-Revolution für die Xbox One, die es vorerst nicht geben wird

Zu schade. Der Augmented-Reality-Projektor IllumiRoom wird wohl vorerst ein Forschungsprojekt bleiben. Dabei hätte die von Microsoft entwickelte Kinect-Erweiterung das Zeug dazu, das Gaming am Fernseher zu revolutionieren. Grund für die desillusionierende Einschätzung eines ranghohen Microsoft-Entwicklers sind die (noch) viel zu hohen Kosten für die nötige Hardware. Mein Herz blutet.

concept_illumiroom

Das Wohnzimmer zweckentfremdet

Microsoft arbeitet schon seit einiger Zeit an „IllumiRoom“. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung für die Xbox-Gestensteuerung Kinect – genauer gesagt um einen ergänzenden Projektor, der eine recht große Fläche neben dem heimischen Fernseher um das Spielgeschehen oder ergänzende Effekte erweitert. Dadurch ergeben sich vielerlei Anwendungsmöglichkeiten, durch die der Spieler noch intensiver ins Spiel einsteigen kann.

Welche Möglichkeiten diese Technik schon heute bietet, zeigt ein Demo-Video, das von Microsoft Research schon Ende April dieses Jahres bei YouTube veröffentlicht wurde. Wer es ganz genau wissen will, dem sei zusätzlich das projektbegleitende PDF-Dokument ans Herz gelegt.

Beeindruckend, nicht wahr? Würde ich zwischen zwei Konsolen schwanken, könnte dieses Merkmal ein potentes Argument sein. Wenn sich denn der Preis im bezahlbaren Rahmen befände. Und genau hier liegt das Problem.

Teuer, teuer…

Wie sich ein federführender Microsoft-Manager in einem Interview mit AusGamers nun entlocken ließ, wird IllumiRoom leider vorerst ein Forschungsprojekt bleiben. Im Gespräch sagte Albert Penello, bei Microsoft verantwortlich für die Projektentwicklung der Xbox One:

Bei IllumiRoom handelt es sich um ein sehr, sehr cooles Stück Technik. Leider benötigt es beim Kunden Projektoren und weitere Dinge. Es ist wirklich super, wenn du im Entwicklungszentrum bist und Geld von Microsoft dafür bekommst, dieses fantastische Labor auszustatten, aber.. wir haben es uns angeschaut, und für einen Durchschnitts-Spieler wären für den Aufbau tausende Dollars fällig.

Ernüchterung. Zwar keine glasklare oder gar endgültige Absage an das IllumiRoom-Konzept, jedoch auch eine eher weniger optimistische Einschätzung. Wer weiß: vielleicht ermöglichen spätere Prototypen eine günstigere Fertigung, die durch Massenproduktion in preislich attraktive Dimensionen schifft? Schwer zu sagen und reine Spekulation.

Der IllumiRoom-Projektor kann das Spiele-Erlebnis auf verschiedene Arten bereichern.

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich finde Microsoft IllumiRoom ein wirklich gelungenes, fast begeisterndes Konzept, das mein technikverliebtes Herz ein wenig schneller schlagen lässt. Mir gefällt die Kombination aus knackscharfer Grafikdarstellung auf dem Flachbildschirm, kombiniert und erweitert mit den tiefgängigen Vorzügen, die ein großflächig arbeitender Projektor bietet. Ich hoffe mal weiter, wäre IllumiRoom doch tatsächlich ein sattes Argument, vom PC wieder auf die Konsole umzusteigen.

Bilder: Microsoft IllumiRoom Project

Über den Autor

Michael Müller

Michael tritt seit 2012 in über 140 Beiträgen den Beweis an, trotz seines Allerweltnamens real existent zu sein. Nach Abschluss seines Wirtschaftsstudiums arbeitete er einige Jahre als PR-Berater, bevor er 2016 als Tech-Kommunikator bei einem deutschen Spezialglas-Hersteller einstieg.

3 Kommentare

  • Ist nicht alles was man braucht einen Projektor, Kinect und die entsprechende Software? Ein guter Beamer ist zwar nicht gerade günstig, aber sonst sollte es doch eigentlich möglich sein IllumiRoom realtiv günstig umzusetzen

  • der Beamer ist aber auch das Problem, wie in der Anleitung beschrieben, kostet so ein Beamer knapp 2.500e bei Amazon.de
    Da sind diverse Spezial Anforderungen von nöten.

    Sollte Microsoft trotzdem verkaufen!