Die als Tauschbörse bekannte Plattform BitTorrent ist gerade dabei, sich neu auszurichten. Zum Erfolg beitragen soll ein Dropbox-ähnlicher Service zum Synchronisieren von Daten auf verschiedenen Geräten. Der Unterschied zur Konkurrenz: Die Daten werden nicht in der Cloud gespeichert und die Übertragungen erfolgen verschlüsselt. BitTorrent Sync nennt sich das neue Angebot und befindet sich seit einigen Monaten in der Testphase. Mobil ist es derzeit allerdings nur auf Android verfügbar. Mit einer mehrsprachigen Oberfläche und einer iOS-App wird der Service nun erweitert.
Sicherheit hoch im Kurs
Spätestens seit dem NSA-Skandal hat der Cloud-Hype einen beträchtlichen Knick bekommen. Die sogenannte Private Cloud steht hingegen hoch im Kurs. Insofern ist das BitTorrent-Projekt nicht nur eine chancenreiche Geschäftsstrategie, sondern erst einmal auch ein begrüßenswerter Schritt für mehr Datensicherheit.
Sync ist Teil der BitTorrent Labs, wo auch andere interessante Lösungen entstehen, beispielsweise ein alternatives Broadcasting- und Streaming-System.
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Synchron gewinnt
Aktuell kann die Software für Windows, Mac, Android Linux und diverse NAS-Server heruntergeladen werden. Die iOS-App ist ab sofort verfügbar. Wie so oft leider aber erst einmal nur in den USA. In weiteren zehn Sprachen sollen bald weitere Veröffentlichungen folgen, darunter auch in Deutschland.
Die Desktop-App ist aber auf jeden Fall jetzt schon einen Test wert. Die Installation ist denkbar einfach. Pro Gerät muss ein Ordner angegeben werden, mit einem Schlüssel wird dann das eigene Sync-Netz eingerichtet. Der Dateitransfer erfolgt übers Netz oder per LAN. Die Synchronisation erfolgt über ein P2P-Protokoll, ähnlich BitTorrent und uTorrent. Die Daten sind 256-bit verschlüsselt und laufen durch die Technologie durch keinen zentralen Server.
Nach meinem ersten Kurztest bin ich sofort ziemlich überzeugt. Ein 700 MB Test-File war im heimischen LAN in wenigen Sekunden auf den verschiedenen Rechnern verfügbar. Deutlich schneller als per Internet mit Dropbox. Im Unterschied zur Cloud-Konkurrenz ist der Service ohnehin auf große Datenmengen ausgelegt. Über 14 Petabytes haben die Nutzer in den wenigen Monaten der Testphase bereits übertragen.
Vorteile überwiegen
Wie die Kollegen auf t3n treffend bemerken, ist der Vergleich zu Dropbox nur eingeschränkt zulässig. AeroFS, aber auch ownCloud wären die eigentlichen Vergleichskandidaten. Nichtsdestotrotz würde ich wetten, dass die Meisten bislang eher die prominenteren Diensten wie Dropbox in Anspruch nehmen. Insofern ist der Vergleich dann eben doch gerechtfertigt.
Gerade im Vergleich zu Dropbox gibt es nämlich auch Nachteile: Die Rechner, die synchronisiert werden sollen, müssen bei BitTorrent Sync logischerweise tatsächlich eingeschaltet sein. Auch der Zugriff per Internet-Browser ist nicht möglich. Dementsprechend kann man auch keine komfortablen Links verschicken, um Inhalte einfach mit Freunden zu teilen. Jeder Nutzer muss die Software installieren und den entsprechenden Schlüssel eingeben. Einmal geteilt, lässt sich das aber nicht mehr rückgängig machen. Allerdings können Read-Only-Ordner definiert werden.
Wer damit leben kann, für den ist BitTorrent Sync sicherlich eine Spitzen-Alternative zu Altbewährtem. Im Zweifel ist es vor allem die sicherere Option.