Amazon geht unter die Internetanbieter. Jedenfalls zu Testzwecken, wie ein Bericht von „Bloomberg“ jetzt ans Licht bringt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur hat der E-Shopping-Riese kürzlich verschiedene drahtlose Netzwerk-Technologien in seinem Lab126-Forschungszentrum im kalifornischen Cupertino getestet. Über die Gründe und Pläne für das Projekt lässt sich indes nur spekulieren.
Wachstum. Kein Stillstand.
Klar ist: Das Streben nach neuen Geschäftsmodellen gehört seit dem ersten Tag zur Unternehmensleitlinie. Das Angebot von Amazon ist dementsprechend über die Jahre hinweg beachtlich angewachsen. Ob im klassischen Online-Handel mit Büchern, Kleidung wie auch Elektronik, oder aber in neuen Geschäftsfeldern wie dem Vertrieb digitaler Musik oder eBooks: Amazon verkauft mittlerweile (fast) alles. Und dem nicht genug: Auch Cloud-Services, On-Demand-Dienste sowie eigene Soft- und Hardware-Produkte wie die Kindle-Sparte gehören zum festen Bestandteil des global agierenden Internet-Riesen. Wie es scheint, stehen vielleicht schon in Kürze weitere Expansionen an – eben zum Beispiel in Richtung Provider-Geschäft.
Bei dem drahtlosen Internet-Feldtest griff der Handelskonzern dabei auf das Lizenzspektrum von Globalstar zurück, das insbesondere die Kommunikation über Satelliten abdeckt. Globalstar ist derzeit bestrebt, seine Satelliten-Lizenzen von der US-Regulierungsbehörde FCC in terrestrische Lizenzen umwandeln zu lassen. Mit diesen könnten WiFi-ähnliche Dienste bereitgestellt und über Leasingverträge mit Partnern monetarisiert werden. Amazon als Partner wäre hier sicherlich kein schlechter Wurf für Globalstar. Welche Technik im Zuge des Amazon-Feldtests zum Einsatz kam und welches Ziel Amazon damit verfolgt, wurde weder von Amazon noch von Globalstar kommentiert.
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Amazon lässt nichts aus
Fest steht: Dass Amazon seine Dienste stark diversifiziert und auch vor neuen Märkten nicht zurückschreckt, beweist das Unternehmen immer wieder auf’s Neue. So ist es kein Geheimnis, dass Amazon in 3D-Drucker und Zubehör investiert und eine eigene Set-Top-Box plant. Darüber hinaus kursiert das Gerücht, Amazon arbeite an einer eigenen Spielekonsole. In den USA hat Amazon außerdem eine eigene digitale Währung im Angebot.
Ein möglicher Hintergrund des aktuellen Feldtests könnte derweil darin zu finden sein, dass der Kundschaft in Zukunft alles aus einer Hand angeboten werden soll. Sowohl Dienste, Anwendungen und Endgeräte als auch der passende Internetzugang kämen dann als lukratives Komplettpaket, um Kunden noch stärker in das eigene Ökosystem einzusperren einzubinden. Amazon befindet sich dabei in guter Gesellschaft: So versucht sich auch Google darin, mit eigenen rasend schnellen Fiber-Internetzugängen in die Haushalte der Menschen vorzudringen.
Bleibt nun also abzuwarten, ob der Feldtest nach den Vorstellungen der Konzernspitze verlaufen ist. Wenn ja, liegt es wohl nur noch an der FCC, Globalstar und dem Verhandlungsgeschick von Amazon, bis der Shopping-Riese in den USA zum Full-Service-Provider aufsteigt. Man darf gespannt sein, wohin der nimmersatte Diversifikationskurs von Amazon noch führen mag.
Bilder: VLA (Very Large Array) / Shutterstock; Amazon
Ein „nimmersatter“ Full-Service-Provider – mit unstillbarem Hunger nach Aufträgen – ist nun mal dazu verdammt, sich ein immer schlagkräftigeres Portfolio zu schaffen 😉