Fliegen liegt ja gerade ganz schön im Trend. Egal ob mit Quadrocopter, fliegenden Fahrrädern oder Jetpacks. Da ist es geradezu merkwürdig, dass ein fliegendes Auto bislang Zukunftsmusik war. Prototypen gab es zwar bereits, von der US-Luftfahrtbehörde FAA eine Zulassung zu erhalten, ist aber keine leichte Angelegenheit. Der Transition von Terrafugia hat diese Hürde nun genommen und ab sofort können zahlungskräftige Abenteurer den Traum vom Fliegen vorbestellen.
Transition hebt endlich ab
Seit knapp 100 Jahren tüftelt und experimentiert man an einem fliegenden Auto. Zum Durchbruch hat es bislang jedoch noch keines der meist recht abenteuerlichen Modelle geschafft. Neuester Anwärter ist nun also der Transition.
Hersteller Terrafugia tüfelt an seinem Flugzeug-Auto-Hybriden auch schon einige Jahre lang herum. Seit acht Jahren zeigt das Unternehmen Prototypen. Ende Juli jedoch gab es endlich mehr zu sehen. Auf der EAA AirVenture in Oshkosh (Wisconsin) hob der Transition vor den Augen der Öffentlichkeit ab. Einen Testflug für geladene Gäste gab es schon im Jahr zuvor.
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Vollwertiges Mini-Flugzeug
Ausgestattet ist der Transition ordentlich. Er kann zwei Personen transportieren, fliegt mit normalem Bleifrei-Benzin circa 660 Kilometer und bis zu 160 km/h schnell. Als Auto bringt er es auf knapp 50 km/h.
Die Verwandlung vom Flugzeug zum Auto vollzieht der Transition über faltbare Flügel. In knapp einer Minute soll er dadurch laut Hersteller einsatzbereit sein. Von seinen Ausmaßen ist er allerdings schon bei eingeklappten Flügeln nicht gerade klein: 2,30 Meter breit und 6 Meter lang. Deutlich größer als eine S-Klasse beispielsweise (ca. 1,90 breit, 5,20 lang).
Fliegend braucht er noch deutlich mehr Platz. 8 Meter Spannweite hat er mit ausgefahrenen Flügeln. Wer es jetzt nicht mehr abwarten möchte, kann sich für 10.000 US-Dollar (refundable) sofort auf einer Warteliste registrieren.
Der Endpreis liegt mit 279.000 US-Dollar dann jedoch deutlich höher. Über 100 Interessenten haben sich davon aber angeblich nicht abschrecken lassen und sind bereits registriert. Bis 2015 müssen sie sich aber noch gedulden.
Zulassungs-Hürden
Wie man sich leicht vorstellen kann, hat es ein Hersteller fliegender Autos mit den Behörden nicht gerade leicht. In den letzten Jahren befand sich Terrafugia quasi in Dauerverhandlungen mit der US Federal Aviation Administration (FAA).
Wichtiger Streitpunkt war lange die Frage nach einer Zulassung als „light sport aircraft“. Ein solches darf nämlich normalerweise nur knapp 600 Kilo wiegen. Gleichzeitig mussten aber auch die Voraussetzungen für ein Straßenfahrzeug gewahrt werden. Airbags oder ein Überrollkäfig beispielsweise.
2010 gewährte die Behörde dann schließlich eine Ausnahme: das Gewicht von Transition darf knapp 60 Kilo über der Obergrenze liegen. Das Flugzeug ist also eher kein fliegendes Auto sondern ein fahrendes Flugzeug (roadable aircraft).
Die Regelung hat aber auch noch andere ganz praktische Konsequenzen. Die Anforderungen an einen Sportpilotenführerschein sind nämlich weitaus geringer als bei einem vollwertigen Pilotenschein. Mit diesem Sportführerschein und lediglich 20 nachgewiesenen Flugstunden kann es losgehen.
Die Voraussetzungen sind also (zumindest in den USA) geschaffen. Es wird trotzdem noch etwas dauern, bis der Transition über unseren Köpfen schwebt. Terrafugia ist schon einen Schritt weiter mit seiner nächsten Vision einer senkrechtstartenden Limousine.
Bilder: Terrafugia
Coole Sache. Aber wie zur Hölle hebt das Teil mit nur 50 km/h ab?
Es muss wohl eher ‚hob‘ statt ‚hebte‘ heißen. Es ist dann auch noch irgendwo ein ‚dem‘ wo es nicht hingehört.
Oha, dass wird spaßig… allerdings braucht man dann für das „fliegende Auto“, da „light sport aircraft“ einen Flugschein, den die wenigsten haben 🙁
Och liebe Kommentatoren, da steht doch, dass es bis zu 160 kmh schnell fliegen kann. Es wird ja nicht aus Auto abheben.
@icancompute: 50km/h werden sicher dadurch erreicht, daß die Räder angetrieben werden. 160km/h werden durch den Propeller erreicht.
[…] Konzept des AeroMobils ist nicht neu. Vielleicht erinnert ihr Euch noch an den Transition der Firma Terrafugia, über den wir vor über einem Jahr bereits berichtet hatten. Grundsätzlich […]
Ich wünsche Terrafugia viel Erfolg, vor allem bei aufräumen des durcheinender hinterher!