Unbemannte Drohnen sind bislang eher eine Domäne des Militärs. In den USA hat die Federal Aviation Administration (FAA), die US-Luftfahrtbehörde, nun erstmals auch kommerziellen Drohnen die Flugerlaubnis erteilt. „Scan Eagle X200“ und „PUMA“ heißen die ersten Modelle, denen diese Ehre zuteil wird. Ein Energieunternehmen will mit den Drohnen vor der Küste Alaskas Aufklärungsflüge durchführen. Ziel der Firma ist es, Eisbewegungen, Walwanderungen und Ölteppiche besser zu erfassen.
Leistungsstarke Mini-Flugzeuge
Beide Drohnen sind echte Leichtgewichte. Der Scan Eagle der Boeing-Tochter Insitu wiegt nicht einmal 30 Kilo. Mit einer Länge von knapp 1,35 Metern und einer Spannweite von ca. 3 Metern sieht er so ein bisschen wie ein recht großes Modellflugzeug aus. Bis zu 28 Stunden soll er am Stück in der Luft bleiben können.
Der Scan Eagle soll in internationalen Gewässern, entlang der Küste Alaskas, seine Runden drehen. Dabei erfasst er die Bewegungen der Eisschollen und die Wanderbewegungen der Wale in den Explorationsgebieten für Ölbohrungen.
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Der PUMA von Herstellerfirma AeroVironment ist die kleinere Variante. Mit ähnlichen Ausmaßen, aber einem Gewicht von nur knapp sieben Kilo, soll er als Unterstützungseinheit eingesetzt werden. Dieses Fluggerät wird den Planungen zufolge Erkenntnisse über Ölverschmutzungen und das Wildleben in der Beaufortsee liefern.
„One Giant Leap for Unmanned-kind”
Die FAA rühmt ihre Entscheidung als geschichtsträchtig. Die erste Genehmigung für ein kommerzielles „unmanned aircraft system“ (UAS) sei ein Meilenstein. „Restricted category type certificate“ heißt die Genehmigung im Beamtenenglisch.
Die Einsatzmöglichkeiten sind jedoch nicht unbegrenzt. Ausschließlich für „spezielle Zwecke“ sollen die Drohnen eingesetzt werden dürfen: In der Landwirtschaft, zur Überwachung und zu Werbezwecken.
Umstrittene Zulassung
Mit der Zulassung tut sich die Behörde nicht leicht. Ein wichtiger Grund für die aktuellen Genehmigungen ist, dass die beiden nun zugelassenen Drohnen bereits militärisch getestet wurden. Ohne diese Erfahrungen wäre eine Genehmigung wohl schwierig geworden. Vor allem, weil die FAA aktuell auch mit ihrem Budget zu kämpfen hat. Angesichts der restriktiven Ausgabenpolitik in den USA sitzt das Geld für die erforderlichen Tests nicht gerade locker.
Auch politisch gibt es Widerstand gegen eine breite Zulassung von Drohnen, denn auch in den USA sorgt man sich zunehmend um die eigene Privatsphäre. Eine schrittweise Zulassung muss demnach einhergehen mit Gesetzen, die regeln, wie Daten gesammelt und verwertet werden.
Sinnvolle Einsatzgebiete
Kanada ist in Sachen Drohnen schon einen Schritt weiter. Seit 2008 werden diese dort auch kommerziell genutzt. Eine kleine „Dragan Flyer X4-ES“-Drohne konnte vor einigen Monaten sogar schon Leben retten: Ein Mann hatte nach einem Autounfall um Hilfe gerufen. Nachdem eine Heli-Mission mit Infrarotkamera gescheitert war, schaffte es die Drohne, den Mann aufzuspüren.
Auch hierzulande warte ich gespannt auf die Entwicklungen – und auf mein Abendessen per Dönercopter. Hoffentlich dauert zumindest das nicht mehr lange.
Bild: AeroVironment, Insitu