Viele Firmen glauben aktuell an das große Marktpotenzial im Bereich 3D-Druck. Nicht nur mit den Druckern selbst, auch mit entsprechenden Dienstleistungen gibt es zahlreiche Möglichkeiten Geld zu verdienen. Darauf hofft auch eBay. In den USA erprobt es deshalb aktuell eine neue iOS-App. eBay Exact heißt sie und mit ihr können vorgegebene Gegenstände in gewissen Grenzen selbst gestaltet und dann frisch ausgedruckt bestellt werden. Das ist nicht unbedingt neu und revolutionär, jedoch ein wichtiger Schritt zum 3D-Druck-Mainstream.
Beschränktes Sortiment in der Testphase
Um das neue Angebot zu verwirklichen, ist eBay eine Partnerschaft mit bekannten Anbietern aus dem 3D-Druckbereich eingegangen: Makerbot aus den USA, Hot Pop Factory aus Kanada und Sculpteo aus Frankreich. Gegenwärtig steht allerdings nur eine eingeschränkte Auswahl an Produkten zur Verfügung, vor allem iPhone-Hüllen und Schmuck. Die Gegenstände werden direkt in der App ausgewählt und können eingeschränkt mitgestaltet werden. Je nach Gegenstand kann man Muster, Form, Farbe und Material auswählen. Nicht bei allen Artikeln ist das jedoch möglich. Als Materialien stehen Metall, Holz, und natürlich Kunststoff zur Auswahl.
Größtes Manko: Selbst ersonnene Eigenkreationen lassen sich zumindest derzeit nicht ordern – obwohl gerade hier das eigentliche Potenzial der App läge: Digitale Schablone hochladen, Materialen und Farben wählen und Ausdrucken lassen. Zumindest sollen aber weitere Dinge hinzukommen; aktuell ist die App mit knapp 20 Angeboten schließlich noch in der Testphase. Deshalb kann man sie im Moment auch nur mit einem iTunes-Konto in den USA erwerben.
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Die Kaufabwicklung und Bezahlung erfolgen über PayPal; wenig überraschend, auf jeden Fall aber komfortabel. Zwischen 9 und 350 US-Dollar bewegen sich die Preise. Die gewünschten Artikel werden innerhalb von zwei Wochen vom entsprechenden Anbieter gedruckt und versendet.
Die Eroberung neuer Märkte
Mit dem eingeschränkten Beta-Angebot und der eingeschränkten internationalen Verfügbarkeit ist eBay Exact aber noch unmissverständlich ein Beta-Projekt. Trotzdem wurde es Zeit für eine solche Partnerschaft mit den 3D-Startups. Vor allem braucht eBay dringend frische Ideen bzw. neue Geldquellen. Gerade erst hat das Unternehmen dies mit seinen aktuellen Quartalszahlen bestätigt. PayPal trägt weiterhin das Wachstum.
Auch die Konkurrenz schläft nicht. Amazon beispielsweise hat gerade erst letzten Monat sein Angebote im Bereich 3D-Druck in einer neu eingerichteten, eigenen Abteilung zusammengefasst. Auch hier glaubt man noch nicht an großes Potenzial, man möchte aber mit dabei sein.
Mehr Mainstream, bitte
Als Experiment ist das Angebot von eBay ist also grundsätzlich nicht so schlecht. Hier wirklich gezielt zu investieren, hielte ich für einen interessanten strategischen Zug. Irgendwie glaubt ja auch jeder aktuell an den Hype rund um den 3D-Druck. MakerBot beispielsweise ist bereits über 400 Millionen US-Dollar wert.
Ein bisschen mehr Mainstream kann also keineswegs schaden. Ich würde mich freuen, wenn das Angebot schnell wächst sowie mehr bietet, als „nur“ Schmuck und Handy-Zubehör. Und vor allem: Dass es irgendwann in Deutschland verfügbar ist.
Bild: eBay
Die starken Einschränkungen im Sortiment und auch in der Art der individuellen Gestaltung ist wirklich schade. Aber dennoch zeigt eBay damit, dass sie den Trend der Personalisierung erkannt haben und verbinden diesen mit 3D-Druck. Das hat auch schon bei Thingiverse zum Erfolg geführt: http://egoo.de/personalisierung-auch-im-3d-druck-wichtig.html