HTC hat soeben das One mini (auf dem Bild rechts) offiziell vorgestellt. Schon wieder eines von vielen neuen Android-Smartphones, könnte man meinen. Zugegeben, streng genommen ist es tatsächlich auch nicht sehr viel mehr als das. Und doch ist die geschrumpfte Ausgabe des von der Öffentlichkeit gefeierten HTC One (auf dem Bild links) etwas Besonderes: denn einmal mehr beweist Hersteller HTC, dass er die Bedürfnisse der Konsumenten zu verstehen scheint.
Kleineres HTC One
War das ein Coup: Als HTC im Frühjahr sein 4,7 Zoll großes One vorstellte, überschlugen sich die Tester in Lobhuldigungen. Auch Hayo bezeichnete das HTC-Flaggschiff im Hands-On als „das beste Android-Telefon, das ich je in den Händen halten durfte“. Dafür verantwortlich zeichnete sich die wirklich extrem solide, wertige Verarbeitung des Alu-Gehäuses in Kombination mit einem starken Innenleben. Jetzt folgt der kleine Bruder des recht großen HTC One, das One mini. Doch so „mini“ ist es gar nicht.
Das HTC One mini ist 4,3 Zoll groß, stellt 1.280 x 720 Pixel (720p) dar und ist durch Corning Gorilla Glass 3 vor Kratzern geschützt. Äußerlich unterscheidet sich das kleinere One nicht sonderlich von seinem großen Bruder, lediglich zu vernachlässigende Details wie die Position des LED-Blitzes weichen ab. Im Inneren fallen die Abweichungen größer aus. So befeuert ein Qualcomm Snapdragon 400 mit 2 x 1,4 Gigahertz das Smartphone. Dem SoC steht 1 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher zur Seite, halb so viel wie im großen One. Der nicht erweiterbare interne Speicher bemisst sich auf 16 GB. Zur Konnektivität ist nicht viel zu sagen, Industriestrandard inklusive LTE, WLAN und A-GPS eben. Der Akku ist 1.800 mAh stark und nicht austauschbar, die „BoomSound“ genannten Frontlautsprecher sind ebenso wieder mit an Bord wie eine im Marketing-Sprech als „Ultrapixel“-Kamera bezeichnete Linse.
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Sehr attraktiver Preis
Die Einsparungen, die HTC im Vergleich zum HTC One durch das weniger hochauflösende Display, weniger RAM, einen schwacheren Prozessor sowie das Fehlen von NFC und Infrarot erreicht, werden direkt an den Kunden weitergegeben. HTC gibt eine unverbindliche Preisempfehlung von 449 Euro an, wodurch sich die Straßenpreise des knapp 130 Gramm schweren Smartphones erwartungsgemäß sehr schnell unter die 400-Euro-Marke schieben dürften. Schon ab Anfang August liegt das Gerät mit Android 4.2.2 bei den Händlern.
Durch den angemessenen, aber verhältnismäßig günstigen Preis wildert das HTC One mini in der gehobenen Mittelklasse und macht dem Galaxy S4 Mini ebenso Konkurrenz, wie dem Lumia 820 und 920 von Nokia. Durch das wertige Alu-Gehäuse kann es das HTC One mini optisch meiner Meinung nach aber auch spielend mit höherpreisigen Geräten wie dem Apple iPhone 5 oder dem Sony Xperia Z aufnehmen. Bleibt abzuwarten, wie preisstabil sich das kleine One zeigen wird – so fiel das HTC One in unserer Marktanalyse, womöglich durch die große Nachfrage, durch hohe Preisrobustheit auf.
Rundes Gesamtkonzept
HTC bedient sich nach dem Vorbild von Samsung der Strategie, nicht nur immer größere Geräte zu entwickeln, sondern auch in den Nischen zu wildern. So vergeht kaum ein Monat, in dem nicht ein neues Riesen-Smartphone auf dem Markt aufschlägt. Dass auch um 4 Zoll noch eine große Nachfrage besteht, beweist Apple eindringlich mit dem iPhone 5. Für alle Fans von Android liefert HTC nun das kompakte Alu-Smartphone, von dem sie immer geträumt haben.
Die Strategie könnte aufgehen. HTC macht in meinen Augen alles richtig.