Es war nur eine Frage der Zeit, bis das von anderen mobilen Plattformen bekannte Geschäftsmodell auch seinen Weg auf das bisher mit einer Sonderstellung versehene iOS finden würde. Ab sofort gilt beim WhatsApp Messenger fürs iPhone das gleiche Abo-Modell, wie bei Android, BlackBerry und Windows Phone. Will heißen: die Erstinstallation der App ist gratis, nach zwölf Monaten kostenloser Nutzung fallen dann 89 Cent für jedes weitere Jahr an.
Sonderstellung adé
Bisher genoss Whatsapp auf iPhones eine Art Sonderstatus. Nutzer des Apple-Smartphones mussten einmalig 89 Cent in die Hand nehmen und die App käuflich erwerben. Dafür dann kein Abo, keine Folgekosten. Damit unterschied sich das Vermarktungsmodell eklatant von dem anderer Plattformen. So gilt für Nutzer von Geräten mit Android, BlackBerry oder Windows Phone schon lange eine Jahresgebühr von knapp 1 Euro, um nach Ablauf der kostenfreien Einführungsphase weiterhin in den Genuss des weit verbreiteten Messengers zu kommen.
Die Sonderstellung von WhatsApp für iOS ist seit gestern hinfällig. Seitdem fahren die Macher von WhatsApp auf der Apple-Plattform die gleiche Taktik, wie bei den Mobil-Betriebssystemen von Google und Microsoft. Im App Store können all jene, die WhatsApp noch nicht käuflich erworben haben, den Messenger kostenfrei installieren. In den ersten zwölf Monaten fallen keine Kosten an, dann wird eine Jahresgebühr von 89 Cent fällig. Für all jene, die WhatsApp bis zum Stichtag am gestrigen Abend bereits erworben haben gilt die Abo-Regel nicht – wer WhatsApp gekauft hat, freut sich über ein lebenslanges Abo zum Nulltarif. So bescheinigt es jedenfalls die Kommunikation zum jetzigen Zeitpunkt.
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Keine Überraschung
Die Vereinheitlichung des Geschäftsmodelles kommt nicht überraschend. Schon im März kündigte WhatsApp-Chef Jan Koum diesen Schritt gegenüber einem niederländischen Journalisten an. Man wolle Dinge einfach halten, sagte Koum damals.
Das gestrige Update auf WhatsApp 2.10.1 bringt für iPhone-Nutzer zahlreiche Neuerungen mit sich. So ist mit der neuen Version das Backup der Chats über die Apple iCloud möglich. Auch erlaubt die neueste Version den simultanen Versand von mehreren Bildern. Weiterhin auf einem wackeligen Fundament steht die Sicherheit – zwar verschlüsselt WhatsApp seit einigen Versionen die Nachrichten, um welchen Algorithmus es sich handelt, ist aber offiziell nicht bekannt.
In den Einstellungen der App findet sich unter „Account“ nun ein neuer Reiter, hinter dem sich Informationen zu „Zahlungsinformationen“ finden. Für Käufer der App zeigt sich dort unter „Service“ der Hinweis Lebenslang. Auch neu: sollte sich die mit dem WhatsApp-Account verknüpfte Telefonnummer ändern, ist eine Portierung der Einstellungen über den Punkt „Nummer ändern“ möglich. Dadurch werden Kontoinfos, Gruppen und Einstellungen migriert. Fragt sich, ob bei einer Migration auf eine neue Handynummer für App-Käufer auch das privilegierte Kostenlos-Abo wegfällt. Zu vermuten ist es.
Tipp: Alternativen ansehen
Auch wenn die Beliebtheit von WhatsApp durch die wirklich vertretbare Abo-Gebühr sicherlich nicht getrübt wird, lohnt sich ein Blick auf kostenlose Alternativen. So hat WhatsApp für Apple-Kunden den Nachteil, ohne Jailbreak exklusiv auf dem iPhone zu laufen. Auch schauen Nutzer von älteren iPhones in die Röhre, wenn die Unterstützung eingestellt wird, wie beim iPhone 3G geschehen. Zwar steht der Messenger für die wichtigsten mobilen Plattformen zur Verfügung, variiert hier jedoch stark in Qualität und Leistung: insbesondere die Portierungen für Windows Phone und BlackBerry fielen in der Vergangenheit nicht unbedingt durch positive Bewertungen auf. Auch ist WhatsApp (offiziell) nicht vom PC aus ansprechbar und wird es wohl auch in Zukunft nicht sein, sehen die Entwickler die Heimat des Tools doch ausschließlich auf mobilen Geräten.
Erwähnenswerte Alternativen zu WhatsApp sind Viber, Line Messenger, das für iOS noch nicht ganz runde Google Hangouts oder der Facebook Messenger. Auch der offizielle SMS-Nachfolger Joyn hat das Zeug dazu, in naher Zukunft für Konkurrenz zu sorgen, kämpft aktuell aber noch mit Bugs und einer sehr überschaubaren Verbreitung.