IFTTT (If This, Then That) ist ein leistungsstarker Web-Service, der Usern hilft, automatische Prozesse – auch bekannt als Makros – einzurichten. Beispiel: Lädt man ein Foto auf Flickr hoch, soll es auch auf Facebook erscheinen; erstellt man einen neuen Kontakt soll dieser gleich per Mail begrüßt werden. Nun kommt das hilfreiche Tool auch auf’s iPhone – doch noch ist der Einsatz beschränkt.
Rezepte triggern Aktionen auf 67 Kanälen
Das Prinzip von IFTTT ist im Grunde recht simpel: Es gibt immer einen Trigger („This“), der eine Aktion auslöst („That“). Das so generierte Zusammenspiel nennen die Macher ein „Rezept“. Im Prinzip ist IFTTT daher nichts anderes, als ein kleines Programmiertool. Bislang kann man mit 67 Diensten respektive „Kanälen“ von Instagram bis Gmail rumexperimentieren, in der – übrigens kostenlosen – iOS-Version kommen nun drei weitere native Kanäle dazu: Fotos, Erinnerungen und Kontakte.
Geschossene Fotos können somit direkt mit der eigenen Dropbox synchronisiert werden. Auch erkennt die App, dass ein Bild mit der Frontkamera aufgenommen wurde – „Selfies“ lassen sich bei Bedarf also ruckzuck direkt zu Facebook oder Instagram hochladen.
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Praktisch: Man kann gemachte Screenshots auch in einen bestimmten Dropbox-Ordner hochladen lassen. Beim Entwickeln und Testen von Apps lassen sich so Zeit und Nerven sparen. Die App schlägt auch Rezepte vor und sendet optional Push-Nachrichten, wenn ein bestimmtes Rezept aktiviert wurde.
IFTTT für iOS läuft nicht automatisch im Hintergrund
Obwohl es relativ einfach ist, ein Rezept zu erstellen, wird man in der Praxis aber wohl eher dazu übergehen, funktionierende Rezepte anderer Nutzer schlichtweg zu übernehmen. Zwar fehlt das in der Online-Ausführung vorhandene Feature noch in der App, es soll aber in einem späteren Update nachgereicht werden.
Das größere Problem der App ist bislang aber, dass die eingerichteten Rezepte nur abgespielt werden, wenn die Anwendung aktiv ist – schließlich können iOS-Apps nur sehr eingeschränkt im Hintergrund werkeln. Damit geht IFTTT leider nicht nur enorm viel Potential verloren, auch wird die eigentliche Funktion ein wenig konterkariert. So muss man derzeit etwa nach jedem Selbst-Schnappschuss auch daran denken, die IFTTT-App zu öffnen.
Ein wenig umgehen lässt sich das Problem mit der Funktion „Background Sync“. Diese sorgt dafür, dass die App stets dann aktiviert wird, wenn man seinen Standort verlässt – Aufgaben werden also mit ein wenig Verzögerung ausgeführt. Doch klar ist auch, dass das eindeutig zu Lasten der Akkulaufzeit geht. Immerhin wird IFTTT aber unter iOS 7 im Hintergrund arbeiten.
IFTTT für Android soll „bald“ erscheinen
Bei Android wird es diese Hürden übrigens nicht geben – eine IFTTT-App für das Google-System ist schon angekündigt. Das wirft zwar unweigerlich die Frage auf, warum man die deutlich beliebtere Plattform erst an zweiter Stelle bedient, aber gut. Zudem ist geplant, irgendwann auch auf Windows Phone präsent zu sein.
Das Potential für eine schnelle Verbreitung ist zweifelsohne da – Anwendungsmöglichkeiten gibt es ebenfalls genug. So könnte ein Standortwechsel etwa bestimmte Aktionen auslösen, zum Beispiel Bluetooth oder WLAN aktivieren. Oder Apps starten automatisch, wenn man dieses oder jenes tut – der Vorstellung sind hier kaum Grenzen gesetzt. Man darf gespannt sein, was am Ende tatsächlich umsetzbar ist – die Entwickler wollen die Anzahl nativer Kanäle jedenfalls deutlich ausbauen.
Noch unklar ist hingegen das eigentliche IFTTT-Geschäftsmodell. Die aktuell ausschließlich englischsprachige App selbst ist kostenfrei. Einnahmen müssen also anders generiert werden – vielleicht über Werbung oder gebührenpflichtige Zusatzpakete. Denkbar wäre eine Art Freemium-Ansatz mit einer begrenzten Anzahl frei nutzbarer Rezepte. Wer mehr automatisieren will, müsste dann zahlen. Aber warten wir es ab.
Bild: IFTTT