Die Ankündigung hat Potential: Bei der ersten Dropbox Developer Conference hat CEO Drew Houston ein neues Set an Features für Entwickler vorgestellt. Das Ziel: Nicht nur User, sondern auch Apps sollen Daten in der Dropbox-Cloud speichern und somit für eine perfekte Synchronisation sorgen.
Dropbox wirbt für tiefe App-Integration
Die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben sind vielfältig: Der Spielstand von Angry Birds wird vom iPhone aufs Android-Tablet übertragen, die To-Do-Liste vom iPad auf den PC, ein geänderter Kontakt am Computer synchronisiert sich sofort auf allen Geräten. Das gilt dementsprechend auch für den Fall, dass ein Gerät ersetzt wird oder neu dazu kommt.
Gleichwohl ist es dafür unabdingbar, dass Entwickler Dropbox tief in ihre Apps integrieren und über die Dropbox-API „Datastores“ kommunizieren lassen – es wird also noch ein wenig dauern, bis alles perfekt synchronisiert ist.
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Apple und Google arbeiten an geräteübergreifender Synchronisation
Natürlich ist die geräteübergreifende Synchronisation heute schon Meilen weiter als noch vor ein paar Jahren: Vor allem Apple versucht mit der iCloud den Datenaustausch und –abgleich für seine User so einfach wie möglich zu gestalten. Doch Voraussetzung ist, dass ein angebissener Apfel auf der Rückseite des Geräts klebt. Die viel größere Einschränkung ist allerdings, dass Entwickler die Möglichkeiten der iCloud nicht so einfach in ihre Apps integrieren können.
Etwas unbeobachtet hat auch Google vor zwei Monaten Entwicklern die Synchronisation von App-Daten ermöglicht. Zwar sind die Google Play Services vorrangig für Spielstände gedacht, doch auch Einstellungen und andere Daten sollen in der Google Cloud gespeichert werden können. Doch auch hier sind Nicht-Androiden wieder ausgeschlossen.
Ist die plattformübergreifende Unterstützung also Dropbox großer Vorteil? CEO Houston verspricht schon vollmundig:
Du musst dich nicht mehr fragen, welches Logo auf der Rückseite ist. Es funktioniert einfach.
175 Millionen Dropbox-User und erste Synch-Apps
Der Speicher-Dienst hat aber noch zwei weitere Vorteile: Mit 175 Millionen Usern hat Dropbox sich inzwischen wohl als Synonym für den Cloud-Speicher etabliert. Darüber hinaus haben einige Apps wie 1Password Dropbox bereits dazu genutzt, sich plattformübergreifend zu synchronisieren, indem die entsprechende Passwort-Datei auf dem Dropbox-Server gelagert wird. Mit der neuen API wird das nun aber deutlich komfortabler.
Vor allem mit den beiden Funktionen „Chooser“ und „Saver“ soll es einfacher werden, aus Apps heraus auf den Speicherdienst zuzugreifen. So kann man zum Beispiel über den Chooser mit der von Dropbox übernommenen E-Mail-App Mailbox inzwischen Dateianhänge versenden – ein Feature, das Apples Mail-App und Googles iOS GMail-App – abgesehen von Foto- und Video-Anhängen – noch fehlt.
Dropbox als Dreh- und Angelpunkt der Apps
Doch bei Dateien soll nicht schon Schluss sein: Die Apps sollen die Daten, die sie produzieren, über die API direkt in der Dropbox speichern und abrufen.
Auch daraus ergeben sich wiederum zahlreiche Möglichkeiten: Apps könnten Arbeitsgruppen die Zusammenarbeit erleichtern, Dropbox könnte das Backend für Software-as-a-Service-Anwendungen werden und Apps könnten – je nach Einstellung und Freigabe der User – Daten untereinander austauschen. Paradebeispiel: Mein Arzt greift auf meine Fitness-Tracking-App zurück und meldet sich, wenn mein Herz an die Belastungsgrenze stößt.
Die simple Ankündigung einer API lässt die Kollegen von „Wired“ schon von einem potentiellen Game-Changer fabulieren – und ich sehe das ähnlich. Schafft es Dropbox, die Entwickler von der neuen Funktion zu überzeugen, könnte der Cloud-Dienst tatsächlich zum Dreh- und Angelpunkt für Apps und Geräte werden. Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, aber der Grundstein ist gelegt.
Bild: Flickr / Johan Larsson (CC BY 2.0)