Musikfans aufgepasst: Ihr wollte kostenlos Musik streamen, aber keine 10 Euro pro Monat für einen Streaming-Anbieter ausgeben? Kein Problem: Deezer schenkt euch ein Drei-Monats-Premium-Abo, wenn ihr vorher auf sieben Konzerten per Foursquare eingecheckt habt. Klingt cool, aber die Ersparnis hält sich in Grenzen.
Sinnvolles Angebot an Musikfans – mit hohen Hürden
Die Idee ist aber gar nicht schlecht: Foursquare braucht User und Check-Ins, Deezer braucht User und Premium-Kunden. Da liegt es nahe, sich zusammenzutun und musikaffinen Usern ein unschlagbares Angebot zu machen.
Die sieben Check-Ins kann man bei mehr als 15.000 Veranstaltungsorten in 15 Ländern machen – da dürften auch die meisten deutschen Konzerthallen dabei sein. Aber wie lange braucht man für sieben Konzerte? Wenn ich so überlege, bräuchte ich vermutlich 2-3 Jahre dafür – wobei es ja auch klappen müsste, wenn man sich eine Woche lang vor die Kölnarena stellt und von draußen in die Events eincheckt.
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Wer aber ehrlich bleiben möchte, kauft sich natürlich lieber sieben Konzertkarten und wird dann merken, dass die 30 Euro, die er gespart hat, vermutlich nicht sonderlich ins Gewicht fallen – vor allem wenn man zu Konzerten von Stars geht.
Deezer profitiert nur minimal, Foursquare ist der Gewinner
Gleichzeitig frage ich mich, was Deezer davon hat. Zwar ist es denkbar, dass viele User ihr Abo nach der dreimonatigen Probe weiterführen und somit zu zahlenden Kunden werden. Doch es ist eher unwahrscheinlich, dass viele User überhaupt in den Genuss eines Probe-Abos kommen – die Hürde ist einfach zu hoch. Und als Streaming-Anbieter kann es mir auch egal sein, ob die Menschen zu mehr Konzerten gehen oder dort einchecken.
Der Gewinner der Kooperation ist also Foursquare, wobei ich auch hier meine Zweifel habe, dass die Aktion zu Servereinbrüchen führt. Der Grund: Die Hälfte der 33 Millionen Foursquare-User wohnt in den USA, Deezer hingegen gibt es noch nicht in den Vereinigten Staaten – der Anreiz geht für die amerikanischen User also flöten.
Dritter Partner nötig
Sinnvoller wäre es also gewesen, eine Kooperation mit einem Dienst zu schmieden, der auch jenseits des Atlantiks verfügbar ist. Hätte man noch einen Ticket-Konzern wie Live Nation oder AEG eingebunden, hätte da tatsächlich eine Win-Win-Win-Situation draus werden können. Nichtsdestotrotz gefällt mir die grundsätzliche Ausrichtung der Kooperation, denn im Gegensatz zu direkten Incentives beim Foursquare-Check-In geht es dieses Mal über Bande.
Das bringt das Potential mit sich, noch mehr Partner an Bord zu holen und neue Partnerschaften zu schmieden: Eine Runde Cocktails umsonst bei der Bar neben dem Kino, wenn man drei Filme angeschaut hat, eine Gratis-Inspektion wenn man zehn Mal bei der selben Tankstellen-Kette getankt hat – vorstellbar ist Vieles.
Vielleicht ist die jüngste Kooperation ja nur der Auftakt für das, was noch kommen soll, denn spätestens mit der Graph-Suche wird Facebook zum ernsthaften Konkurrenten für Fourquares Empfehlungs-Maschinerie. Um sich hier weiter behaupten zu können, braucht man sinnvolle Features und gelungene Anreize, die – im Gegensatz zum Deezer-Abo – auch erreicht werden können.
Bild: Foursquare