Samsung kauft dazu und hat sich das Video-Startup Boxee einverleibt. Die Firma hat unter anderem die Set-Top-Box Boxee TV entwickelt und soll Samsung dabei helfen, die internetfähigen Geräte beim Video-Streaming zu verbessern. Inzwischen hat auch Boxee die Übernahme bestätigt.
Smart TVs überzeugen noch nicht vollends
Vor allem zählen dazu natürlich Samsungs Smart TVs, aber auch Smartphones und Tablets sollen von der Übernahme des Startups profitieren. Gerade bei den Smart TVs zeichnet sich ein neuer Klassenkampf ab: Die internetfähigen Geräte sind in aller Munde, doch die Software der Samsung-Geräte überzeugt bislang genauso wenig wie die der Konkurrenz.
Stattdessen hat gerade in den USA der Kampf um den Markt der Set-Top-Boxen deutlich zugenommen: Apple TV gibt es schon länger und teilt sich mit Roku quasi den Markt auf. Doch daneben gibt es Google TV, Boxee, TiVo und im Prinzip auch die Spielekonsolen Xbox und PS3 – selbst Chip-Hersteller Intel hat Anfang des Jahres angekündigt, eine eigene Box entwickeln zu wollen.
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Sämtliche Connected Devices sollen profitieren
Inwieweit Samsung an der physischen Box von Boxee festhält ist zum Zeitpunkt noch unklar. Allerdings lässt die Einstellung des bisherigen Videorekorder-Services von Boxee zum 10. Juli vermuten, dass das Unternehmen wohl vollständig in Samsung aufgehen wird, schließlich war dies eine Kernfunktion des Startups.
Zu der Annahme passt auch die Ankündigung Samsungs, man habe „talentierte Mitarbeiter und Unternehmensgüter“ übernommen, wovon sämtliche connected devices profitieren sollen. Das klingt eher so, als ob man Know-How einkaufen wollte.
Boxee sucht Käufer, Samsung sucht Software
Überraschend ist die Übernahme damit nicht wirklich. Zum einen war Boxee selbst auf der Suche nach einem Käufer, zum anderen ist auch der Fernseher längst Schauplatz des Konkurrenzkampfes zwischen den Internet-Giganten. Samsung ist da nicht schlecht aufgestellt, denn im Gegensatz etwa zu Google und Apple bauen die Koreaner schon seit langem eigene Smart TVs. Damit man sich aber besser von der aufkommenden Konkurrenz absetzen kann, ist eine verbesserte Software und ein benutzerfreundliches Design nötig – und hier kommt Boxee ins Spiel.
Boxee hat einen eigenen Browser, kann TV-Programme, Filme sowie Musik streamen beziehungsweise aufnehmen und integriert soziale Netzwerke. Am Ende ist die Übernahme ein Gewinn für den Kunden, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Zwar ist bislang noch nicht absehbar, wie die Übernahme die Samsung-Fernseher verbessern wird, der Grundstein ist aber gelegt. Und mit 30 Millionen Dollar war der dann doch auch gar nicht so teuer, oder?!
Bild: Smart tv and hand pressing remote control / Shutterstock
30 Millionen wirken für ne gute umfassende Lösung ziemlich billig. Wer weiß, was das ist und wird. Aber der BVB Dortmund hat ja unter Klopp auch schon einst preiswerte Spieler zu Topstars entwickelt.