Wer es gespielt hat, wird sich definitiv daran erinnern – in Syndicate steuerte man bis zu vier Agenten, die gegen rivalisierende Konzerne vorgingen. Ohne größere Skrupel, denn Anschläge, Spionage und Manipulation gehörten zu den Grundsätzen des Spiels. Auch Zivilisten, die in den Missionen rumrannten, waren nicht sicher: über kybernetische Ergänzungen an den Agenten, die im Laufe des Spiels mehr und mehr zu Cyborgs wurden, konnte man auch die Gedanken von Zivilisten manipulieren.
Für die offene Gewalt wurde Syndicate damals massiv kritisiert. Doch dank der dystopischen Welt, die den Hintergrund bildete, und dem düsteren Spielwitz hat Syndicate als eines der ersten Real-Time-Strategy-Games einen besonderen Platz in der Geschichte der Computerspiele inne. Daran konnte auch eher durchschnittlich bewertete Neuauflage des Spiels 2012 nicht ändern. Aus dem RTS-Kulttitel wurde ein Ego-Shooter, der sich auch nicht wirklich gut verkaufte.
Aus alt mach neu
Doch das Entwicklerstudio 5 Lives aus Sidney will an die alten Syndicate-Erinnerungen anknüpfen. Seit dem 28. Juni werben die Australier über Kickstarter für ihr neues Projekt. Satellite Reign wird dabei eine Art inoffizieller Nachfolger zum alten Syndicate. Die Prämisse des Spiels klingt auch äußerst vertraut:
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Satellite Reign ist ein klassenbasiertes Echtzeit-Strategie-Game. Du kontrollierst ein Team von vier Agenten, jeder mit verschiedenen einzigartigen Fähigkeiten, das um die Vorherrschaft in einer voll simulierten, lebenden Cyberpunk-Stadt kämpft. Rüste dein Team aus, Feinde direkt zu bekämpfen, oder hacke ihre Einrichtungen um ihre Infrastruktur zu manipulieren.
Artwork und Beschreibung knüpfen an alte Zeiten an. Neu bei diesem Syndicate ist aber die offene Struktur. Die alten Titel liefen immer in einzelnen Missionen ab, zwischendrin konnte man seine Agenten ausrüsten. Satellite Reign geht weg von der Missionsstruktur, hin zum Open-World-Game, ohne Begrenzungen, dafür aber mit jeder Menge Chancen:
Die Stadt ist nicht nur ein cooler Ort (obwohl sie ziemlich cool ist), sie funktioniert tatsächlich wie eine Stadt. Tagsüber sind die Straßen voller Menschen, nachts werden sie von der organisierten Kriminalität kontrolliert. Beobachte, wie die Stadt und ihre Bewohner leben, dann nutze dein Wissen um deine Pläne umzusetzen.
Von der Optik her verspricht das schon mal einiges. Ob die hohen Erwartungen sich umsetzen lassen, werden wir sehen.
Weg von EA, hin zum unabhängigen Studio
5 Lives ist aber auch kein Unbekannter, wenn man sich die einzelnen Mitglieder anschaut. Das Team um Mike Diskett, der schon beim Original-Syndicate mitgearbeitet hat, kann auf breite Erfahrungen in der Games-Entwicklung verweisen. So haben die einzelnen Entwickler, die teils schon mehr als zehn Jahre zusammenarbeiten, auch an GTA IV, Darksiders II, L.A. Noire und einem – nicht näher benannten – Star-Wars-Spiel gearbeitet.
Über Kickstarter wollen die Australier jetzt die Fanbase, die die alten Spiele noch kennt, und die neuen Gamer zusammenbringen. Von den geplanten 350.000 englischen Pfund ist bis jetzt ein gutes Drittel zusammengekommen – und die Aktion läuft noch 27 Tage. Von 6 Pfund bis hin zu 4.999 Pfund reicht die Auswahl an Pledges.
Doch der größte Pledge von 5.000 Pfund ist schon weg. Wer die fünf Riesen beziehungsweise knapp 8.000 Dollar gestiftet hat, wird sich zeigen wenn Satellite Reign Ende 2014 erscheint. Derjenige darf nämlich dem CEO des rivalisierenden Konzerns im Spiel sein Gesicht und seinen Namen leihen.
Bild: Promotrailer Satellite Realm – 5 Lives
5000 Pfund = 8000 Euro? Das sind dann aber Zahlen von vor 10 Jahren, oder? Eher 5900 € 😉
Aber über einen guten Syndicatenachfolger würde ich mich dann doch freuen 🙂
Ja, da habe ich Euro und Dollar vertauscht. Ich hab’s geändert – danke für den Hinweis!
[…] Gibt es vielleicht bald einen Nachfolger für das Kultspiel “Syndicate”? […]