Sony hat bei der PS4 in letzter Zeit Einiges richtig gemacht. Vor allem bei der E3-Konferenz letzte Woche in Los Angeles haben die Japaner sich geschickt von Microsofts Strategie distanziert: Die PS4 muss nicht nach Hause telefonieren und Gebraucht-Games lassen sich wie gewohnt spielen oder privat weiterverkaufen. Doch Microsoft gibt sich nun betont kundenorientiert und hat verlautbart, dass alle bisher angekündigten Einschränkungen obsolet seien.
Microsoft im PR-Desaster
Die 180-Grad-Kehrtwende kommt natürlich nicht aus reiner Menschenliebe: Gerade in den letzten Tagen war immer heftigerer Gegenwind spürbar. „Wired“ etwa erklärte, dass Sony die E3-Konferenz gewonnen hätte und bei der beliebten Late Night Show mit Jimmy Fallon, bei der beide Konsolen angespielt wurden, nutzten die Japaner auch gleich die günstige Gelegenheit, noch einmal den Finger in die Wunde zu legen.
Ganz grundsätzlich war die PR-Arbeit von Microsoft zur Xbox One von vorn bis hinten nur eines: ein Desaster. Zusätzlich trieb die Chefetage um Steve Ballmer wohl auch die Angst um katastrophale Verkaufszahlen um, die ihrerseits wiederum Aufhänger für schlechte PR gewesen wären. Willkommen zum Microsoft-Bashing – presented by Microsoft.
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Kein Online-Zwang mehr für die Xbox One
Womöglich hat der Konzern nun aber gerade rechtszeitig eingelenkt und damit ein mehrmonatiges Herumlavieren um Kundenkritiken wie im Fall von Windows 8 verhindert. Nachdem die Xbox One eingerichtet ist, kann mit der Konsole nun so lange offline gespielt werden wie es beliebt – die Pflicht, sich alle 24 Stunden online anzumelden wurde aufgehoben. Auch kann der User die Xbox One nun überall mit hinnehmen – vor wenigen Tagen empfahl Microsoft noch allen Ernstes via Twitter, man möge zum Reisen doch bitte eine Xbox 360 mitnehmen. Wer diesen Tweet autorisiert hat, gehört mit einem Preis für den schlechtesten Kundenservice ausgezeichnet.
Die zweite Ankündigung: Es gibt keine Restriktionen mehr für gebrauchte Spiele. Wie auf der Xbox 360 lassen sich Spiele ausleihen, verschenken und wiederverkaufen. Einzig heruntergeladene Spiele sind ausgenommen; zudem muss die CD eines Gebrauchtspiels im Slot sein – im Prinzip also wie bisher.
Microsoft hört auf User – und hätte sich die Kritik sparen können
Man kann nun natürlich argumentieren, Microsoft höre auf den Kunden und habe bei den zwei größten Kritikpunkten der angekündigten Konsole das Feedback der User beachtet. Das ist jedoch der einzige positive Lichtblick dieser Posse.
So drängt sich die Frage auf, ob dieses PR-Desaster wirklich nötig war. Da Sony bei der Vorstellung der PS4 im Februar auf ähnliche Restriktionen verzichtet hat, musste Microsoft wissen, dass man sich da in eine ungünstige Position hineinnavigiert. Der Konzern hätte davon ausgehen können, ja sogar müssen, dass sich die User gegen neue digitale Fußfesseln wehren würden. Doch es ist nun so wie es ist. Da sowohl Xbox One als auch PS4 erst Ende des Jahres verkauft werden, bleibt noch genug Zeit, um die Gemüter zu beruhigen.
Bild: Microsoft
Das Problem bei der Sache für MS: Hätten Sie die ganze Online Sache anders kommuniziert, wäre die ganze Geschichte ganz anders gelaufen. Hätte man gesagt: „Dsa ist unsere Online Konsole. Das bringt Euch das und das. Ihr habt damit Eure Spiele praktisch immer dabei, müsst keine Updates mehr laden und speichert alles in der Cloud.“ Wäre das eine andere Sache. Man hat es aber verfehlt, den Nutzen aus der Sache zu erklären. Ich finde es irgendwie schade, das Potential bei einer always online Konsole wäre auf jeden Fall groß gewesen. Aber da bin ich wohl der Einzige, der das so sieht.
man kann es auch anders sehen. Der Kollege von endoflevelboss erkllärts:
http://www.endoflevelboss.de/2013/06/20/warum-microsoft-euch-an-den-eiern-hat/
„Man kann nun natürlich argumentieren, Microsoft höre auf den Kunden und habe bei den zwei größten Kritikpunkten der angekündigten Konsole das Feedback der User beachtet“
Also bitte, so naiv werdet ihr doch wohl nicht sein?! Es liegt einzig und allein an Sony. Denn ohne die DRM-freie PS4 wäre es nicht zu diesem Rückzug gekommen. Konkurrenz ist eben gut für Kunden.
Das war ganz großer PR-Theater. Man nehme ein Produkt und kündigt an, es in einen kundenunfreundlichen Zustand für den Verkauf zu liefern.
Es ist Klar, dass dann alle entsetzt drüber berichten.
Im zweiten Schritt demonstriere Großmut und höre auf die Kunden.
Wieder berichten alle Medien drüber.
Nee, Leute, dass scheint ganz gut geplant gewesen zu sein.
Von wegen auf den Kunden hören, ohne Sony als Konkurrent, hätten sie sogar die permanente Online-Pflicht beibehalten.
Warum wird hier eigentlich mit keinem Wort erwähnt, dass dem User mit der Rückkehr zum alten System auch wirklich coole Neuerungen entgehen? Ich hatte mich wirklich darauf gefreut, meine Games einfach so über die Cloud mit 10 Familienmitgliedern zu teilen. Die 24h-Geschichte interessiert mich herzlich wenig, da meine Box ohnehin immer am Netz hängt. Es hätte ja gereicht, offline spielen zu können, wenn die Disc im Laufwerk ist. Jetzt muss man wieder bei jedem Game die CD wechseln -.-
Willkommen im Jahre 2005.
Erinnert sich noch jemand an den Zune Player und Microsofts Versuch einen iTunes Konkurrenren aufzubauen? Die armen Säue die dort einkauften mussten miterleben wie M$ nach nicht,allzulanger Zeit den Dienst abgeschalteten hat und die gekauften DRM Songs allesamt unbrauchbar wurden.
In meinen Augen denkt M$ seine Produkte immer noch nicht vom Kunden her, sondern tendenziell von Seiten der Vertriebspartner und Drittherstellerr. Der Kunde ist nur lästiges Zahlvieh, der bitte mit dem zufrieden zun sein hat was M$ liefert. Nutzungserlebnis für den Kunden? Zweitrangig bis irrelevant!