Seit 2006 schnüffelt der US-Geheimdienst NSA mit seinem Überwachungsprogramm PRISM in ausländischen Internetdaten herum. Barack Obama hat gestern in Berlin zwar betont, dass es sich dabei lediglich um Informationen und Verbindungen von bereits Verdächtigen handle und nicht um Inhalte der abgefangenen Daten. Dennoch haben viele Nutzer durch das von Edward Snowden enthüllte Programm ihr Vertrauen in viele Internetdienste verloren.
Alternativen müssen her
Denn anders als sie anfangs behaupteten, stecken Microsoft, Apple, Google, Facebook, Yahoo!, AOL und einige weitere Unternehmen tief mit drin, im Überwachungsfieber der USA. Man kann es nun machen wie ZDF-Redakteur Martin Giesler, der von nun an komplett auf Facebook verzichtet. Es lassen sich aber auch einfach (hoffentlich) PRISM-freie Alternativen nutzen.
Die Website Prism-Break.org hat solche Alternativen zu Microsoft, Apple, Facebook und Co. und deren Dienste gesammelt. Statt Windows, Mac OS X oder Google Chrome OS finden sich dort etwa die PRISM-freien Alternativen Linux, Debian, Fedora oder Trisquel; als Ersatz für die Browser Safari, Internet Explorer oder Chrome wird der Umstieg auf Mozillas Firefox oder eine passende Erweiterung empfohlen.
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iOS ist alternativlos
Und wer auf Google als Suchmaschine verzichten kann oder will, sollte laut Prism-Break.org bei DuckDuckGo vorbeischauen – wenngleich die Suchplattform in den USA gehostet und teils proprietär aufgebaut ist. An Stelle von Apple und Google Maps lässt sich wiederum OpenStreetMap nutzen, OwnCloud wird als Pendant zu iCloud, Dropbox und Co. empfohlen.
Der einzige (scheinbar) alternativlose Kandidat in der Aufzeichnung ist iOS – für Android stehen hingegen sichere Alternativen und Nachbesserungen zur Verfügung. Ansonsten gibt es Tools für Videokonferenzen, Medienveröffentlichungen und Sofortnachrichten. Der wohl interessanteste Punkte sind allerdings die sozialen Netzwerke: Diaspora ist aus der Liste der Alternativen der bekannteste Alternativ-Vertreter, daneben werden aber auch noch neun weitere Möglichkeiten zu Google+, Facebook, LinkedIn und Twitter aufgeführt.
Zudem stellt Prism-Break.org einige Plugins und Add-ons zur Auswahl, die etwa den Browser oder die E-Mail-Verschlüsselung zusätzlich stärken. Hier empfehlen sich demnach, neben einigen anderen Alternativen, HTTPS Everywhere, Fix Tracking und Enigmail.
Wie seht ihr PRISM-freie Alternativen?
Unsere Frage an euch: Kennt ihr weitere Alternativen oder nutzt ihr sie schon? Könnt ihr noch auf Facebook, Apple und Co. verzichten, um PRISM-frei durch das Internet zu wandeln? Und glaubt ihr, dass PRISM den großen Internetfirmen tatsächlich schaden kann?
Bild: Richard Gutjahr, CC-BY-SA