3D-Drucker liegen schwer im Trend. Amazon möchte offenbar davon profitieren. Jüngst hat das Internet-Kaufhaus deshalb eine eigene Abteilung für 3D-Drucker und das passende Zubehör geschaffen – „3D Printers & Supplies“. Natürlich gab es das Angebot schon vorher, aber eben verstreut in allen möglichen Sektionen der Produktpalette – zwischen Computer, Foto, Bücher, Baumarkt usw. Wie so oft, ist das Angebot aber zunächst erst einmal auf der US-Seite zu finden. Hoffentlich dauert es nicht mehr lange, bis man auch in Deutschland nachzieht.
Erst einmal keine Revolution
Mittlerweile bestreitet kaum jemand das große Potenzial im Bereich 3D-Druck. Auch Amazon nicht. Dennoch zeigte sich CEO Jeff Bezos erst jüngst sehr verhalten über den aktuellen Entwicklungsstand der Technologie. Auf dem jährlichen Treffen der Aktionäre, das Ende Mai in Seattle stattfand, stellte sich Bezos Fragen zum Thema.
Seiner Meinung nach ist die Entwicklung beim 3D-Druck sehr interessant und bereits jetzt kann man die unterschiedlichsten Gegenstände drucken; jedoch nur mit limitierten Materialien. Selbst ein simples Gerät wie ein Toaster bestehe aber eben aus vielen unterschiedlichen Materialien, so Bezos.
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Er glaubt auch dementsprechend nicht, dass die Technologie jetzt schon in der Lage ist, physische Güter zu digitalisieren – so wie es Amazon mit der Bücherwelt tut. Das bleibe Zukunftsmusik. Im Moment eigne sich das Verfahren eher zum Herstellen von Prototypen. Vor dem Hintergrund dieser doch eher verhaltenen Position überrascht das neue Angebot auf der Amazon-Seite. Denn ganz offenbar soll mit dem Schritt das Geschäft mit den 3D-Druckern forciert werden. Hört sich das nach Zukunftsmusik an? Ja und nein.
Überblick im Angebotsdschungel
Wie gesagt, es gab bei Amazon auch davor schon allerlei Angebot im Bereich 3D-Druck, nun ist es aber kompakt gebündelt. Vom Drucker über das Material bis zur passenden Literatur – alles findet sich auf einen Blick. Amazon hat bereits jetzt ein ansehnliches Portfolio. Makerbot, Mbot, Alfinia, Flashforge und viele mehr bietet der Versandhändler. Zwischen 1.200 und 2.500 US-Dollar bewegen sich die Preise derzeit.
Man muss also schon einiges an Motivation mitbringen, damit die Anschaffung gerechtfertigt ist. Einfach mal so einen Drucker kaufen, das ist gegenwärtig noch nicht drin. Das Passende Material kommt ja auch noch obendrauf. Der Kilopreis hierfür liegt zwischen 30 und 37 US-Dollar.
Revolutionär ist das neue Angebot freilich nicht, um sich einen Überblick zu verschaffen ist es aber durchaus hilfreich. Schließlich ist der Markt gegenwärtig überaus undurchsichtig. Neben den aktuell bereits einigermaßen etablierten Modellen kommen über Plattformen wie Kickstarter laufend unzählige Angebote hinzu. Auch die Material- bzw. Druckkosten variieren stark.
Ein bisschen Mainstream tut gut
Der Amazon-Chef liegt also sicherlich richtig mit der Einschätzung, dass die Revolution noch nicht unmittelbar vor der Tür steht. Trotzdem ist die Einführung einer eigenen, wenngleich überschaubaren Abteilung für 3D-Drucker und Materialien ein Zugeständnis an einen offensichtlich schnell wachsenden Markt.
Strategisch macht es für Amazon meines Erachtens nach durchaus Sinn, sich langsam aber bestimmt in diesem Bereich zu positionieren. Es würde mich nicht überraschen, wenn irgendwann auch noch eine Abteilung für herunterladbare Designs hinzukäme. Noch mehr Mainstream tut den Druckern ohnehin eher gut – vermutlich fallen die Preise dann nämlich schneller.
Bilder: Mads Boedker (CC BY 2.0), Screenshot