Mehrfach ist die Assad-freundliche Hacker-Gruppe Syrian Electronic Army in den letzten Wochen und Monaten mit Angriffen aufgefallen. Nun hatte sie es auf Angebote des englischen Fernsehnetzwerks Sky abgesehen. Was genau passiert war und welche Bereiche wie betroffen waren, darüber herrschte den ganzen Tag über jedoch Unklarheit. Ein Tweet und verschiedene Medien verbreiteten die Story schnell, Sky hingegen brauchte fast einen halben Tag lang, um zu reagieren. Noch immer sind die Informationen spärlich. Der Tweet ist unecht, das Sicherheitsleck ist echt, soweit der aktuelle Stand.
Sicherheitsleck bei Sky
In der Nacht zu Sonntag meldete ITV, dass einige Android-Applikationen gehackt worden sind. Als Beweis dazu dient ein Screenshot der Google Play Seite von Sky News, auf der das Logo der Syrian Electronic Army zu sehen ist. Betroffen war aber offenbar nicht nur die Android App von Sky News, auch andere Applikationen des Senders fielen dem Angriff zum Opfer: Sky Go, Sky+, Sky Wifi, Sky Movies und Sky Sports News. Bei allen war das Logo der Gruppe und folgender Spruch zu sehen: „Syrian Electronic Army Was Here“. Gegenwärtig sind die genannten Seiten nicht aufrufbar.
Unsichere Informationslage
Sky selbst reagierte erst einmal überhaupt nicht, mittlerweile ist auf der Support-Seite jedoch ein Banner eingeblendet, das zu einem Hilfe Forum mit kurzem Statement zum Sachverhalt verlinkt.
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Bislang wenig aufschlussreich also. Immerhin wurden inzwischen auch einige Medienanfragen beantwortet. Gegenüber cnet vermeldet ein Sky-Sprecher, dass tatsächlich der Twitter-Zugang gehackt worden sei. Die Aufforderung, dass Nutzer ihre Apps deinstallieren sollen, sei nicht offiziell vom Sender.
An dem Tweet bestanden ohnehin von Anfang an berechtigte Zweifel, alleine schon wegen des krummen Englischs. Der ehemalige Reuters Redakteur Matthew Keys berichtete als einer der ersten. Er meldete lange vor dem Sender selbst, dass die Aufforderung, die Sky-Apps zu deinstallieren, von der Hacker-Gruppe selbst veröffentlicht wurde.
Medien im Fokus der Hacker
Einige sehen in dem Google Play Store-Hack ein neues Angriffslevel der syrischen Gruppe, die sich bislang auf Webseiten, Facebook- und Twitter-Konten konzentriert hat. Erst am vergangen Freitag hatte sich die Gruppe Zugang zum Twitter-Konto von ITV News in London verschafft. Vor 10 Tagen war die Financial Times fällig: Allerlei Nachrichten auf dem hauseigenen Technologie-Blog waren überschrieben mit „Hacked by Syrian Electronic Army“. Auch die Satire-Seite die Onion hat es bereits erwischt.
Am meisten Aufmerksamkeit bekam die Gruppe jedoch im vergangenen Monat, als sie das Twitter-Konto des Nachrichtendienstes AP kaperte und eine Bombenexplosion im Weißen Haus meldete, bei der angeblich auch Präsident Obama verletzt wurde. Die Aktienmärkte zuckten bei dieser Nachricht zumindest kurz.
Bei der Auswahl der Opfer gewinnt man auf jeden Fall den Eindruck, dass Medienhäuser nicht gerade die Lieblinge der Hackgruppe sind. Viel weiß man nicht. Angeblich sind sie Regime-treu und kämpfen gegen die Lügenkampagnen gegen das syrische Regime, die in den Medien verbreitet werden. Gegen Medien, die neutral über den Syrienkrieg berichten habe man nichts. In den Medien werden sie dementsprechend als die Hacker Assads gehandelt. Auch mit Anonymous gibt es eine gewisse Feindschaft, denn in deren Augen muss die pro-Regierungspropaganda mit freier Information für die syrischen Bürger bekämpft werden. Wir haben also bestimmt noch nicht das letzte Mal von den syrischen Hackern gehört.
Also ich weiß nicht ob man solche Hacks, was keine politische Wertung sein soll, unbedingt so Hoch ansetzen sollte.
Twitter ist doch letztendlich nicht viel Anderes als ein weltweiter Messanger und keine offizielle Nachrichtenagentur.
Wollen wir zukünftig eine gewisse Freiheit und letztendlich auch die bisher dem Internet förderlichen kreativen Chaos bewahren, darf man eben nicht höchste Sicherheit bei „Sozial Media“ verlangen wie bei einer staatlichen Regierungserklärung oder dem Firmenserver.
Sonnst werden wir diese Plattformen eher Stück um Stück wie die Netzneurealität „zerstören“ übrig bliebe dann wohl ein neues BTX System was vor allem wirtschaftlichen Interessen dient und den Nutzer hauptsächlich zum reinen Anwender / Konsumenten Degradiert.