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YouTube startet mit 53 Bezahl-Kanälen ab rund 1 Dollar im Monat

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Es war ja schon länger erwartet worden, doch nun ist es offiziell: YouTube hat sein Bezahlprogramm gestartet. 53 Kanäle sind nun ab 99 (Dollar-)Cent im Monat verfügbar – in den nächsten Wochen soll das Angebot ausgebaut werden.

53 Kanäle für durchschnittlich 2,99 Dollar pro Monat

Insgesamt 30 Partner hat man bereits zum Start von dem Konzept überzeugen können, darunter National Geographic oder den Hollywood-Produzenten Magnolia Pictures. Als Kanäle sind unter anderem die amerikanische Version der Sesamstraße oder die Ultimate Fighting Championship verfügbar. Im Schnitt kosten die Kanäle etwa 2,99 Dollar. Doch gleichzeitig wird schon angekündigt, dass das Programm schnell ausgebaut werden soll – unter anderem mit Live-Content. Das wäre dann tatsächlich YouTube als Pay-TV-Sender.

Ein Grund, warum YouTube sich zu dem Abo-Modell entschlossen hat, ist wohl, dass die Werbeumsätze auf der Plattform bislang noch nicht durch die Decke gegangen sind – anders als die Anzahl der User. Mehr als eine Milliarde Besucher hat die Plattform inzwischen im Monat  – Googles Verwaltungsratschef Eric Schmidt reicht das aber noch nicht. Sein Ziel sind eher sechs oder sieben Milliarden monatliche Besucher, auch wenn sich Video-Plattformen wie YouTube seiner Ansicht nach schon gegen klassische Fernsehsender durchgesetzt hätten. Gut, er musste bei der Veranstaltung auch Werbekunden von YouTube überzeugen.


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Skeptik überwiegt

Doch Analysten sind angesichts des Preises etwas skeptisch: Bei Netflix bekommt man für 8 Dollar im Monat tausende Filme und TV-Shows, bei YouTube einen Channel für 3 Dollar. Bei Netflix gibt’s House of Cards mit Kevin Spacey, bei YouTube Samson Big Bird aus der Sesamstraße. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass YouTube attraktive Bundling-Pakete schnürt, wenn man mehr unterschiedliche Kanäle im Angebot hat. Fraglich ist allerdings, wie lange das dauert.

Denn manche YouTube-Produzenten sind noch etwas skeptisch. Das könnte unter anderem daran liegen, dass die Kanäle wohl weiterhin Werbung enthalten werden, aber vielleicht auch daran, dass laut Malik Ducard, Leiter der YouTube-Partnerschaften, die Partner „mehr als 50 Prozent“ der Abo-Gebühren erhalten.

„Mehr als 50 Prozent“ gehen an die Produzenten

„Mehr als“ ist zwar eine hübsche Formulierung, doch während YouTube üblicherweise 45 Prozent vom Werbeumsatz einstreicht, beschränkt sich Apple bei iTunes-Verkäufen auf 30 Prozent. Hank Green, ein Produzent eines Bildungskanals bei YouTube, ist auch nicht ganz überzeugt, da Online-Videos im Internet geteilt werden und somit neue Zuschauer generieren. Befindet sich ein Video aber hinter einer Paywall, ist es mit dem Teilen natürlich vorbei.

Immerhin hat YouTube hier ein bisschen vorgebeugt: Jeder Kanal kann für 14 Tage kostenlos getestet werden und wer den Jahresbeitrag auf einmal entrichtet, bekommt einen entsprechenden Nachlass.

Angebot an attraktiven Inhalten muss wachsen

Grundsätzlich gefällt mir das Modell, zumal YouTube schon bald jedem Kanalbetreiber anbieten will, seine Videos hinter einer Bezahlschranke zu verstecken. Doch wie so häufig geht es um Inhalte. Ob die Sesamstraße aber trotz ihrer Beliebtheit bei Jung und Alt das große Zugpferd ist, wage ich zu bezweifeln.

Denn bislang gab es ja alles umsonst bei YouTube – sicherlich auch das ein oder andere Video der Sesamstraße. Um die vornehmlich jüngere Zielgruppe davon zu überzeugen, den häufig schmalen Geldbeutel zu öffnen, muss man attraktive Inhalte anbieten – oder eben komplett werbefrei bleiben.

Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass hochkarätige Produzenten das neue Abo-Modell annehmen werden, doch so jemand muss sich dann auch dazu verpflichten, kontinuierlich zu produzieren. Das schließt dann Produzenten von einzelnen Videos und Filmen eigentlich schon wieder aus. Die Idee ist also wirklich ganz nett, aber zum großen Durchbruch wird es vermutlich noch nicht reichen.

Bild: Screenshot

Über den Autor

Robert Vossen

Robert Vossen hat erst Los Angeles den Rücken gekehrt und dann leider auch BASIC thinking. Von 2012 bis 2013 hat er über 300 Artikel hier veröffentlicht.

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