„This file has been removed from public access at the request of the US Department of Defense Trade Controls. Until further notice, the United States government claims control of the information“, lässt sich auf der Downloadseite der US-Firma Defense Distributed nachlesen, wenn man versucht, an die Baupläne der ersten von einem 3D-Drucker gefertigten Waffe zu kommen. Die Plastikpistole des 25-jährigen Jura-Studenten Cody Wilson trägt den Namen „Liberator“ und konnte bis auf weiteres problemlos via Bauplan von der Website seiner Firma heruntergeladen und ausgedruckt werden.
Löschung durch US-Regierung
Schnell machte sich große Sorge breit, wie die weiteren Entwicklungen im 3D-Druckertum aussehen können. Zwar sind die Waffen nicht registriert und stehen ebenso unter Strafe wie eine „normale“ Pistole. Die noch einfachere Zugänglichkeit hat aber zumindest das Potenzial, gefährlich zu werden. Das hat offenbar auch die US-Regierung eingesehen, die die Baupläne nun vom Netz nehmen ließ.
„Bis auf weiteres hat die US-Regierung die Kontrolle der Informationen beansprucht“, schreibt Defense Distributed. Ein Vorgehen, dass dem Unternehmen nicht passen dürfte. Schließlich hat man es sich als Non-Profit-Organisation eben zur Aufgabe gemacht, der Öffentlichkeit einen Zugang zu Verteidigungsmaßnahmen zu geben. Das Unternehmen sieht seine Aufgabe unter anderem darin, „Informationen und Wissen für das öffentliche Interesse zu publizieren und zu verbreiten.“
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Kampf gegen Windmühlen
Der Plan scheint zu funktionieren. Schließlich sollte selbst der US-Regierung einleuchten, dass das einfache Löschen der Originalquelle von solch heiklen Daten nicht mehr reicht. Spätestens nach WikiLeaks dürfte das klar sein, deren Veröffentlichungen von geheimen US-Protokollen tausendfach gespiegelt an anderen Stellen im Netz zu finden waren. Ähnlich verhält es sich mit dem „Liberator“, dessen Baupläne bereits vielfach gespiegelt downloadbar sind. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, solche Projekte der Öffentlichkeit entziehen zu wollen.
Doch das grundlegende Problem ist ein anderes und berührt die Waffenpolitik der USA. Dass die 3D-Drucker-Waffen kommen, ist längst entschieden. Die Frage ist vielmehr, wo die Motivation herkommt, sich eine bauen zu wollen. Wenn man auch in Amerika verstehen würde, dass mehr Waffen nicht gleich mehr Sicherheit bedeuten, wäre vielleicht ein anderer Umgang mit solchen Dingen möglich. So dient die Verbannung der Baupläne wohl nicht nur dem Schutz von Menschenleben, sondern auch den Interessen der einflussreichen US-Waffenlobby.
Bild: Screenshot