Ihr wolltet schon immer wissen, welches Video gerade am meisten gesehen wird? Also quasi die Twitter Trending Topics, aber eben auf YouTube? Immerhin für die USA gibt es ein solches Tool jetzt – und Google macht Hoffnungen, dass das Tool auch bald außerhalb Amerikas verfügbar ist.
Trending Videos in 150 Regionen
Die YouTube Trend Map ist ziemlich selbsterklärend: Auf der US-Karte bekommt man je nach Region ein kleines Thumbnail-Bild darüber angezeigt, welches Video dort gerade am meisten angesehen oder in sozialen Netzwerken geteilt wird. Während ich diese Zeilen schreibe, ist das Interview mit dem Nachbar und Retter der jahrelang in Ohio gekidnappten Frauen, Charles Ramsey, auf Platz 1.
Unklar ist allerdings, wie YouTube die Regionen einteilt. Per Dreisatz komme ich auf ungefähr 150 Regionen, die die Video-Plattform analysiert – das amerikanische Statistikamt kennt allerdings 381 Metropol-Regionen. Fährt man mit der Maus über das Vorschaubild bekommt man Details zu dem Video angezeigt und kann es in einem PopUp-Fenster anschauen.
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Nix los im Wilden Westen
Leider lässt sich auf der Karte nicht zoomen, sodass die Übersicht an Amerikas Ostküste etwas unübersichtlich ist. Interessant ist aber auch, dass Teile der westlichen USA offensichtlich derart dünn besiedelt sind, dass dort gar kein Video hip ist.
So werden zwischen Grand Junction, Colorado und Oklahoma City, die etwa durch 1.000 Kilometer Luftlinie getrennt sind, offensichtlich gar keine YouTube-Videos geguckt. Aber schließlich muss man ja auch mal die frische Luft genießen.
Während der Zoom noch fehlt, lassen sich die beliebtesten Videos aber nach Geschlecht und verschiedenen Altersgruppen filtern – auch lassen sich die Filter kombinieren. Scrollt man auf der Seite der Trend Map nach unten, sieht man auch in einem Balkendiagramm aufgelistet, welches Video in welcher Untergruppe beliebt ist und vor allem, in wie viel Prozent der Regionen das jeweilige Video auf Platz 1 steht.
6 Milliarden Stunden YouTube-Konsum pro Monat
Das Interview mit Charles Ramsey ist derzeit überall auf Platz 1 und das auch mit großen Abstand, was neben der tragischen Geschichte auch daran liegen könnte, dass er ein sympathischer und authentischer Interview-Partner ist.
Für Journalisten, Marketing-Menschen und verkappte Sozialwissenschaftler wie mich sind solche Darstellungen ja immer interessant – insbesondere, wenn Google das Tool noch ein wenig aufbohrt und geographisch ausweitet.
Bedenkt man, dass pro Monat inzwischen sechs Milliarden Stunden Videos auf YouTube angeschaut werden, die in Echtzeit analysiert werden, kommt da eine enorme Datenmenge zusammen. Pro Minute gerechnet sind das übrigens knapp 14.000 Stunden Videokonsum – natürlich global, während die Trend Map bislang ja nur die USA anzeigt.
Jüngst hochgeladene Videos können nicht immer erfasst werden
Dennoch: Die YouTube Trend Map ist ein praktisches Tool, wobei unklar ist, ob Google die Karte weiter verbessern wird. Derzeit kann es zum Beispiel sein, dass YouTube-Videos die erst in den letzten 48 Stunden hochgeladen wurden, noch nicht erfasst werden. Auf das derzeit dominierende Video trifft das allerdings nicht zu – es ist erst einen Tag auf der Plattform.
Bild: Screenshot