Letztes Jahr verkündete Disney den Kauf des kompletten Lucasfilm-Konzerns, inklusive aller Unterbereiche wie LucasArts. Letzten Monat machte Disney dann ernst, schloss LucasArts und beendete damit die 30-jährige Geschichte eines Kultstudios, das nicht nur Klassiker wie „Monkey Island“ oder „Day of the Tentacle“ entwickelt hat, sondern vor allem in den letzten Jahren eine breite Palette an – wenn auch nicht immer herausragenden – Star-Wars-Spielen produzierte. Auch das neueste und letzte Spiel von LucasArts spielte im Star-Wars-Universum: Star Wars 1313 sollte an die goldenen Zeiten von früher anknüpfen.
Auslagern statt selbstmachen
Aber wer gedacht hat, dass Disney die Gelegenheit nutzt, um selbst im Bereich Games Geld zu drucken, lag falsch. Disney-Boss Bob Iger kündigte damals schon an, sich eher bei sozialen und mobilen Spielen zu engagieren, und sah Konsolen eher im Bereich Lizenzen.
Jetzt ist es öffentlich: Der Micky-Maus-Konzern wird selbst nur Angebote Mobile und Online Games entwickeln. Neue Games für die Hauptmärkte Konsolen und PCs werden in Zukunft von Electronic Arts entwickelt, gab das Unternehmen am Montag bekannt. Der Branchenriese aus Redwood Shores hat exklusiv und für mehrere Jahre die Lizenzrechte für Star-Wars-Spiele erworben.
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Die Entwicklung neuer Titel soll bei mehreren Studios liegen – genannt werden Bioware, die die Mass Effect-Reihe gemacht haben, DICE, die mit der Battlefield-Reihe bekannt wurden, und Visceral, die Dead Space entwickelt haben. Alles bekannte und vielgespielte Titel, die einiges erwarten lassen. Vielleicht erscheint das lang angekündigte und sehnlichst erwartete Star Wars 1313 also doch noch.
Hab Geduld, junger Padawan
Doch bis es in neue Star-Wars-Welten geht, dauert es noch. Heute gab EA bekannt, dass erst im nächsten Geschäftsjahr, also ab April 2014, mit neuen Games zu rechnen sei. Dafür gab es aber erste, sehr vage, inhaltliche Hinweise: Die Spiele werden sich grob an den Filmvorlagen orientieren, aber eigene Geschichten erzählen. Der erste Star-Wars-Film aus dem Hause Disney soll die Geschichte der klassischen Saga weitererzählen und 2015 in die Kinos kommen.
Die ersten Reaktionen auf den EA-Deal sind allerdings eher verhalten, trotz der prominenten Namen, die als Entwickler genannt werden. EA hat in der Gamer-Szene keinen besonders guten Ruf: Dem Publisher wird immer wieder mangelnde Kreativität, Ignoranz gegenüber den Spielern und ihrer Wünsche sowie ein allzu starker Fokus auf den Umsatz vorgeworfen. Ein Fiasko wie der SimCity-Launch hilft da auch nicht weiter.
Kein Vertrauen in EA
Kurz gesagt: Die Gamer vertrauen EA nicht, ein gutes Star-Wars-Spiel zu produzieren. Dabei wird oft sehr bewusst getrennt zwischen den einzelnen Studios, die alle einen guten Ruf genießen, und EA. Gerade Bioware, die mit Mass Effect eine beeindruckende Games-Serie vorgelegt haben und mit dem MMO Knights of the Old Republic schon Erfahrung im Bereich Star Wars vorweisen können, wird durchaus zugetraut, ein gutes oder sogar hervorragendes Spiel zu entwickeln.
Doch es liegt immer ein Schatten über dieser Hoffnung – dass EA Vorgaben durchdrückt, die am Ende auch den Spielspaß ruinieren. Wie sich das alles entwickelt, sehen wir 2014. Möge die Macht mit EA und den Studios sein.
Bild: Electronic Arts