Der Google Reader ist noch gar nicht beerdigt, da bringt sich die Konkurrenz schon in Stellung. Mit dabei sind vor allem Feedly und Digg, die mit Umfragen herausfinden wollen, welche Funktionen den Usern am Wichtigsten sind.
80 Prozent teilen Nachrichten per E-Mail
Interessant sind dabei vor allem zwei Erkenntnisse: 80 Prozent der Teilnehmer der Digg-Umfrage geben an, dass sie Nachrichten per E-Mail teilen – Facebook und Twitter liegen bei jeweils 50 Prozent gefolgt von Google+ mit knapp 40 Prozent.
Es scheint also, als ob die Zeiten der E-Mail wohl noch nicht ganz gezählt sind, denn User wollen zwar teilen, aber nicht unbedingt ihren Facebook- und Twitter-Feed verstopfen. Stattdessen möchte man Inhalte gerne gezielt mit ein paar Menschen teilen – Arbeitskollegen, besten Freunden, Gleichgesinnten, etc. – wofür die Circles auf Google+ ja eigentlich bestens geeignet werden, doch offensichtlich reicht die Option nicht jedem Nutzer.
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Mir geht es ähnlich: Hin und wieder möchte man eine bestimmte Person von einem bestimmen Artikel wissen lassen und mit ihm oder ihr darüber diskutieren. Während ich von Menschen außerhalb der sozialen Medien entsprechende Links per Mail bekomme, nutze ich zum Weiterleiten häufig eine private Facebook-Nachricht.
Teilen, aber bitte privat
Ideal ist das allerdings auch nicht, schließlich ist man nicht mit jedem befreundet, und mit manchen will man auch gar nicht auf Facebook verbunden sein.
Die Ergebnisse sollten nicht überbewertet werden, aber mir scheint es, als ob das öffentliche Teilen von Alles und Jedem immer mehr seinen Reiz verliert. Stattdessen würden sich die User auch bei Feedly freuen, Artikel mit entsprechenden Zirkeln zu teilen und gemeinsam darüber zu diskutieren.
So wirklich eignet sich die E-Mail dazu aber auch nicht – es bietet sich also an, dass sich Feedly und Digg etwas Schlaues überlegen, ob und wie man die beiden Bedürfnisse miteinander kombinieren kann.
40 Prozent würden für RSS-Reader zahlen
Auch interessant ist, dass 40 Prozent der Digg-User bereit wären, für einen entsprechenden Dienst sogar in die Tasche zu greifen. Der Firma scheint das zu gefallen, denn auch wenn noch nicht klar ist, wo sich der Preis bewegen würde, will man den User gern als zahlenden Kunden und nicht als Produkt begreifen, das gegen Werbe-Dollars verkauft wird. Wäre es nicht schön, wenn mehr Unternehmen so denken würden?
Beispiel Facebook: Im Jahr verdient Mark Zuckerberg im Schnitt 5,32 Dollar pro User und geht dabei häufig an die Grenze des Datenschutzes und der Privatsphäre seiner Mitglieder. Auch wenn das vermutlich nicht passieren wird – ich könnte mir gut vorstellen, dass der ein oder andere User gerne 5-10 Dollar respektive Euro im Jahr für eine werbefreie Facebook-Version zahlen würde. Aber zurück zu Digg.
Kommt Digg als Freemium-Version?
Denn im Gegensetz zu Facebook deuten hier die Zeichen auf einen Bezahldienst hin. Da man aber wohl ungerne auf 60 Prozent der User verzichten möchte und Menschen in solchen Befragungen häufig ihre Zahlungsbereitschaft überschätzen, ist es durchaus möglich, dass Digg auf ein Freemium-Modell setzt.
Ich persönlich bin ein großer Freund von diesem Modell, denn man sichert sich beide Zielgruppen und stellt auch noch beide zufrieden – die einen über den nicht vorhandenen Preis, die anderen über Werbefreiheit oder Premium-Funktionen. Im Juni will Digg seine Beta-Version freischalten – spätestens dann gibt es wohl Klarheit.