Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Dies gilt auch und insbesondere für den Protest gegen die Drosselungspläne der Deutschen Telekom – mittlerweile besser bekannt als #Drosselkom. Selten hat es ein deutsches Unternehmen schneller geschafft, Ruf und Image grundlegender zu ramponieren.
Das Netz reagiert mit Wut und Empörung, schüttet aber auch kübelweise Spott und Häme über den Bonnern aus. Längst gesellt sich zum Shitstorm auch ein Skitstorm*. Viele der kleinen und großen Kunstwerke verschwinden allerdings leider allzu schnell wieder in den Tiefen des Webs. Daher kommt hier unser persönliches Best of #Drossel-Satire – Ergänzungen in den Kommentaren ausdrücklich erwünscht.
Think positive and smile
Denn seien wir doch ehrlich: Man muss das Ganze auch einmal positiv sehen. Die Telekom leistet schließlich einen unschätzbaren Beitrag zur Entschleunigung des Alltags. Weniger Hektik und Stress, dafür mehr Muße für die wichtigen Dinge:
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Nehmen sie sich mehr zeit für Streams und Downloads. Gratis ab Mai! #Drosselkom #Telekom (via Anonymous) twitter.com/Herr_Raffnix/s…
— Jaimie Grund (@Herr_Raffnix) 24. April 2013
Zudem ist das Gemecker wirklich unfair. Der Postillon leistet glücklicherweise wichtige Aufklärungsarbeit. Denn was wir von Öl und Kohle längst kennen, gilt eben auch hier:
Telekom: Deutschlands Internetvorräte sind ohne Drosselung bis 2016 erschöpft … der-postillon.com/2013/04/teleko… #drosselkom
— Der Postillon (@Der_Postillon) 24. April 2013
Und hat eigentlich schon einmal irgendjemand der ganzen Miesmacher an die Umwelt gedacht? Eben.
Warum denkt niemand an die Umwelt? Weniger Internet bedeutet weniger Stromverbrauch. Telekom ist grün! #Drosselkom #Grüne Weniger Atomkraft
— Tilo Traub (@Tilo_Traub) 24. April 2013
In einigen Gegenden Deutschlands sind die versprochenen 384 (nicht nur 364 – das wäre doch auch lächerlich) Kbit/s darüber hinaus ein echter Fortschritt. Die Telekom fördert mit ihrer Drosselung somit ganz nebenbei den Breitbandausbau. Der Dank der Landbevölkerung ist ihr sicher:
Scheiße, wie krieg ich mit meinem langsamen DSL-Anschluss die 75GB von der #Drosselkom voll? Damit ich die 364kbit/s endlich auch habe.
— Heike (@lieselm) 23. April 2013
Bis es soweit ist, werden andere Unternehmen endlich auf die kleine Minderheit von Menschen aufmerksam gemacht, die bisher unter extrem langsamen Internetverbindungen leiden und bieten endlich praktikable Lösungen an:
Neue Telekom-Tarife: YouTube reagiert. //@deutschetelekom twitter.com/tr4nt0r/status…
— Tr4nt0r Unchained (@tr4nt0r) 23. April 2013
Des weiteren hat die nervige Update-Flut endlich ein Ende – früher ging’s doch schließlich auch ohne:
Das Tolle an #Drosselkom: Software-Updates kann man sich künftig sparen, da jedes Update länger dauert, als die Version aktuell bleibt!
— Moritz (@W0lf002) 26. April 2013
Außerdem: Andere machen es doch ebenfalls. Aber da sagt wieder keiner was:
Aha, DHL drosselt also auch. Wenn ich bei Amazon 10 Dinge bestelle, kommen die an unterschiedlichen Tagen an. Verrat. #Drosselkom
— Groucho Murks (@TweetingGroucho) 25. April 2013
Aber überrascht tun. Typisch.
Das @-Zeichen heißt auf italienisch chiocciola = Schnecke. Die haben wohl was geahnt. #drosselkom
— Elke (@Privatiesse) 25. April 2013
Dabei kann man sich das Drosseln doch auch zum Vorbild nehmen:
@basicthinking habe noch was…. Für die Telekom! #dsldrossel #telekom twitter.com/xyzettgraphix/…
— xyzettgraphix. (@xyzettgraphix) 25. April 2013
Eine Übersicht zu den neuen Telekom-Tarifen hat übrigens Ex-BASIC-thinking-Blogger André Vatter auf seinem Blog geleakt. Alles nur halb so schlimm: Alle weiteren Fragen zum Thema beantwortet das Social-Media-Team der #Drosselkom über Twitter: Tweets von @drosselkom
Oder ihr wendet euch vertrauensvoll an Google Plus:
#Google+ hat die Antwort auf alles. #drosselkom twitter.com/MasterOtenko/s…
— Gerjet the walrus (@MasterOtenko) 24. April 2013
Für den Anfang helfen vielleicht aber schon die neuen Telekom-Spots, um mehr Klarheit zu erlangen:
Noch Fragen?
Bild: NEXT Berlin / Flickr (CC BY 2.0)