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Haben die da Empfang? Die NASA schießt drei Smartphone-Satelliten in den Orbit

Thorsten Nötges
Aktualisiert: 25. April 2013
von Thorsten Nötges
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Dass Smartphones auch nichts anderes als kleine Computer sind, ist uns allen klar. Aber handybestückte Satelliten? Seit Sonntagabend hat die NASA drei neue Satelliten im Orbit. Soweit nichts besonderes. Eigentlich. Denn diese sind jeweils mit Android-Telefonen ausgerüstet – dem von HTC gebauten Google Nexus One, um genau zu sein.

screenshot-phonesat

Die Smartphones übernehmen dabei nicht nur die Funktionen von Bordcomputer und Sensoren, sondern macht auch Fotos von der Erde. Die drei Satelliten, genannt Alexander, Graham und Bell, wurden mit der ersten kommerziellen Trägerrakete Antares in den Orbit gebracht. Jeder von ihnen ist ungefähr so groß wie ein Kaffeebecher, und mit einem Gewicht von etwa 1,5 Kilogramm gelten sie als Nanosatelliten.

Handys im Weltall

Die NASA will herausfinden, ob handelsübliche Smartphones als Bordelektronik eines funktionsfähigen Satelliten eingesetzt werden können. „Smartphones haben eine große Zahl potentieller Fähigkeiten für kleine, kostengünstige, leistungsfähige Satelliten, zur Erforschung der Atmosphäre, der Erde, für Kommunikationszwecke oder andere weltall-basierte Anwendungen. Vielleicht öffnen sie sogar das Tor zu einer neuen Generation kommerzieller, akademischer oder ziviler Weltall-Nutzung“, jubilierte die NASA. Ist ein beliebiges Smartphone, frisch aus dem Regal genommen, also dazu fähig, einen Satelliten zu steuern?

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Ganz ohne Modifikationen natürlich nicht, aber der Aufwand ist relativ gering, genau wie die Kosten. Pro so genanntem „PhoneSat“ wurden zwischen 3.500 und 7.000 Dollar ausgegeben – Peanuts im Vergleich zu der schlappen Million, die sonst für einen Satelliten fällig ist. Dabei wurde an den Smartphones trotzdem ein wenig gebastelt. Mit einer externen Lithium-Ionen-Batterie funktionieren sie über die geplante Laufzeit von zwei Wochen. Der Sender wurde verstärkt, um die Kommunikation mit der Erde zu ermöglichen. Anrufen oder simsen ist leider nicht mehr möglich – die Telefon- und SMS-Funktionen wurden deaktiviert.

Senden und Empfangen

Aber der Kontakt zur Erde besteht, und die Behörde setzt auf Hilfe von begeisterten Amateuren. Die Satelliten senden knapp alle 30 Sekunden Datenpakete in Richtung Erde, die von Amateurfunkern empfangen und dekodiert werden können. Dabei handelt es sich um Tonaufnahmen, Statusmeldungen des Satelliten und Bilder vom Telefon, die am Ende der Mission zu einem großen Foto zusammengefügt werden.

Auf der Seite der PhoneSats kann der Stand der Operation eingesehen und miterlebt werden. Neben der aktuellen Position der Satelliten (jetzt gerade sind sie über dem Pazifik auf dem Weg nach Mittelamerika) sind dort auch die bereits empfangenen Pakete aufgelistet. Wer sich beteiligen möchte, kann sich anmelden und dort eigene empfangene Daten posten.

Bild: Screenshot / phonesat.org

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Thorsten Noetges ist Nerd, Gamer,und seit 1995 im Internet zu Hause. Er hat von 2013 bis 2014 über 100 Artikel auf BASIC thinking veröffentlicht.
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