So ein bisschen habe ich mich heute in die Kindheit zurückversetzt gefühlt. Zurück in jene Zeit, als mit Schäufelchen und Eimerchen im heimischen Garten große Sandburgen gebaut und in Mamas Blumenbeet tiefe Gräben gezogen wurden. Denn ich hatte die Freude, ein neues Outdoor-Handy auf die Probe stellen zu dürfen: das Samsung Galaxy Xcover 2. Schon dem Foto oben könnt ihr entnehmen, dass das Telefon nicht einem typischen Smartphone-Test unterzogen wurde, sondern einer härteren Belastungsprobe standhalten musste. Und so viel sei an dieser Stelle schon einmal vorab verraten: das Gerät funktioniert noch immer!
Doch bevor wir einen näheren Blick auf das Telefon legen, lasst mich zunächst ein paar allgemeine Fakten zu dem Smartphone nennen:
- 4 Zoll großes TFT-Display
- 800 x 480 Pixel Auflösung
- Android 4.1.2 inkl. angepasster TouchWiz-Oberfläche von Samsung
- WLAN (nur 2,4 GHz; keine 5 GHz-Unterstützung)
- HSDPA mit max. 14,4 Mbit/s im Download
- kein LTE
- kein NFC
- UKW-Radio (allerdings ohne RDS)
- GPS-Empfänger
- Dual-Core-Prozessor mit 1 Gigahertz Taktrate
- 1 Gigabyte Arbeitsspeicher
- 4 Gigabyte Gerätespeicher (nur 850 Megabyte (!) zur freien Verfügung)
- Speicher per MicroSD um bis zu 32 Gigabyte erweiterbar
- 5 Megapixel Hauptkamera; VGA-Frontkamera
- 131 x 68 x12 Millimeter bei 149 Gramm Gewicht
Wie ihr sehen könnt, hat Samsung dem Xcover 2 keine Spitzenfeatures spendiert, aber das ist bei einem Outdoor-Handy auch nicht notwendig. Denn wer sich ein Gerät wie das Xcover 2 zulegt, erwartet vor allem, dass es mit einer harten Schale geliefert wird, die das Innere vor Staub, Dreck und Wasser schützen kann. Und genau deswegen habe ich Samsungs jüngstes Outdoor-Telefon direkt in eine Tüte mit feinem Sand gesteckt, ein paar mal hin und her geschüttelt und geschaut, was passiert.
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Das Ergebnis: Zu meiner Überraschung hat das Display keinerlei Schaden genommen. Nicht der Hauch eines Kratzers ist nach dem Sandbad auf dem Display zu erkennen gewesen. Dafür haben sich die Sandkörner in den Freiräumen zwischen den mechanischen (nicht beleuchteten!) Menütasten eingenistet, beeinträchtigen die Bedienung abgesehen von etwas Knarzen jedoch nicht. Und: Ein bisschen Klopfen hier, ein bisschen Pusten da, im Zweifel noch ein kurzes Wasserbad und das Telefon sieht quasi aus wie neu.
Im ersten Moment etwas verwundert bin ich dann aber gewesen, als ich nach dem Sandbad die Akkuabdeckung vom Telefon abgenommen habe. Denn wie ihr auf dem nachfolgenden Foto sehen könnt, haben es die feinen Sandkörner in ihrer widerspenstigen Art sehr wohl geschafft, einen Weg unter die Akkuabdeckung zu finden. Sollte das nicht eigentlich verhindert werden?
Die Antwort lautet: ja! Und wenn man genau hinsieht, ist auch überhaupt nichts passiert, was einem Nutzer Sorgen bereiten sollte. Denn der eigentlich kritische Bereich rund um den Akku mit seinen vielen Kontakten wird noch einmal gesondert geschützt und bis hier hat es kein Sandkorn geschafft. Insofern bleibt als erstes Zwischenfazit nicht weniger als ein „alles gut!“.
Wasser raus!
Aber übersteht das Telefon nach dem Sand- auch ein Wasserbad? Bis zu 30 Minuten soll das Telefon in maximal einem Meter Wassertiefe überleben können. Das garantiert zumindest die IP67-Zertifizierung. Im Rahmen eures nächsten Tauchausflugs sollte euch das Galaxy Xcover 2 also nicht begleiten, einen Sturz in den Bachlauf oder in die Badewanne müsste es aber problemlos überstehen.
Und tatsächlich: Das Telefon lässt sich nicht nur direkt unter Wasser noch problemlos bedienen, sondern auch nach einem fünfminütigen Wasserbad konnten wir keinerlei Probleme feststellen. Zwar bahnt sich nach dem Sand auch das Wasser seinen Weg bis unter die Akkuabdeckung, ein Gummiring unter der Coverschale verhindert aber, dass Flüssigkeiten die Akkukontakte und andere Öffnungen erreichen können. Und auch der Lautsprecher des Smartphones funktioniert nach der Tauchfahrt ohne Einschränkungen. Test bestanden!
Ein paar Worte möchte ich an dieser Stelle auch über das generelle Handling verlieren. Dass ein Outdoor-Telefon gut in der Hand liegen sollte, ist selbstverständlich. Genau deswegen haben die Samsung-Designer dem Xcover 2 eine geriffelte Rückseite spendiert, die für eine ordentliche Griffigkeit sorgt. Nachteil: Schmutzpartikel können sich aufgrund der Riffelung deutlich einfach absetzen als auf glatten Oberflächen. Da dem Telefon aber jederzeit eine kleine Dusche gegönnt werden kann, ist das kein größeres Problem.
Generell gilt: alle Anschlüsse des Telefons – sei es die USB-Schnittstelle oder der Kopfhörereingang – sind durch spezielle Verschlüsse mit einem Gummipfropfen vor eindringendem Staub und Wasser geschützt. Das gilt übrigens nicht für die Oberflächen um die Anschlüsse herum, sondern tatsächlich nur für die wirklich kritischen Bereiche.
Ohne physische Tasten kommt auch das Xcover 2 nicht aus. Während an der linken Seite nur eine Lautstärke-Wippe zu finden ist, wurde rechts neben einer Power-Taste auch – und das ist erfreulich – eine separate Kamerataste verbaut. Sie startet den Kameramodus nicht nur, sondern dient auch als Auslöser. Ein Autofokus sorgt dafür, dass das Bild vor der eigentlichen Aufnahme noch einmal scharf gestellt wird. Wer manuell eingreifen möchte, kann per Touchfokus spezielle Bildausschnitte in den Fotomittelpunkt rücken.
Die Bildqualität ist mit viel Wohlwollen als in Ordnung einzustufen. Die 5-Megapixel-Linse macht bei guten Lichtverhältnissen passable Aufnahmen, die aber häufig nicht richtig belichtet und zum Teil sogar unscharf wirken. Je schlechter die Lichtverhältnisse ausfallen, desto deutlicher wird zudem ein Bildrauschen sichtbar. Im Videomodus sind HD-Aufnahmen (720p) möglich, es wird aber kein Full HD (1.080p) unterstützt.
Ebenfalls kein großer Wurf ist das Display. Und hier kommen wir zu einem Punkt, bei dem Samsung in meinen Augen schlicht und ergreifend versagt hat. Bei der durchschnittlichen Auflösung von 800 x 480 Pixeln bin ich noch der Meinung, dass ein Outdoor-Telefon völlig ausreichend ausgestattet ist. Was ich aber nicht begreife, ist die Tatsache, dass es an einem Helligkeitssensor mangelt und dass der Bildschirm unter freiem Himmel nicht nur sehr stark spiegelt, sondern auch überraschend anfällig für Fingerabdrücke ist. Samsung hat bei so vielen Smartphones schon bewiesen, dass man hervorragende Displays verbauen kann. Warum wird ausgerechnet bei einem Telefon, dass vorrangig in der freien Natur verwendet wird, an diesem Punkt gespart? Nicht nachvollziehbar!
Fazit: Tauglich für den Outdoor-Einsatz
Auch wenn das Display nicht überzeugen kann und die Performance bei einem normalen Smartphone als eher mäßig zu bewerten wäre, darf eines nicht vergessen werden: das Xcover 2 ist ein Outdoor-Telefon, das vor allem durch Widerstandsfähigkeit überzeugen soll. Und genau das gelingt. Fast zwei Wochen hat mich das Galaxy Xcover im Alltag begleitet und auch wenn es natürlich mit aktuellen Highend-Geräten nicht mithalten kann, hat es mich nie enttäuscht. Etwas nervig sind zum Teil die mechanischen Menütasten, die anders als die heutzutage üblichen Sensortasten weit weniger zügig reagieren.
Klar, das markante Design wird nicht jedermanns Geschmack treffen, am Ende ist aber wichtig, dass ein Outdoor-Telefon auch mal zu Boden fallen darf, ohne Schaden zu nehmen. Beim Xcover 2 sind die Voraussetzungen dafür gegeben. Trotzdem würde ich es nicht zu häufig fallen lassen, denn die Kanten des Polycarbonat-Gehäuses sind nicht geschützt und ich wage mal die Prognose, dass die Farbe dort bei unsachgemäßer Nutzung mit der Zeit absplittern wird.
Bleibt natürlich noch eine Frage: Was kostet das Telefon überhaupt? Im Online-Fachhandel wird es Stand heute für knapp 245 Euro angeboten. Sicher kein Schnäppchen. Amazon-Kunden können es ohne zusätzliche Versandkosten ab knapp 255 Euro in Grau und ab 259 Euro in Rot kaufen.
Update 22. April: Hoppla, da rostet’s!
Kleiner Nachtrag: als ich mein Testgerät heute an Samsung zurückschicken wollte, musste ich natürlich meine SIM-Karte aus dem Gerät nehmen. Und was musste ich da entdecken? Eine der kleinen Schrauben unter der Akku-Abdeckung hat tatsächlich angefangen, zu rosten! Trocknet euer Outdoor-Telefon also lieber immer gut ab, wenn es euch mal ins Wasser fallen sollte.