Das Internet Archive dürfte fast jeder kennen. Mit der Wayback Machine kann man einen Blick in frühere Zeiten des Internets werfen. Es gibt alles, was das Herz begehrt: Mengen von kostenlosen (und legalen!) Videos, Filmen und Fernsehsendungen, Tonaufnahmen von alten Radiosendungen bis hin zu Konzertmitschnitten. In jeder Form: Websites, Bücher, Video oder Audio.
„Tja, da sind wir. Und jetzt?“
Seit wenigen Tagen ist eine neue Sammlung zugänglich: Das „Archive of Historical Computer Software“, also eine Art Software-Museum, ist still und leise geöffnet worden. Dabei ist Jason Scott die Begeisterung und der Stolz deutlich anzumerken. In seinem Blogposting zur Eröffnung schreibt er: “Das Internet Archive ist die größte Sammlung historischer Software weltweit.“ Dass es irgendwo eine größere gibt, zweifelt er offen an.
Tatsächlich dürfte dies auch kaum möglich sein. Scott spricht von Terabytes (!) an Software, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Initiativen wie TOSEC (The Old School Emulation Center), Demu (die die Abteilung klassische PC-Spiele betreuen) und Privatpersonen gesammelt oder von FTP-Servern, Billboards, Shareware-CDs oder Disketten gesichert wurden. Zur Illustration: Allein die Amiga-Kategorie des TOSEC-Archivs umfasst mehr als 30 Gigabyte.
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Außerdem bietet das Internet Archive zehntausende Ausgaben vorwiegend amerikanischer Computerzeitschriften, Newsletter, Computerbücher und Gebrauchsanweisungen: „Mit all diesem Material – und es kommt noch viel mehr – ermöglicht das Internet Archive den Zugriff auf die größte Sammlung zur Computergeschichte und Software der Welt, ohne Ausnahme. Ohne Ausnahme.“
„Seid ihr bereit? Seid ihr dabei?“
Doch genau da liegt das größte Problem des Archivs. So unterhaltsam das Blättern in den Kategorien auch ist: Was bringt einem die größte Sammlung, wenn man nichts darin findet? Auch Scott sieht hier den Schwachpunkt. Ohne Metadaten, ohne Inhaltsangaben oder Kommentare stehe das Software-Archive noch am Anfang. Doch das Bereitstellen des Archivs ist für ihn nur der erste Schritt, dem er die größte Priorität zugewiesen hat.
Für die Indizierung und Katalogisierung, für das Auffinden der Nadeln in dem riesigen Heuhaufen aus Software setzt er auf die Nutzer, die Kultur, die Welt: „Wo seid ihr? Wo sind die Studenten der Computergeschichte, die Primärquellen suchen, um ihre Arbeiten zu schreiben? Wo sind die Blogger und Essayisten, die Einschätzungen historischer Ereignisse erarbeiten, um das Heute in Kontext zu setzen? Wo sind die Menschen, die dämliche Softwarepatente, die so viel Innovation zerstört haben, auseinandernehmen?“
Jason Scott ist einer der Menschen, die von ihrer Arbeit begeistert sind, die darin aufgehen und auch andere davon begeistern wollen. Für ihn ist die Zukunft, die er sich immer erhofft hat, jetzt ein Stück weit Realität geworden: „Das ist es, Leute. Das ist die ideale Welt, von der immer geflüstert wurde, über die gesprochen wurde, die so lange Zeit geplant wurde. Sie ist da.“ Jetzt muss einer den nächsten Schritt machen. Wir sind gespannt.