Googles Superbrille ist noch gar nicht auf dem Markt, da kündigt eine hochkarätige Troika an, App-Entwickler für Google Glass zu unterstützen.
Google Ventures, Andreessen Horowitz und Kleiner Perkins bilden Glass Collective
Gemeinsam mit Andreessen Horowitz und Kleiner Perkins baut Google Ventures man eine Art Investment-Fonds auf, der jungen App-Entwicklern zugute kommen soll. Klar ist: Die drei Namen bringen ganz schönes Gewicht mit sich.
Während Google Ventures der Investment-Arm des Suchmaschinenkonzerns ist, hat Andreessen Horowitz in Größen wie Twitter, Airbnb und Foursquare investiert. Kleiner Perkins hingegen gilt als größter und etablierter Venture-Capitalist, der das Who is Who der Tech-Branche finanziert hat, darunter unter anderem Google, Amazon, AOL, Electronic Arts, Netscape und Sun Microsystems.
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Zwar haben die drei schon häufiger gemeinsame Sache gemacht und Startups finanziert, doch als PR-Meldung und Qualitätsprädikat taugen die Namen durchaus. Und so reiht sich die jüngste Ankündigung in eine Reihe von äußerst smarten Marketing-Aktionen ein – allen voran der jüngste Wettbewerb „If I had Glass“.
If I Had Glass – die wohl effektivste Kampagne seit langem
Per Google Plus und Twitter-Hashtag konnten sich Hinz und Kunz mit einem kreativen Post um eine erste Ausgabe der Brille bewerben – mediale Aufmerksamkeit war dem Suchmaschinenkonzern gewiss. Unter den ausgewählten Gewinnern finden sich zahlreiche Promis und User mit vielen Followern, die somit gleichzeitig als wandelnde Litfaßsäule Werbung für das Nasenfahrrad sind und ihren Freunden und Followern die Sehhilfe wohl gerne schmackhaft machen werden – Influencer Marketing par excellence.
Hinzu kommt, dass Google, von den Produktionskosten der Videos und Kampagnen mal abgesehen, soweit ich weiß noch nicht einen Dollar für klassische Werbung für Glass ausgegeben hat. Braucht es auch nicht, denn das erste Video „Project Glass: One day“ hat auch ohne Werbe-Spots 20 Millionen Views erreicht; von der Presse im letzten Jahr mal ganz abgesehen. Sieht man von kleineren Ungereimtheiten bei der Auswahl der „If I Had Glass“-Gewinner ab, ist die Kampagne rund um Google Glass mit das Beste und Effektivste was ich seit langem gesehen habe.
Anwendungsmöglichkeiten von Google Glass sollen erweitert werden
Doch zurück zum neu gegründeten Fond: Um in den Genuss der Unterstützung der drei Investoren zu kommen, sollte man sich wie üblich mit einem Business Plan bewerben. Der Fokus der Glass Collective liegt dabei sowohl auf Hard- als auch Software und zielt darauf ab, die Anwendungsmöglichkeiten von Glass zu erweitern.
Während Andreessen sich zum Beispiel ein „Live Zombie-Spiel“ vorstellen könne, denkt Google-Gründer Sergej Brin an Einsätze als GoPro-Sportkamera. Investoren von Kleiner Perkins hingegen haben Bildung und Forschung im Sinn, beispielsweise wenn Wissenschaftler bei Experimenten beide Hände benötigen.
Twitter und New York Times arbeiten an Glass-Apps
John Doerr, Manager bei Kleiner Perkins, gab im Zuge der Fond-Ankündigung auch bekannt, dass Twitter, Path, Evernote und die New York Times bereits an Anwendungen für Google Glass arbeiten würden.
Es bleibt spannend zu sehen, wie Google Glass von der Öffentlichkeit angenommen wird, sobald die Brille tatsächlich verfügbar ist – die ersten Gewinner des Google-Wettbewerbs sollen Google Glass jedenfalls innerhalb des nächsten Monats erhalten.
Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass die visionäre Brille auch dank des intelligenten Marketings zum Trendobjekt wird. Ob es auch für den Massenmarkt reicht, wird sich allerdings noch zeigen müssen.
Bild: Google