Achja, was machen eigentlich unsere Freunde bei den VZ-Netzwerken aka poolworks?! Das hab‘ ich mich tatsächlich erst letzte Woche gefragt, nachdem still und heimlich ein neues Projekt mit VZ-Siegel an den Start gegangen war. Zwar gab es einen kurzen Artikel bei bild.de, Pressemitteilungen oder ähnliches hingegen Fehlanzeige. Falls es euch daher entgangen sein sollte: Es heißt „VZ-Fotobuch“ beziehungsweise bilderVZ, erinnert optisch (und das ist bestimmt nur ein blöder Zufall, da bin ich sicher) an Pinterest und soll die VZ-Netzwerke um eine tolle neue Anwendung bereichern.
Überraschend? Aber nein!
Wie das genau gehen soll – das habe ich poolworks letzte Woche per E-Mail gefragt, und bisher keine Antwort bekommen. Seit heute bin ich um eine Erklärung reicher, warum: Offenbar befindet sich dort einiges, wenn nicht sogar alles, in Auflösung. Indizien gab es ja schon länger. Zur Erinnerung: Mitte letzten Jahres schaffte es Holtzbrink endlich, die absaufenden VZ-Netzwerke loszuwerden zu verkaufen.
Zuvor erfolgte die Umbenennung in Poolworks mit großen Plänen für SchülerVZ, das ab dem vierten Quartal 2012 zu IDPOOL werden sollte. Damals hieß es, man wolle das aktuelle Jahr nutzen, um einen Befreiungsschlag für VZ umzusetzen. Bis heute ist das der letzte Eintrag auf dem poolworks blog. Das allein spricht schon Bände. Die Kernaussage hat sich aber bewahrheitet – wenn mit Sicherheit auch anders als geplant. Man hat sich befreit. Der erste Sandsack mit Aufschrift SchülerVZ trudelt nun Richtung Boden. Der Ballon bleibt aber im Sinkflug.
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Ansonsten passt der plötzliche Abgang zum Rest des Dramas um die einst so erfolgreichen VZ-Netzwerke, die mittlerweile wohl nur noch für Aprilscherze gut sind, sonst aber niemanden mehr interessieren. Und genau das dürfte es sein, was nun das Ende von SchülerVZ besiegelt hat. Offline geht die Website am 30. April, bis dahin müssen die Nutzer ihre Daten gesichert haben, ansonsten sind diese „unwiederbringlich“ verloren.
Der Rest hat Gnadenfrist
Viele Profile dürften aber ohnehin seit langem verwaist sein. Zuletzt sollen auf SchülerVZ nur noch rund 200.000 Nutzer unterwegs gewesen sein. In Zeiten, in denen sogar Facebook die Jugend wegläuft, kann man nur noch sagen: Es ist überfällig. Dazu reicht auch ein Blick auf die Gesamtentwicklung der VZ-Netzwerke, die Statista in einer schönen Grafik veranschaulicht hat. Diese reicht allerdings nur bis Dezember 2012 – seitdem werden die Sozialen Verzeichnisse von der IVW nicht mehr gemessen.
Für die übrigen Plattformen, studiVZ und meinVZ, wirft das natürlich ebenfalls Fragen auf. Ironischerweise hatte poolworks ausgerechnet für diese beiden Portale ursprünglich nur ein – euphemistisch ausgedrückt – vages Zukunftskonzept, bei dem Ende 2012 „neue Optionen“ geprüft werden sollten, während für SchülerVZ mit IDPOOL eine feste Strategie existierte. Insofern bewundere ich jeden um seine Risikobereitschaft, der nun darauf wettet, dass der VZ-Rest bis Jahresende noch online ist – vielleicht gibt es ja einen zweiten Frühling als Satire-Plattform oder Online-Rollenspiel, Stichwort FakeVZ. Ich werfe mein Geld aber lieber zum Fenster raus.
Bild: Screenshot; Grafik: Statista