Eines muss man Samsung ja lassen: sie wissen, was es heißt, ein richtig gutes Event zu zelebrieren. Statt eine langweilige One-Man-Show abzuspulen, hat es sich der südkoreanische Elektronikkonzern nicht nehmen lassen, in der New Yorker „Radio City Music Hall“ das nagelneue Samsung Galaxy S4 auf eine erfrischend andere Art vorzustellen: in Form eines ausgefallenen Theaterstücks in mehreren Akten. Ganz ehrlich, das hatte Stil und wurde vor allem auch der ausgewählten Event-Location mit rund 5.000 Live-Zuschauern gerecht. Bravo, das hat Spaß gemacht und war eine echt großartige Abwechslung zu anderen Launch-Events.
Samsung Galaxy S4 kommt ab Ende April
Doch zurück zu den Fakten: Seit ein paar Stunden wissen wir also, dass Samsungs neues Smartphone-Flaggschiff ab Ende April rund um den Erdball verfügbar sein wird. Ihr möchtet den Preis wissen? Sorry, kann ich euch noch nicht mit dienen. Samsung-Pressesprecherin Barbara Gehl sitzt gerade einen Meter links von mir und lässt sich in Sachen Konditionen nichts entlocken. Gemessen an den Spezifikationen können wir aber davon ausgehen, dass es im High-End-Segment angesiedelt sein wird und eher 600 als 400 Euro in der UVP kostet. Lassen wir uns mal überraschen, wie sich der Preis in den kommenden Wochen entwickeln wird.
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Schade ist, dass Samsung nicht den Mut hatte, das S4 mit einem neuen Design in den Handel zu bringen. Weiterhin ist das Telefon rundherum aus Plastik gefertigt und fühlt sich mit einer sehr glatten Rückseite zwar nicht unbedingt billig an, aber es fehlt einfach der Wow-Effekt, der mich zuletzt beim HTC One überraschen konnte. Ich muss gestehen, dass ich da durchaus ein bisschen mehr erwartet habe.
Überraschend ist für mich hingegen die Erkenntnis, dass sich das Telefon trotz 5 Zoll großem Touchscreen – das sind noch einmal 0,2 Zoll mehr als beim Galaxy S3 – noch recht gut bedienen lässt. Und: es wiegt gerade einmal 130 Gramm. Das ist für ein Smartphone dieser Größe vergleichsweise wenig. Man kann das S4 fast schon als Fliegengewicht bezeichnen. Keine Patzer leistet sich Samsung einmal mehr bei der Verarbeitung. Einziges kleines Manko, dass ich während eines ersten Hands on feststellen konnte: die Kameralinse ragt auf der Rückseite minimal aus dem 7,9 Millimeter dicken Gehäuse heraus. Wird das Smartphone auf den Tisch gelegt, rutscht es also stets auf dem Linsen-Schutzglas herum.
Kamera mit vielen Extras – aber nicht alle sind wirklich notwendig
Blöd: Weiterhin fehlt es an einer separaten Kamera-Taste; als Auslöser dient unverändert das Display. Ob man eine Funktion braucht, bei der einem Foto auch eine Tonspur zugefügt werden kann… entscheidet selbst. Auch bin ich skeptisch, ob viele Nutzer durch Bildergalerien navigieren werden, indem sie einfach per „Air View“ über dem Display durch die Luft wischen, ohne es tatsächlich zu berühren. Überhaupt bin ich der Meinung, dass immer mehr Kamera-Funktionen die Bedienung eher komplizierter als einfacher machen. Rückbesinnung auf die Basics wäre durchaus sinnvoll, wie ich finde.
Schon deutlich interessanter ist, dass Haupt- und Frontkamera des S4 in Zukunft parallel genutzt werden können. Der Fotograf kann so zum Beispiel sich selbst in eine Aufnahme einbinden, bei Videotelefonaten über den ChatOn-Messenger werden Gespräche aus ganz anderen Perspektiven möglich. Falls nötig ist es möglich, unerwünschte Hintergründe aus Fotos zu entfernen. Gut gefällt mir auch die Funktionen, dass Videos automatisch unterbrechen, wenn der Blick das Display verlässt. Kehrt er auf den Bildschirm zurück, wird die Videowiedergabe automatisch fortgesetzt.
Endlich auf einen zeitgemäßen und vor allem übersichtlicheren Stand hat Samsung auch die Struktur der Hubs gebracht. Auf dem S4 können Spiele, Filme, Musik und E-Books gebündelt an einer Stelle gekauft und gesammelt werden. Die Zeiten vieler unterschiedlicher Hubs sind endlich vorbei. Weitere interessante Neuerungen: Das neue Samsung-Flaggschiff wird unter anderem auch Luftfeuchtigkeit und Temperatur messen können, über einen integrierten Infrarot-Sender lassen sich mit dem Smartphone auch Fernseher steuern. Und auch an einer umfangreichen Navigationslösung mit Sprachsteuerung und einer Übersetzungs-App, die zu Beginn neun Sprachen inklusive Deutsch unterstützen wird, fehlt es nicht.
Für alle Highspeed-Surfer unter euch sicherlich sehr interessant: das neue Galaxy S4 wird anders als das iPhone 5 sämtliche LTE-Frequenzbänder unterstützen, die man gewillt ist, zu nutzen. Sofern es die Netzinfrastruktur und der genutzte Tarif hergeben, sind Downloads mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde im Downstream möglich, im Upstream sind es bis zu 50 Mbit/s. Und wer auf WLAN zurückgreifen möchte, kann auch hier auf alle gängigen Standards zählen.
Fest steht für mich schon jetzt: Samsung wird auch vom S4 wieder mehrere Millionen Geräte verkaufen, denn das Telefon ist eine rundum gelungene Weiterentwicklung des S3. Manch ein Nutzer wird sich vielleicht darüber ärgern, dass die einhändige Bedienung aufgrund der immer größer werdenden Displaydiagonalen kontinuierlich schwieriger wird. Im Gegenzug wird man aber durch ein großartiges Multimedia-Feeling entschädigt.
Gerüchte? Ich mag sie einfach nicht!
Und gestattet mir noch eine Anmerkung zum Schluss: wieder einmal haben sich nicht alle der im Vorfeld geleakten Gerüchte bestätigt. Dass Abmessungen und Gewicht nicht ganz stimmten, ist dabei noch zu verschmerzen, dass aber von der vollmundig versprochenen und vermeintlich energiesparenden Green-Pholed-Technologie nichts zu sehen ist, sollte uns alle zumindest darüber nachdenken lassen, nicht alle Gerüchte einfach so nachzuplappern…