Dem Buchhandel ist Amazons Dominanz schon länger ein Dorn im Auge – insbesondere bei eBooks führt kaum ein Weg an Amazon vorbei. Um den Markt jedoch nicht völlig der Konkurrenz zu überlassen, bringen Thalia, Weltbild und Hugendubel gemeinsam mit Bertelsmann und der Deutschen Telekom einen eigenen beleuchteten eReader heraus. Insbesondere bei Thalia darf dieser Schritt überraschen, positionierte die Douglas-Tochter gegen Kindle Paperwhite und Co. doch bisher das Modell HD Frontlight des französischen Herstellers Bookeen.
Tolino Shine – Angriff auf Amazon und Kobo
Der Tolino Shine kostet 99 Euro und ist ab dem 7. März verfügbar. Er entspricht im weitesten Sinne dem Einsteiger-Modell des Kindle, hat ein 6 Zoll großes E-Ink-Display mit einer Auflösung von 1024×758 Pixeln bei 16 Graustufen und 4 GB internem Speicher, der per Micro-SD auf bis zu 32 GB erweiterbar ist. Unterstützt werden die Formate ePub, PDF und TXT, der Akku soll bis zu sieben Wochen halten. Technisch kann der E-Reader mit Kobo Glo oder Kindle Paperwhite schon einmal mithalten – allerdings ist man 30 Euro günstiger als die Konkurrenz.
Was mir allerdings besonders gut gefällt ist, dass man zum einen 25 GB Speicherplatz in der „TelekomCloud“ erhält und zum anderen einen kostenlosen Zugang zu den 11.000 Hotspots der Deutschen Telekom bekommt. Das ist auch nötig, da es den Tolino Shine nicht in einer 3G- oder LTE-Variante gibt. Zum Start weg sind mehr als 300.000 eBooks im integrierten eBook-Shop zu finden – der Kindle Store hingegen kommt nur auf 150.000 deutsche eBooks. Die über den Tolino gekauften Titel können auf bis zu fünf Geräten gelesen werden.
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Deutscher Markt für eReader soll weiter wachsen
Die beteiligten Unternehmen sind sich sicher, dass der Tolino ein Erfolg wird, denn der Markt für eBooks und eReader soll weiter wachsen. Laut dem Branchenverband BITKOM werden dieses Jahr bis zu 1,4 Millionen eReader in Deutschland verkauft.
Hinzu kommt, dass man erkannt hat, dass jeder Einzelne zu schwach ist, um es mit Amazon aufzunehmen. Zusammen aber formt man eine starke Allianz, die dem Online-Händler die Stirn bieten könnte. Dabei ist man auch gerne bereit, weitere Buchhändler als strategische Partner zu begrüßen.
Ein weiterer Vorteil des neuen eReaders ist, dass er auch vor Ort in den über 1.500 Filialen der beteiligten Partner gekauft werden kann – sprich, man kann das Gerät anfassen und vor dem Kauf erst einmal ausprobieren. Gerade bei noch skeptischen Buchliebhabern könnte sich das positiv auswirken.
Parallelen zu Barnes & Noble und dem Nook?
Der Schritt erinnert natürlich ein bisschen an den wenig erfolgreichen eReader der US-Buchkette Barnes & Noble. Insbesondere seit dem Erfolg der 7-Zoll-Tablets wie dem iPad Mini verliert der Nook an Marktanteil – die Zukunft des eReaders ist mehr als ungewiss. Doch im Gegensatz zu Barnes & Noble stehen beim Tolino mehrere Branchengrößen hinter dem Projekt – es ist nicht ausgeschlossen, dass sich auch weitere Buchhändler daran beteiligen.
Darüber hinaus hat man mit Bertelsmann und der Telekom zwei Schwergewichte an Bord, die auch ihre Kompetenzen außerhalb des Buchhandels in die Waagschale werfen können.
Amazon mit Vorwürfen konfrontiert
Und nicht zuletzt könnte es der Allianz gelingen, den Tolino als „deutsche Alternative“ zu positionieren. In Zeiten, wo sich Marktführer Amazon mehreren Vorwürfen von schlechten Arbeitsbedingungen bis hin zum Preisdiktat und einem Verfahren des Bundeskartellamtes ausgesetzt sieht, stehen die Chancen nicht unbedingt schlecht – zumal der Tolino Shine im Gegensatz zum Kindle das weit verbreitete ePub-Format unterstützt und nicht zwangsläufig an einen Shop gebunden ist.
Natürlich wird es nicht einfach gegen die Etablierten um Amazon oder Kobo zu bestehen – nicht zuletzt weil man etwas spät auf der eReader-Party erscheint und zunehmend auch gegen die Apples oder Androids antritt. Doch die Vorzeichen stehen gut, dass sich der Tolino Shine zumindest eine respektable Position auf dem deutschen Markt erarbeiten kann.
Bild: Tolino
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