Man kann Nokia mögen oder nicht. Dass der finnische Konzern aber Telefone bauen kann, die nicht nur schrill aussehen, sondern auch einiges unter der Haube zu bieten haben, ist unbestritten. Beim Lumia 920 wurde das schon eindrucksvoll bewiesen, jetzt hat Nokia mit dem Lumia 620 ein Gerät nachgeschoben, dass auch in der Mittelklasse für Aufsehen sorgen wird. Ja, ich bin mir da ziemlich sicher.
Luxus- vs. Mittelklasse
Und zwar nicht nur in Sachen Preis – mindestens rund 236 Euro werden für das Gerät im Online-Handel aktuell fällig -, sondern auch bei der Leistung. Denn soviel kann ich euch an dieser Stelle schon mal verraten: wer ein grundsolides Smartphone sucht und sich dabei auf Windows Phone 8 einlassen kann, ist mit dem Lumia 620 richtig gut versorgt. Ordentliche Performance bei einem Bildschirm, der ein Mittelding zwischen „zu groß“ und „zu klein“ darstellt und eine richtig hübsche Optik werden in einem Gerät kombiniert. Doch darum soll es an dieser Stelle gar nicht gehen. Vielmehr lassen wir heute mal Bilder sprechen.
Wenn wir mal die ganzen technischen Spezifikationen der beiden Smartphones ein bisschen außen vor lassen, wird schon auf den ersten Blick deutlich, dass die beiden Geräte nicht in einer Liga spielen. Einem 4,5 Zoll großen Display beim Lumia 920 steht ein 3,8 Zoll-Bildschirm beim Lumia 620 gegenüber. Und das hat Auswirkungen. Die Anzahl der darstellbaren Kachelzeilen fällt beim „kleinen“ Lumia zwar nicht nur geringer aus, die Kacheln selbst sind allerdings schmaler.
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Das allein ist aber gar nicht mal dramatisch. Kritischer ist schon eher, dass die einzelnen Tasten der virtuellen QWERTZ-Tastatur(en) beim Lumia 620 im Hoch- und Querformat logischerweise mitschrumpfen. Dadurch ist das Schreiben von Nachrichten (E-Mails, SMS, Whatsapp etc.) auf dem Lumia 920 deutlich angenehmer zu handhaben. Andererseits: mit einem Gewicht von 185 Gramm ist Nokias aktuelles Flaggschiff ein wahrlich dicker Brummer. Dass es auch leichter geht, beweisen die nur 127 Gramm des Lumia 620.
Deutliche Unterschiede tun sich auch im Design der beiden Telefone auf. Während das Lumia 920 mit seiner eckigen Form sehr markant um die Ecke kommt, macht das Lumia 620 mit seinen abgerundeten Kanten einen deutlich dezenteren Eindruck. Hinzu kommt: beim Lumia 620 kann das Gehäuse ausgetauscht und so auch der Akku auf Wunsch gewechselt werden. Insgesamt stehen sechs Farben zur Wahl und künftig wird es auch ein Cover geben, das das Smartphone vor Staub und Spritzwasser schützt. Die entsprechende Zertifizierung läuft derzeit noch. Sowohl Lumia 620 als auch Lumia 920 sind mit einer Front-Kamera für Videotelefonate ausgestattet.
Ebenfalls identisch: die linke Gehäuseseite kommt bei beiden Telefonen jungfräulich schlicht daher. Keine speziellen Tasten, keine Schnittstellen, nichts. Reines Polycarbonat ist an dieser Stelle an der Tagesordnung.
Ganz anders die rechte Flanke: hier hat Nokia all das untergebracht, was man abgesehen von den drei Sensortasten unter dem Bildschirm sonst noch so braucht, um die Smartphones zu bedienen. Mittig eine kleine Taste, um die Bildschirmsperre zu (de)aktivieren, darüber eine Wipptaste zur Regulierung der Lautstärke und auch eine separate Kamerataste fehlt bei beiden Telefonen nicht. Wer mit dem Smartphone gerne Fotos oder Videos aufnimmt, wird die Vorzüge der Kamerataste schnell zu schätzen wissen. Gerade auch, weil sie nur leicht nach unten gedrückt das Bild schärft.
Auf der Kopfseite hat Nokia nicht nur den Anschluss für einen Kopfhörer integriert, sondern beim Lumia 920 auch den Schacht für die SIM-Karte. Beim Lumia 620 fehlt er, da die SIM-Karte unter der Akkuabdeckung in das Gerät eingelegt wird. Beide Telefonate werden im Übrigen mit einer Micro-SIM betrieben.
Am unteren Ende ist bei beiden Telefonen der MicroUSB-Anschluss zu finden, der auch genutzt wird, um den Akku zu laden. Der (sehr kleine) Lautsprecher ist beim Lumia 620 auf die Rückseite gewandert.
Apropos Rückseite: Hier ist bei beiden Telefonen auch die integrierte Hauptkamera zu finden. Während beim Lumia 920 eine Carl Zeiss-Linse mit Dual-LED-Blitz verwendet werden kann, kommt beim Lumia 620 nur eine einfachere 5-Megapixel-Kamera mit simplen LED-Fotolicht zum Einsatz. Und das macht sich auch qualitativ bemerkbar: Das Lumia 920 schießt seine Fotos mit deutlich weniger Bildrauschen und höherer Farbtreue.
Für welches der beiden Lumia-Smartphones würdet ihr euch entscheiden? Eher für das teurere Lumia 920 oder doch lieber für das kleinere und elegantere, aber schlechter ausgestattete Lumia 620?