Was sieht toll aus und informiert zugleich? Richtig, die Infografik. Sie ist die moderne Version des klassischen Diagramms und seit wenigen Jahren irgendwie überall zu sehen. Mittlerweile gibt es nun sogar zahlreiche Seiten, auf denen man die schnieken Bildchen ganz einfach selbst erstellen kann. Wir zeigen, was einige dieser Tools können.
Vorplanen hilft
Infografiken eignen sich für praktisch jede Art von Datenmaterial, das visualisiert werden soll. Je komplexer das Material und die Zusammenhänge, desto schwieriger die Darstellbarkeit. Eine gute Infografik bietet hier Vorteile, denn sie kann dem Betrachter auch komplexe Daten gut vermitteln. Sie sollte gewissermaßen eine Geschichte erzählen; und die sollte natürlich wohl überlegt sein. Die Tools sind also Mittel zum Zweck, sie nehmen einem aber nicht das Denken und Planen ab. Bevor es los geht ist es deshalb auch durchaus hilfreich, sich von einigen guten Quellen inspirieren zu lassen. Beispielsweise Chartporn oder Infographiclist bieten hier eine Menge Material.
Easel.ly: Spielerisch leicht
Wer es anschließend möglichst einfach mag, ist auf Easel.ly richtig. Per Drag und Drop zieht man sich die Elemente seiner Wahl auf ein Arbeitsblatt. Die Auswahlmöglichkeiten z.B. der Piktogramme ist nett, erschlägt aber auch nicht gerade. Die Objekte können ganz einfach auf dem Arbeitsblatt hin- und her bewegt, eingefärbt sowie in der Größe verändert werden. Was mir weniger gut gefällt ist, dass man keine Daten hinterlegen kann sondern per Augenmaß die Verhältnisse justieren muss. Gut gelöst ist, dass fertige Infografiken einfach heruntergeladen werden können, man sie nicht teilen muss und das Resultat kein aufdringliches Logo enthält.
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Infogr.am: einfach Daten aufbereiten
Schick und simpel sind die Gestaltungsmöglichkeiten auf Infogr.am – nicht zu verwechseln mit Instagram. Grafiken, Diagramme oder Kombinationen aus beidem können mit wenigen Klicks erstellt werden. Zur Auswahl stehen sechs verschiedene Designvorlagen, die sich mit Bildern, Videos, Diagrammen, Karten oder Text ergänzen lassen. Eigene Daten können (zumindest begrenzt) direkt in die Datenquelle kopiert werden. Alles in allem ein äußerst schickes Tool. Via Facebook, Twitter, Pinterest oder Weblink wird die frisch erstellte Infografik schließlich verbreitet. Fürs lokale Speichern ist Infogr.am aber nicht ausgelegt: Ohne sie zu veröffentlichen können die eigenen Machwerke nur im Preview-Modus betrachtet werden.
Piktochart: Infografiken auf hohem Niveau
Interaktiv mit allerlei Elementen und zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten präsentiert sich Piktochart. Daten für Diagramme können eingegeben oder direkt aus CSV-Quellen importiert werden. In der kostenlosen Variante stehen immerhin sechs Themes zur Auswahl. Das fertige Chart kann heruntergeladen werden, enthält aber ohne Account-Upgrade das Anbieter-Logo – wenngleich dieses recht dezent eingearbeitet ist. Leider ist mir die Anwendung beim Herumspielen gleich abgestürzt, mitsamt aller eingegebenen Daten – so richtig rund lief Piktochart bei mir also nicht. Möglicherweise nur Pech und dennoch ärgerlich, wenn ein nahezu fertiges Projekt plötzlich das Zeitliche segnet. Vorsicht ist also geboten.
Many Eyes: mächtig aber hölzern
Derlei Probleme gab es bei Many Eyes nicht. Das IBM-Projekt ist ganz auf Daten und Datensets ausgelegt. Diese können nicht nur importiert werden, zur Auswahl stehen auch zahllose Datensets anderer Nutzer. Die Güte der angebotenen Daten ist jedoch nicht so recht ersichtlich – eine gesonderte Prüfung also erforderlich. Das Problem bei Many Eyes ist darüber hinaus die visuelle Aufbereitung. Selbst mit Excel lassen sich im Handumdrehen schönere Resultate produzieren als mit der IBM-Lösung. Für Design-Ästheten also sicher die falsche Wahl.
Re.vu und Visualize.me: moderne Selbstdarstellung
Bei Vizualize.me und re.vu stehen nicht beliebige Datenkolonnen im Fokus, sondern der eigene Lebenslauf. Wer ein bisschen Geduld und Fleiß zur manuellen Dateneingabe mitbringt, wird hier mit einem grafisch ansprechenden Vitae belohnt. Re.vu finde ich persönlich ein bisschen schicker. Exportieren lässt sich der Lebenslauf aber leider nicht, was ich etwas merkwürdig finde. Nach meinem Eindruck sind Bewerbungen über die sozialen Netzwerke direkt jedenfalls noch nicht der Standard. Für viele Jobs wird ein bunter Werdegang ohnehin nur eingeschränkt zu gebrauchen sein. Nichtsdestotrotz ist die schön verpackte Visualisierung von Herkunft, Fähigkeiten und Kenntnissen – zumindest bislang – sicherlich noch eine Variante, mit der man sich kreativ von anderen Bewerbern abheben kann.
Zeit ist Infografik
Infografiken sind ein zuverlässiger Eyecatcher und eignen sich vor allem dann, wenn Fakten in ansprechender Aufmachung präsentiert werden sollen. Gleichwohl kostet ein guter Entwurf unfassbar viel Zeit. Wer außerdem auf eine möglichst präzise Darstellung angewiesen ist, sollte auf eine Möglichkeit zur direkten Dateneingabe achten. Ansonsten sind die hier vorgestellten Tools nur ein winziger Ausschnitt der unzähligen Angebote. Ein wenig Stöbern bringt also vielleicht noch die ein oder andere Perle zutage.
Bilder: GDS Infographics (CC BY-SA 2.0), Easel.ly, Infogr.am, Piktochart, Many Eyes, Re.vu, Visualize.me
Toller Artikel!
Ich bin absoluter Infografik-Fan und von solchen Diensten hab ich noch nichts gehört. Negativ daran finde ich, dass die Individualität der Grafiken durch solche Schablonen-Zusammenstellungen verloren geht.
Guter Überblick über ein spannendes Thema. Das Wichtigste ist in der Tat die Vorbereitung. Die Grafik kann noch so schön aufbereitet sein, wenn sie nicht dazu beiträgt, komplexe Sachverhalte verständlicher zu machen, wird sie keinen Erfolg haben. Und dies ist in meinen Augen ein wichtiger Erfolgsfaktor des Formats Infografik. Sie lösen einen Aha-Effekt beim Betrachter aus und wecken die Freude, diesen mit seinen Kreisen zu teilen.
Geiler Beitrag. Genau zum richtigen Zeitpunkt. Es kostet zwar viel Zeit, eine Infografik zu erstellen, aber das kann sich auch richtig lohnen. Wenn man sie auf seinem eigenen Blog veröffentlicht und zudem auch noch ein interessantes Thema grafisch gut darstellt, hat man einen super Linkbait erzeugt. Eine gut erstellte Grafik, die auch noch eine große Zielgruppe anspricht, kann richtig mächtig sein. Zum einen kann sie sich viral über Social-Media verbreiten und zum anderen wird sie von anderen Webmastern in deren Blog eingebunden, mit Quellangabe. Die Tipps sind einfach nur der Hammer. Dafür gibt es von mir das volle Sharing-Programm.
Sehr interessant!
Infografiken – Einer der Content-Trends in den kommenden Jahren.
Hier noch der kreative Künstleransatz: http://www.tagseoblog.de/how-to-create-an-infographic
Keine Unterstellung aber der Artikel kommt mir bekannt vor:
http://t3n.de/news/infografiken-selbst-erstellen-102-443392/
Cool, danke! Habe ich mich schon immer grfragt, wie man das einfach erstellt.
Wirklich cool, danke für den Post!!
Es freut mich außerordentlich, dass Ihr mit den Tipps etwas anfangen könnt.
@Maik: der Artikel ist mir nicht entgangen, ebenso wie die x-anderen, ebenfalls gleichen zum Thema.
z.B.:
http://edudemic.com/2012/08/diy-infographics/
http://www.fastcompany.com/1749649/5-best-free-tools-making-slick-infographics
Im Unterschied zu manch anderem Artikel habe ich versucht, die für mich wichtigsten Praxisfragen zu beantworten:
Wie muss ich bei der Erstellung vorgehen, was bietet das Tool, kann ich Daten importieren, kann ich die Graphik am Ende exportieren, muss ich ein fremdes Logo einbinden. Hier entscheidet sich nämlich am Ende des Tages die Brauchbarkeit solcher Tools.
Ohne Frage – fast jedes Portal hat heute eine Infografik und oft sind diese auch schick. Wichtig ist die Vorbereitung. Das heißt: Daten und Informationen sammeln, die dann grafisch aufbereitet werden. Noch etwas: Die Tools sind zwar nicht schlecht, aber gegen individuelle und selbst angefertigte Grafiken kommen sie nicht an. 🙂
@maik genau das ging mir auch durch den Kopf.
Wirklich tolle Tools. Infografiken habe ich natürlich schon diverse gesehen, kannte aber diese Tools nicht.
In Bezug auf die erzielbaren Ergebnisse ist Piktochart mein absoluter Favorit. Leider ist die Nutzerfreundlichkeit in der Tat nicht besonders ‚üppig‘ ausgefallen. Schade. Aber vielleicht passiert da noch was.
Hab auch schon viel rumprobiert usw. Aber als Laie doch recht schwierig die ganzen Zahlen wirklich hübsch in einer Infografik unterzubringen. Irgendwann leiste ich mir mal eine eigene schöne Infografik inklusive dem verteilen 🙂
Weiß jemand, wo ich eine möglichst große Anzahl an „Free Objects“ bekomme? Also den vielen schicken und überraschend einfachen Symbolen/Pictogrammen, ohne die eine Infografik nicht wirkt?
Die vorgestellten Seiten haben zumeist nur eine sehr kleine Auswahl und die Auswahl der Vektorgrafiken im Netz ist sehr „amerikanisiert“…
Danke Euch für Anregungen und links dazu.
Schöner Artikel, bin aber leider nur bis zu Many Eyes gekommen, danach wurden die Augen Müde.
Aber informativ und hat mir das vermittelt wonach ich gesucht habe. Danke
Zimelich schicke Sachen dabei. Direkt mal jemanden suchen der das für mich baut kann sowa sleider nicht selber. Schuster bleib bei deinen leisten, oder wie sagt man so schön? 🙂