Und da beginnt sie also, die nächste Runde des immerwährenden „Höher-Schneller-Weiter“ auf dem Smartphone-Markt: HTC hat sein neues Android-Flaggschiff HTC One vorgestellt. Nun gackern wir alle wieder kurz aufgeregt und freuen uns erst einmal über die Ausstattung: Schickes Aluminium-Gehäuse, 1,7-GHz-CPU der neuesten Qualcomm-Generation (Snapdragon 600) mit vier Kernen, 2 GB RAM, bis zu 64 GB Speicher und 4,7 Zoll großes Full-HD-Display mit 468 ppi. Dazu kommt eine mit dem schönen Buzzword „UltraPixel“ titulierte Kamera, die andere Smartphone-Objektive locker in den Schatten stellen können soll sowie duale Frontlautsprecher mit integriertem Verstärker. Preis: 679 Euro UVP. Eine Auflistung weiterer Specs ist auf der HTC-Homepage zu finden – ein detailliertes Wiederkäuen kann ich mir also sparen.
HTC braucht größtmögliche Aufmerksamkeit
Viel interessanter ist die Frage nach der Bedeutung des „One“ für HTC selbst. Warum betreibt der vergleichsweise kleine Hersteller einen solchen Aufwand, um sein neuestes Highend-Modell zeitgleich in London und New York vorzustellen – und das noch so kurz vor dem Mobile World Congress. Die Antwort ist einfach: Um nicht unterzugehen – sowohl in der Masse der übrigen Neuankündigungen als auch am Markt. Fast alle großen Smartphone-Unternehmen kopieren dafür mittlerweile die Apple-Strategie des exklusiven Spezial-Events. Schließlich garantiert das größtmögliche Aufmerksamkeit.
Und diese hat HTC bitter nötig. Denn den Taiwanern steht das Wasser bis zum Hals. Man braucht unbedingt einen lang anhaltenden Top-Seller, der dank guter Marge frisches Kapital in die klammen Kassen spült – hier geht es HTC nicht anders, als etwa Nokia oder BlackBerry. Während BlackBerry im Rahmen seines Comeback-Versuchs aber auf seine traditionell guten Business-Kontakte hoffen kann und Nokia nicht nur – wenn auch auf bescheidenem Niveau – Quasi-Monopolist bei Windows Phone ist, sondern mit seiner Asha-Serie über zusätzliche Wurzeln im Billigsegment verfügt, ist es HTC jedoch nie so recht gelungen, aus dem zwar hoch profitablen, dafür allerdings hart umkämpften Android-basierten Premium-Sektor auszubrechen. Mit sichtbaren Folgen.
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Denn dort wird die Luft kontinuierlich dünner. Um einen Platz an der Sonne balgen sich nicht nur Samsung und Sony, sondern neuerdings auch die chinesischen Riesen Huawei und ZTE. Für einen Zwerg im Konzert der Großen bleibt da nur noch wenig Raum. Vermutlich sind wir bereits mittendrin in einer Konsolidierungsphase, an deren Ende nur eine Handvoll Hersteller übrig bleiben wird.
Zu finden unter „Sonstige“
Laut jüngsten IDC-Zahlen rangiert das einstige Top-5-Unternehmen HTC unter den weltgrößten Smartphone-Herstellern dabei längst unter „Sonstige“. Hinzu kommen anhaltende Absatzprobleme, ein nahezu apokalyptischer Umsatzeinbruch von 40 Prozent innerhalb eines Jahres zum vierten Quartal sowie ein stetig schmalerer Gewinn. Trotz boomendem Weihnachtsgeschäft betrug dieser Ende Dezember nur noch 1 Milliarde Taiwan-Dollar – umgerechnet gerade einmal 26 Millionen Euro.
Sicher: Es ist noch ein Gewinn und nicht wie bei Nokia über weite Strecken ein Milliardenverlust. Allerdings hat HTC längst nicht so viel Speck auf den Rippen wie einst der ehemalige Weltmarktführer. Schon kurze Hungerphasen sind daher existenzbedrohend. Das „One“ allein ist dabei kaum mehr als ein Fettauge auf der unverändert dünnen Suppe. Zu gering fällt – trotz zweifelsohne netter Details wie BlinkFeed – bereits jetzt der Unterschied zum Rest der Klasse aus – kommende Flaggschiffe wie das Samsung Galaxy SIV noch nicht einmal eingerechnet.
Daher stellt sich vor allem eine Frage: Sehen wir hier ein letztes verzweifeltes Aufbäumen oder doch den Anfang einer Wende? Die Antwort darauf überlasse ich euch.
bin mir sicher ab jetzt sind kacheln plötzlich unter android usern was tolles 😀
Es ist ein erstklassiges Smartphone und kann mit etwas Glück und Marketing auf dem Niveau vom Samsung Galaxy S4 sein und damit auch ein Topseller.
Ich glaube kaum das Kacheln für Android User etwas Tolles werden , spätestens beim nächsten OS Update auf welches die Käufer dann wieder Monate warten dürfen, wegen der HTC Sense-Oberflächen ist dann „Schluss mit Lustig…“ und das Nächte Smartphone eine andere Marke.
HTC begreift es einfach nicht das diese eigene Sense-Obefläche und damit verbundenen Update Verhalten „ihr“ Problem ist und nicht die Hardware.
@Mika B. Wenn HTC jetzt noch im Einheitsbrei rumrührt, dann sind sie ganz verloren. Und mal ehrlich, die Kunden wollen ein gut laufendes, innovatives System und nicht unbedingt immer die neuste Android Version.
Und wer Einheitsbrei will, von den Chinesischen Herstellern gibt es auch Orginalversionen ohne komplexe UIs.
Ein HTC Käufer will ja spetiell, dass sich das HTC aus dem Einheitsbrei abhebt. Auch wenn dann nicht sofort der neuste Schnickschnack kommt.
@M: Wenn man ein gut laufendes System ohne dem neusten Schnickschnack in diesem Preissegment sucht, dann greift man zum iPhone. Das ist dann auch etwas länger aktuell als ein HTC und wird zwar langsam aber sicher noch eine Weile mit Updates versorgt…
@M
Wenn die Kunden wirklich die HTC Sense-Oberflächen, statt der neuesten Android Version wollten dürfte die Firma doch eigentlich keine Absatzprobleme haben?
Ich glaube dies nicht denn die Beschwerden über den schlechten Update Service und der Android Frakmentierung sind im Netz an jeder Ecke zu finden. Zudem wird es auch immer mehr zu einem Sicherheitsproblem auf Update neuer Android Versionen monatelang Warten zu müssen.
Ok, die Sense-Oberfläche ist nicht der Brüller, nichtsdestotrotz verstehe ich nicht, warum HTC solche Probleme mit den Absatzzahlen hat. Ich bin mit meinem One S jedenfalls sehr zufrieden und finde es tausend Mal schicker als die ganzen Samsung Dinger.
HTC ist im Gegensatz zu Samsung vom Konzern aus darauf angewiesen das Ihre Smartphones mal endlich wieder die nötige Kohle machen.
Warum HTC hier ein wenig den Anschluss verloren hat?
Ich würde das es auch daran gelegen hat, das deren Modelle in die junge Vergangenheit zwar im Bereich Musikwiedergabe und Games sehr gut waren, aber den eigentliche Kern Bereich telefonieren mit zum teil schlechten Werte negativ auf gefallen sind.
Ich würde aber eher eine andere Frage in den Raum stellen.
Brauchen die Nutzer wirklich noch alle 6 Monate total neue, noch leistungsfähigere Modelle?
Sind wir mal ganz ehrlich – diese hochrüsten im Bereich Technik bringt doch nur was für die theoretischen Benchmarks.
Ein normale Nutzer wird kaum ein Unterschied merken ob sein Smartphone mit ein 1,4 Dual Core Prozessor betrieben wird, oder mit ein 1,5 Quad Core.
Ja ich weiß jetzt werden vor allen Apple Fans schreiben das Andriod trotz Quad Core immer noch ruckeln.
Dies mag sogar der Fall sein, wobei diese Ruck bei normale Nutzung kaum vorkommt.
Wer sein Smartphone aber mit Apps vollstopft (ich kenne Leute die haben 50 zusätzliche Apps auf Ihr Smartphone) wird jeden Prozessor irgendwann an seine Grenzen bringen.
Zudem sollte jeder Nutzer auch mal sein Task Manager betätigen. Hier kann man nicht mehr benötigte Prozesse beenden und somit flüssig und schnell ein Smartphone nutzen (auch mit vielleicht nur Single Core Prozessor)
den Satz verstehe ich irgendwie nicht:
> „Allerdings hat HTC längst nicht so viel Speck auf den Rippen wie
> einst der ehemalige Weltmarktführer.“
„Wie einst“?
Also bedeutet das, HTC ist in seiner (anhaltenden!) Gewinnphase nicht so Liquide wie es Nokia zu Beginn seiner nicht gerade kurzen Absturzphase war?
Ja, Nokia ist vom Hohen Ross tief gefallen – und hat mit der Eneloop- und Windows-Entscheidung im freien Fall nochmals richtig Gas gegeben.
Wohlgemerkt: HTC macht Gewinne! Nokia kennt schwarze Zahlen – wenn man von Effekten in Q4/2012 durch den Verkauf der Firmenzentrale und Verschieben von Marketingkosten in Folgequartale – absieht, schon seit Jahren nicht mehr.
Und bei Nokia ist die Substanz inzwischen wohl soweit verbraucht, das HTC mit Sicherheit besser dasteht als Nokia, denen nun jederzeit das Licht ausgeblasen werden kann.
Nota bene: die kommenden drei Quartalsberichte werden sich auf sehr umsatzschwache Monate beziehen – oder anders gesagt: auch für Nokia beginnt das Weihnachtsgeschäft erst wieder im November!
@ Bochum
Das bedeutet schlichtweg nichts anderes, als dass Nokia als Milliardenkonzern, der mehr als ein Jahrzehnt – ja eigentlich sogar über zwei Jahrzehnte – Geld scheffeln konnte, deutlich länger schlechte Zeiten verkraften kann als ein vergleichsweise kleines und junges Unternehmen wie HTC. Verstehe nicht, was daran nicht zu verstehen ist 😉
Endscheident wird immer mehr der Preis „679 Euro UVP“ für ein Smartphone was meist nur knapp ein Jahr UpToDate ist, bis das bessere Nachfolgemodell auf den Markt kommt ist mittlerweile auch für die Angebotene Leistung einfach zuviel.
Auch da jeder die Gewinnmargen anhand zb. Veröffentlichungen von der iPhone Hardwarekosten kennt.
Da sollte wohl gerade bei Android oder Windows Phone noch einige Luft nach Unten sein, da dort die OS Entwicklungskosten für Hersteller weniger eine Rolle spielen.
Knapp 700€?! Das soll HTC retten, wo es z.B. ein Nexus 4 für die Hälfte gibt? Da bin ich aber mal gespannt..
„Wer sein Smartphone aber mit Apps vollstopft (ich kenne Leute die haben 50 zusätzliche Apps auf Ihr Smartphone) wird jeden Prozessor irgendwann an seine Grenzen bringen.“
50 sollten niemals nen problem machen^^
mein vater hat auf seinem note um die 400 und mehrheitlich keine probleme 😀
ausser wenn halt sich dochmal ne app sich im hintergrund aufhängt^^
Kann mich noch vor 2 Jahren erinnern. Desire HD war ein Flagschiff und heute ein nichts. Wahnsinn, wie schnell sich die Smartphone Welt entwickelt.
Das beste HTC Smartphone ist und bleibt das Nexus One, weil von Google beauftragt und ohne Bloatware wie die Oberfläche „Nonsense“.
Ich würde wetten, ein top Smartphone mit Vanilla-Android (abseits der Nexus Linie) wäre der Burner!!!
@haduseld
Also die Empfehlung zum iPhone würde ich nur unterschreiben, wenn man auch damit außerhalb vom UMTS Empfang telefonieren könnte (man google nach iPhone 5 Sprachqualität), denn das Robotic Voice Phänomen ist echt eine Zumutung. Ansonsten finde ich iOS von der Aufmachung her eleganter und schlanker, die Usability passt einfach.
Das HTC One finde ich ansich super, aber die neue Sense Oberfläche mit den News Kacheln sieht gut aus, würde mich aber glaube nerven, dass geht doch schon wieder in den Bereich der Reizüberflutung, weil ich gewisse Infos einfach gar nicht wissen will. Und irgendwie bezweifle ich, dass sich das abschalten lässt.
Aber wenn man mal so die typischen Smartphone Foren durchgrast, dann scheint das HTC One viele Menschen anzusprechen, was ja für einen Erfolg sprechen sollte.
1.: Zuhören, was die Kunden wollen.
Samsung hatte z.B. nie eine Benachrichtigungs-LED. Und immer eigene Betriebssysteme. Und und und. Aber sie hören zu was Kunden wollen und richten sich danach. Und zwar schnell.
HTC bringt jetzt wieder ein Gerät mit fest verbautem Akku, wofür schon das One X immer in Grund und Boden diskutiert wurde. Toll.
Genauso die anderen 2 Punkte:
2.: Sense
Ich habe noch nie jemanden gesehen, der gesagt hat „Ich will unbedingt dieses Sense wiederhaben“. Mal ganz davon abgesehen, dass Sense bei mir bisher immer wieder gehängt ist und mir gezeigt hat, dass es einfach nicht darauf ausgelegt ist, z.B. mehrere hundert oder tausend Bilder zu verwalten. Nein, man ärgert sich eher, wenn man von HTC zu jemandem anderen wechselt oder umkekehrt, dass Dinge wie z.B. „Footprints“ nicht mehr angeboten werden und einfach weg sind. Man stelle sich nur vor, ein Samsung-Notebook hätte ein ganz anderes Officeprogramm als ein Asus-Notebook und ich könnte meine auf Samsung erstellten Dokumente auf Asus nicht mehr öffnen. Tolle Vorstellung, oder? Würde mich das nun zu Asus oder zu Samsung treiben? Wohl eher zu einem Hersteller, der diesen Kram nicht hat. Samsung-Smartphones sind nicht ganz so aufdringlich wie HTC, wenn eigene Software, dann eher so was im Hintergrund, wie die Funktion, dass das Display an bleibt, solange man schaut.
Ich glaube, Android hat auf Smartphones eine Stellung wie Windows auf PCs. Und niemand möchte noch eine herstellerspezifische Anpassung haben. Gut für die Kunden, gut für Google, schlecht für die Hersteller. Aber bei den Notebooks funktioniert es ja auch.
3.: Updates
Wurde hier ja auch schon mehrfach geschildert.
5. und vielleicht wichtigster Punkt: Marketing.
Jeder weiß, was ein S3 ist. Niemand weiß, was ein „One“ ist, oder ein „One X“ oder ein „One S“.
In jedem Vodafoneshop, in jedem Telekomshop, auf jeder Website jedes Providers steht das S3 im Schaufenster. Es gibt virale Kampagnen, Spekulationen vor Modellneuvorstellungen usw.
Und HTC?
Ich konsumiere kein Fernsehen, also keine Ahnung ob die da Werbung machen; Ich habe jedenfalls noch nirgens Werbung von denen gesehen.
Beim Smartphone geht es auch, insbesondere unter Jüngeren, um Prestige. Und eine unbekannte Marke hat kein Prestige.
Preise? Bei einem Flagschiff relativ egal.
iPhone und S3 laufen auch wie blöd.
Ich finde es einfach schade, dass sich HTC alles selber kaputt macht mit solchen Spirenzchen.
Denn die Hardware ist, wie übrigens auch bei Nokia erstklassig.
Nach meiner Meinung sogar besser als Samsung.
Wenn ich daran denke, wie oft mir HTCs oder Nokias runtergefallen sind (auch Smartphones mit riesen Display) und niemals irgendwas passiert ist, und zwar ohne Gorillaglas und wie das Zeug alles heißt.
Mein S3 mit „Gorillaglas“ hatte schon nach wenigen Tagen die ersten Kratzer auf dem Display und die Plastikschale hinten ist so billig gemacht, dass ich schon nach wenigen Wochen ein Bumpcase gekauft habe, weil ich Dellen drin hatte.
Es wäre sehr wünschenswert, dass Samsung mal einen ernsthaften Konkurrenten bekommt. Das kann gerne auch HTC sein. Solange sie gewisse Grundregeln einhalten.
Denn ein Smartphone mit 2 GB RAM, Quadcore-CPU und fest verbautem Akku bekomme ich, wie hier auch schon erwähnt, auch zum halben Preis (Nexus 4) direkt von Google. Ohne nerviges Sense, und mit Updategarantie.