Bei den Investoren wird schon länger gehofft und vermutet, dass Dropbox an die Börse geht. Jetzt hat der Cloud-Speicherdienst sich mit mehreren Banken getroffen, um den Börsenstart vorzubereiten. Schon im Herbst könnten die ersten Dropbox-Aktien über die Ladentheke gehen.
Umsatz: 240 Mio. Dollar, Bewertung: 4 Mrd. Dollar
Mit dem Schritt würde Dropbox seine Kassen vermutlich gut füllen können – das Unternehmen wird derzeit mit 4 Milliarden Dollar bewertet. Bei einem geschätzten Jahresumsatz in 2011 von 240 Millionen Dollar fürchten mancher vielleicht schon eine neue Spekulationsblase, doch im Gegensatz zu zahlreichen Startups hat Dropbox ein funktionierendes Geschäftsmodell.
Zwar zahlt nur ein Bruchteil der User für zusätzlichen Speicherplatz, doch anscheinend reicht das aus. Ein Beleg dafür ist unter anderem, dass Dropbox letztes Jahr ein 9-stelliges Übernahmeangebot von Apple abgelehnt hat. Hinzu kommt, dass die Web-Festplatte ihre Nutzerbasis innerhalb eines Jahres mehr als vervierfacht hat und seit ein paar Tagen mit neuen Funktionen lockt, die das weitere Wachstum sicherstellen sollen.
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Dropbox nimmt Geschäftskunden ins Visier
Denn während Dropbox bei Otto-Normal-Verbrauchern bislang eh eindeutig vorne lag, hat sich der stärkste Wettbewerber Box auf den Geschäftskundenbereich konzentriert. Und genau da möchte man nun auch hin. So sollen IT-Administratoren beispielsweise sehen können, wer welche Datei angesehen hat und entsprechend Nutzerrechte vergeben dürfen.
Wichtig dabei ist, dass für bestimmte Dateien unterschiedliche Rechte vergeben werden können – so kann eine Datei zum Beispiel bearbeitet, aber nicht heruntergeladen oder verbreitet werden. Gerade bei Banken, Krankendatenakten oder juristischen Dateien ist das ein notwendiges Feature.
EU-Agentur warnt vor Cloud Computing
Dazu passt, dass die EU-Agentur für Internetsicherheit Enisa gestern vor Risiken beim Cloud Computing gewarnt hat. Zwar werden die Vorteile einer ausgelagerten IT-Infrastruktur insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung hervorgehoben, doch jedes Unternehmen solle den Wechsel genau abwägen. Darüber hinaus halte man die Konzentration von Nutzerdaten im Finanz-, Gesundheits- und Versicherungswesen für bedenklich. Es scheint, als hätte Dropbox die Bedenken geahnt.
Ein weiterer guter Tipp kommt vom Wettbewerber Box: CEO Aaron Levie, der 2014 mit seinem Unternehmen an die Börse möchte, hat aus dem Börsengang von Facebook gelernt, dass Unternehmen, die Geschäftskunden ansprechen, ein stabileres Geschäftsmodell hätten. Anand Submarini, Produktmanager bei Dropbox, wird dem wahrscheinlich nicht widersprechen, schließlich hat er die jüngsten Updates lediglich als ersten Schritt in den Geschäftskunden-Markt bezeichnet.
Gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sehe ich ein enormes Potential. Volkswagen, Siemens und die Deutsche Bank werden sicherlich auch weiterhin auf ihre eigenen Server setzen, doch für viele Mittelständler dürfte Dropbox so zu einer veritablen Alternative werden. Wenn man das mit dem Börsengang erzielte Geld sinnvoll für Investitionen in diesem Bereich nutzt, könnte man sich somit deutlich von seinem Konkurrenten Box absetzen.
Das Rennen um den Börsengang
Doch da auch hier der Börsengang ansteht, wird Dropbox sich sicherlich nicht nach getaner Arbeit auf der faulen Haut ausruhen können. Für den Kunden, egal ob End-User oder Geschäftskunde, ist das ein gutes Zeichen, schließlich belebt Konkurrenz bekanntlich das Geschäft.