Die neue Facebook-App “Bang with Friends” schlägt hohe Wellen im Netz. Wie der Name schon vermuten lässt, bringt die App Facebook-Freunde zusammen, die insgeheim schon immer übereinander herfallen wollten. Naheliegend also, dass sich die Netzgemeinde wie ein kleines Kind über das neue Spielzeug freut und die mittlerweile Meme-gewordene App bereits in verfremdeter Form durchs Netz geistert. Mit der neuen Kopie „Bang with Nobody“ gibt es nun auch eine Version für Google+. Allerdings geht der Witz auf Kosten von Google.
Sex sells
Eine App, die zeigt, wer von meinem Freunden auf ein Techtelmechtel aus ist – irgendwie komisch, dass es so lange gedauert hat, bis genau diese App entwickelt wurde. Nun revolutioniert sie so ein kleines bisschen die Online-Dating Welt. Zumindest kann ich mich an kaum eine Facebook-App erinnern, die in kurzer Zeit so viel Aufmerksamkeit erlangt hat.
Wer es noch nicht mitbekommen hat: Das Prinzip ist simpel. Die App wird in das Facebook-Konto eingebunden, anschließend wählt man in seinem Freundeskreis die Freunde aus, mit denen man sich eine Liebelei vorstellen könnte bzw. eine solche schon immer haben wollte. Der/die Angebetete erfährt aber davon erst, wenn er/sie selbst das gleiche Interesse bekundet. Dazu muss das Gegenüber natürlich ebenfalls die App installiert haben. Treffen gleiche Interessen schließlich aufeinander, dann sendet die App eine Info an die Lüsternen und überlässt sie ihrem Schicksal. 100.000 Facebook-Nutzer verwenden die App, das jedenfalls wird bei der Installation behauptet.
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Kritik kommt prompt
Nicht alle finden das lustig, was freilich ziemlich vorhersehbar war. Von moralischem Verfall und dem Niedergang der Ehe ist da Rede. Das übliche also. Einige der Kritik ist aber durchaus ernst zu nehmen. Denn bislang verhindert die App offenbar nicht, dass auch Minderjährige sie nutzen oder Minderjährige ausgewählt werden können. Auch unsere geliebte Facebook – äh – Verbraucherministerin Ilse Aigner mischt sich ein: Sie warnt, dass man gezielt danach suchen kann, wer die App im eigenen Freundeskreis installiert hat.
Am lautesteten war die Kritik jedoch aus der Schwulen- beziehungsweise Lesben-Community. Die war nämlich bislang ausgeschlossen. Merkwürdig irgendwie, schließlich kann man hier großes Potenzial vermuten. Angeblich hat sich das jedoch jüngst geändert, gleichgeschlechtliche Gelüste können nun angegeben werden.
Business-Abenteuer gefällig?
Auch die Copy-Cats haben sich inzwischen ins Zeug gelegt. Zugegeben, das Modell eignet sich ja auch für eine Vielzahl von Netzwerken. Xing hat zwar noch keine entsprechende App, der große Bruder LinkedIn aber schon. „Bang with Professionals“ heißt die Plattform. Poppen mit dem Businesspartner also. Großes Kino für die Phantasie und für manche ja vielleicht ein weiterer Grund, komplett auf LinkedIn zu wechseln.
Alle poppen, nur Google nicht
Seit neuestem gibt es nun auch eine Möglichkeit für das Google-Netzwerk. Vermeintlich zumindest, denn alleine der Name der Plattform ist eine Schlagseite: „Bang with Nobody“. Finde anonym Google+-Freunde für die Nacht. „Your friends will never know you’re interested. Ever.“
Spätestens beim Versuch sich einzuloggen wird klar, dass die Seite nur ein Späßchen auf Kosten Googles sein soll. Recast Labs, die südafrikanischen (Silicon-Cape) Urheber der Hoax-App, treffen aber mit dem Witz voll ins Schwarze. Immerhin redet mal wieder jemand über das Netzwerk, bei dem es ja eher gemächlich zugeht. Dabei mag ich eigentlich Google+, Layout- und Einstellungsmäßig sogar deutlich lieber als Facebook. Aber was bringt’s, wenn niemand mitmacht.
Google und die Coolness
Darauf insistierende Google+-Witze sind ja auch nicht neu. Bereits kurz nach dem Start hat sich die Wüstenmetapher festgesetzt.
Auch schafft es Google zumindest in letzter Zeit irgendwie nicht (mehr), echte Begeisterung auszulösen. Google-Maps, -Docs, Gmail, selbst die technisch brillanten Glasses – allesamt Spitzen-Ideen und -Produkte. Hip ist aber irgendwie anders. Allerdings ist das nerdige Image des Konzerns ja schon seit Jahren eine Art „running gag“. Iphone vs. Android, Google+ vs. Facebook, irgendwie schlägt der Funken nicht so richtig über. Schade.
Auf der anderen Seite hat es Google ja auch gar nicht unbedingt nötig, seinen Produkten einen unwiderstehlichen Glanz zu verleihen und setzt vermutlich nicht aus Zufall darauf, designmäßig eher bedeckt zu agieren. Manchmal finde ich jedoch, ein bisschen mehr Touch and Feel könnte viele Google-Produkte noch besser machen.
Bilder: Screenshots, Imgur, C-Section Comics